Home

25. Oktober 2005
 


Gesponnen habe ich schon immer.
Aber keiner wusste davon.
Meine Phantasie ... gehört nämlich mir.
Und meine Traumwelten auch.

Sie wohnten in meinem geistigen Haus.
Gut bewacht.
Warum ?

Weil freilaufende Träume so seltsam beäugt werden.
Denn man hat ja ... irgendwann ... volljährig ... und ... vor allem vernünftig zu sein.

Dann kehrt man die Straße und verputzt die Kellerwand.
Danach setzt man noch einen Baum.
Beim Fernsehkrimi trinkt man ein Bier und schläft auf der Couch ein.
Das ist vernünftig, da sagt keiner was.

Ach, wäre ich doch eine Frau geworden, dann hätte meine Phantasie einen Weg gefunden.
Ich hätte geklöppelt, -stickt, -strickt, -kocht und die Weihnachtsbastelei in Angriff genommen.

Doch so ... klöppelte ich mir halt eine Welt zurecht.
Innerlich verklöppelte Träume.

Heute hat mein Haus einen kleinen Ausgang.
Mein Jott, die Gedanken stehen Schlange und wollen raus.
Aber erst mal den Herrschaften ins Gesicht schauen, "alle" dürfen nicht raus.

Aber viele davon dürfen heute in die Freiheit, und wenns nur virtuell ist.
Denn die Menschen zum Angreifen, die in meiner Nachbarschaft,
möchte ich auch heute noch nicht verwirren ;)).

Interessanterweise bin ich nicht einsamer geworden,
auch wenn ich kaum noch Kontakte ohne E-Mail-Adresse habe.

Doch diese fehlen mir nicht.
Sicher ist es manchmal unpraktisch ... wenn man Hilfe braucht.
Wenn man jemanden sucht, der irgendwo Hand anlegen kann.

Ich weiß, dass es viele Menschen gibt, die nichts machen außer "Beziehungen pflegen".
Man weiß ja nie ... muss viel davon haben ... es könnte ja sein, dass man sie braucht.
Nee, so war ich nie ... für mich waren gute Unterhaltungen wichtig.
Ob ich einen Vorteil habe, diesen oder jenen zum Freund zu haben, darauf habe ich nicht geschaut.

Macht einsam ... aber den Spiegel zum Freund.

Eigentlich wollte ich heute ... eine Frage stellen.
Aber meine Zeilen flossen in ein anderes Thema.

Während des Schreibens fiel mir eine andere Frage ein.
Doch ich habe weiter geschrieben ... und nun passt sie nicht mehr.

Also hebe ich mir die Fragen auf für irgendwann mal.

Vielleicht sollte man auch mal "keine" Fragen stellen,
sondern einfach seine Gedanken fliessen lassen.
Die geben dann Antworten auf nicht gestellte Fragen.

Vielleicht sollte man keine Menschen suchen, sondern einfach denen begegnen, die sich finden lassen.
Das sind dann genau die richtigen Begegnungen für diesen Moment.

Man bräuchte viel mehr Ruhe ... um sich fliessen zu lassen.
Doch meistens ist man müde, wenn man diese Ruhe hat.
Das Leben ist ein großer langer Fluss.
Aber viel zu schnell, um am Ufer nach sich selbst zu angeln.

Man wird geangelt und hat Mühe, den Haken wieder aus sich zu entfernen.
Man kämpft für seine kleine Freiheit, die "ich will sein" heißt.

Nun habe ich den Faden verloren ... und wisst Ihr was ... auch das ist wunderschön.
Zu erlauben, sich zu verlieren.
Sich irgendwo zwischen Träumen, Gedanken und eigener Philosphie zu verlieren.
Und sich dann nicht hektisch wieder finden müssen.
Sondern einfach zwischen den Gedanken liegen bleiben.

Diese irgendwann später weiter denken.
Wenn man will.

Ja, ich mag sie ... meine Freiheit.

Ich mag es, dass ich mir so unendlich weise vorkomme.
Und ich mag es auch, mich wie ein "Narr" zu fühlen.
Dinge tun, die man nicht tut.
Mit Gedanken jonglieren wie mit Äpfeln und Birnen gleichzeitig.

Gesponnen habe ich schon immer.
Doch heute tue ich das öffentlich.
Spinnen.
Gedanken spinnen.
Gedankennetze flechten.

Stellt Euch vor, alle Menschen würden ihre kuriose Gedankenwelt nach außen tragen.
Dann wäre das "normal".
Dann würden "die" spinnen, die heute noch normal sind.

Ich wünsche Euch einen frohen Aufenthalt in Eurem Gedankennetz.

Und denkt dran, Ihr selbst seid die Spinne, Ihr dürfte am Netz rumbauen, wie es Euch gefällt.
Ihr dürft es abbauen oder neu bauen oder ein zweites Netz spinnen.


 
zurück zur Kalenderblatt-Hauptseite

Kalenderblatt-Archiv