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24. Juli 2008

Viele Fragen ... viele interessante Fragen habe ich gestern erhalten.
Dankeschön !!

Viele Fragen, die allgemeiner Natur sind (warum ist das und das so) und eher von einem Lexikon beantwortet werden können ... diese Fragen wirds im Lichtblick geben.

So manche Fragen an die anderen Seelenfärbler ... die gibts demnächst hier.

Eine Frage wurde ziemlich oft gestellt ... es ist ein Thema, das gleich von mehreren erwähnt wurde.

Ich erzähle mal kurz von meiner Mama ... es war im Jahre 1956, sie war 18, als ihr Vater verunglückte. Unfall (offiziell) oder Selbstmord (gemunkelt), sehr plötzlich mit ca. 55 Jahren.

War schlimm ... aber ... wenn ein Mädchen 18 ist, dann trauert sie nicht ununterbrochen, sondern will Monate später trotzdem mal fort zum Kerwetanz.
Nix gibts ... Vater gestorben, Trauerjahr.
Schwarz anziehen, nicht tanzen gehen.
Trauern.

Wie ein Gesetz war das ... wenn a) passiert, muss b) folgen.
Wenn jemand in der Familie stirbt, dann trauert man und trägt schwarz.
Ob man jetzt wirklich traurig ist, zählt gar nicht, man muss es "nach außen hin" kundtun.

Meine Meinung dazu ... gibts unter der Kommentarfunktion, denn ich will niemand beeinflussen.

Was ist denn Eure Meinung zur Trauerkleidung ?
Zu den schwarzen Beerdigungen, zum Tragen der schwarzen Kleidung in der Zeit danach?
Ist es ein Bedürfnis oder ein Ärgernis ?
Ist es einfach normal so oder ist ein traditioneller Zopf, den man abschneiden könnte ?

Meine Meinung dazu ... die war früher anders als heute.

Früher empfand ich es als Blödsinn, schwarz zu tragen. Davon wird der Tote auch nicht wieder lebendig. Warum soll man seine Garderobe zu großen Teilen neu kaufen, um sie dann irgendwann wieder zu entsorgen? Warum soll man etwas tun, weil es die Gesellschaft so verlangt?

Heute nehme ich das "Blödsinn" zurück. Denn es soll jeder tun, was er/sie für richtig hält. Manche können einfach nix Buntes an sich sehen, wenn jemand gestorben ist. Weil es nun mal kulturell verankert ist, dass Traurigkeit und schwarze Kleidung zusammengehört. Weil man eben schwarzgrau denkt und nicht orangeblaugrün.

Nur ... die Gesellschaft, die Tradition, die ungeschriebenen Gesetze ... das alles sollte kein Maßstab sein. Wer sich bunt kleiden will, soll es tun, auch wenn jemand gestorben ist. Vielleicht hat der Tote genau diese bunte Kleidung an den Hinterbliebenen geliebt.

Was wir tun, sollten wir tun, weil "wir" das so wollen und nicht, weil die Nachbarn das so erwarten. Wer am lautesten über uns redet und richtet, ist am ehesten verzichtbar als Ratgeber für unser Verhalten.

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