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12. September 2007


Warum nur, warum ... nenne ich den Osten "wilder Osten" ?

Weil die Menschen dort so heftig lieben ?
Weil es dort so laut ist ?
Weil dort noch Indianer leben ?
Oder Eingeborene in den Wäldern ?

Seufz.

Der "wilde Osten" ist einfach nur ein Wortspiel ... statt "wilder Westen" habe ich halt "wilder Osten" geschrieben ... ohne jeden Hintergedanken, einfach so.

Aber ... und ach ... sagen wir einfach mal so: wer mich kennt, der weiß, dass ich grundsätzlich weder etwas Böses im Schilde führe noch andere Menschen abwerte, nur weil sie lange Zeit Trabbis gefahren sind.

Ein Aufschrei ... es gab doch auch Wolgas und Skodas und Tatras und Ladas. Ja, aber nicht so viele wie es Trabbis gab. Der Ostmenschen Käfer war eben der Trabbi. Und das Problem war nicht, dass es in den 50er Jahren dieses Gefährt gegeben hat, sondern dass das in den 80er Jahren immer noch so war, wo doch die Autowelt rundherum so viel schneller und weiter fuhr.

So viel zu grundsätzlichen Gedanken, von denen man einfach mal ausgehen sollte.
Knuddel.

Angefangen hat ...


... alles im Paradies Westen.



Der Blick durch die geöffnete Autotür zu unseren Mülltonnen, der wegzuwerfenden Regentonne und unsere Straße entlang. Der Stern, der da leuchtet, nennt sich "silberner Rohrnebel", zu finden in der Galaxie unseres Nachbarn. Das war gegen 14.12 Uhr.

Wir fuhren los und eine Viertelstunde später hatte ich schon wieder die Kamera in der Hand. Weil auf dem Weg zum Osten ein Stück Schweden zu sehen war:



Bei solchen Autos, ob sie drüben oder hüben oder noch unweit von meinem Heimatort entfernt zu sehen sind, hab ich fast einen Zwang, zu fotografieren. Denn ich mag rollende Unikate.

Hier kann ich nur sagen:



Hey, Du alter Schwede ... gefahren von einem Holländer. Entschuldigung, Niederländer natürlich. In einem Saab aus früheren Zeiten. Schööön.

Die Fahrt ging weiter ...



... und wir fuhren an vielen Ausfahrten vorbei, ohne auszufahren.

Der Himmel war blau ... er sollte bald grauer werden.



Das war in der Nähe von:



Unten im Bild ist unser Maskottchen, die Automaus. Die sieht mitgenommen aus ... die hatten wir ja auch mitgenommen *gg*.

Dann wurde der Himmel wieder blau ...



... und wir scheinen nicht mehr auf der Autobahn zu sein. Richtig ... wir waren auf einer Landstraße und durfte eine neu gepflanzte Allee bewundern. Warum waren wir eigentlich von der Autobahn abgefahren ? Grübelgrübel ... ich musste tanken. Nee, musste ich nicht ... ah ja ... jetzt weiß ichs wieder ... der eine Reifen sah so aus, als dürfte der etwas mehr Luft vertragen und das Aufpumpding der Autobahntankstelle kannste vergessen, damit kannste nur Luft aus dem Reifen rausholen, kriegst aber nix rein.

Also abfahren und in Bad Nauheim zu einer Tankstelle ... nicht zum Betanken, sondern zum Beluften. Hat wunderbar geklappt und wir haben netterweise auch noch was dort gekauft.

Bad Nauheim bedankte sich ob dieser liebevollen Geste mit drei genauso netten Schafen:



Dann waren wir wieder auf der Autobahn ...



... das Wetter war nett und die Uhr zeigte kurz vor 5 Uhr nachmittags.

Per Zufall kamen wir ...



... am Internet vorbei ;)).

Aus einer Laune heraus bestellten wir per Telepathie das Buch "der seltsame Berg", der auch prompt, nämlich 15 Minuten später geliefert wurde:



Unsere schnellen Augen durften weitere weite Blicke in sich aufnehmen:



Leider sind das alles nur Sekunden gewesen, dann sah die Landschaft wieder anders aus.

Ach ja ... und so weiter und so fort ... fuhren wir fort ...



... und immer immer weiter. Fahrnfahrnfahrn auf der Autobahn. Ohne am Kraftwerk vorbeizukommen.

Doch plötzlich ...



Was ist das ?
Unscharfe Büsche und Bäume ... sieht man doch ... sieht man noch etwas ?
Ja ... eine Burg ... aber nicht irgendeine Burg ... sondern die ... Wartburg.

Geschichtsträchtig.
Sehr geschichtsträchtig.

Und ... es war kaum zu glauben ... wir waren "drüben".
Einfach so auf der Autobahn über die Landesgrenze gefahren.
Über die Bundeslandgrenze wohlgemerkt.
Thüringen, wir sind da.

Und gerade als ich müde werden wollte ... erblickte ich diesen Laster:



Milch macht müde Männer munter.
Sofern der müde Mann sie sich noch leisten kann.
Aber sonst war alles in Butter und auch die ist teurer geworden.

Alles sah aus, wie es halt auf Autobahnen aussieht:



Nur die Namen auf den Schildern ...



... zeigten uns, dass wir bereits ganz schön weit rumgekommen waren.

Ein rätselhaftes weißes Dingsbums näherte sich uns ...



... nee, ich meine nicht den Bus ... sondern das rechts da ... neben der Autobahn.
Was mag das sein ... gehn wir mal näher ran oder fahren wir doch einfach mal dran vorbei:



Viel schlauer sind wir nun auch nicht ... außer dass wir jetzt wissen, dass es Tanks sind.

Es folgte die Zeit der A's.



Apolda
Gelmeroda



Schorba
Magdala
Berlina
Dresdena

In dieser Gegend hört jeder zweite Ort mit A auf.
Auch Jena.

Doch nicht nur das ... hier durfte ich ... auch auf der Suche nach den alten Zeiten ... noch während der Hinfahrt ...



... die ersten Plattenbauten sehen.

Nun ja ... sowas gibts bei uns auch. Hüben wie drüben wurden solche Kästen hochgezogen, um der Wohnungsnot Herr zu werden. Zumindest das ist ja auch gelungen, wenn auch die Wohnungsqualität nicht immer optimal war und fürs Auge nicht so viel geboten wurde.

Nach der A-Phase kam die Au-Phase:



Crimmitschau ... welch schönskurriler Name. Da kamen fast Heimatgefühle auf, denn unser Nachbarort heißt ja bekanntlich Miesau.

Es wird dunkler ... es ist fast 20 Uhr ... ein kleiner Blick zurück ...



... zeigt uns die Abendsonne.

Noch 1 1/2 Stunden und wir sind am ersten Ziel unserer Reise :)).

(Fortsetzung folgt)



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