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14. Oktober 2009


Mit dem Fahrrad nach Peking (36)

Die Seelenfarben-Reise 2009


 
17. August 2005

In der Mongolei ... im Sommer ... fern von zu Hause ... in einem kleinen Ort ... in einem kleinen Geschäft ...


... stehen wir und schnappen nach Luft.

Wir sagen aber nichts, denn wir können uns nicht entscheiden, ob wir kichern oder rufen oder in Ohnmacht fallen sollen. Darum stehen wir einfach da wie der weiße Hai, der gerade einen rosafarbenen Mercedes vorbeischwimmen sah.

Bei uns ist es kein Mercedes ... sondern das ?



Nee, das ist harmlos ... ganz harmlos, deswegen kommen wir nicht in Luftnot ... da hätten wir uns vielleicht drüber gewundert, wenn drumherum alles normal gewesen wäre ... aber dem war ja nicht so:



Da ist schon ein Teil der Sensation zu sehen ... nein, nicht die süßen Dinge da links ... sondern das ...



... was da weiter rechts steht.

Das fängt mit W an und hört mir R auf.

Wunder ?

Das auch ... man könnte auch Weihnachtsmänner dazu sagen:



Muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen, die Weihnachtsmänner ... und die Tatsache, das mitten in der Mongolei mitten im Sommer in einem kleinen Laden in einem kleinen Ort drei Weihnachtsmänner ...

... uns wieder an das Christkind glauben lassen ;)).

Wir fahren weiter und träumen vom lieben Jesuskind ... Maria ... dem Stroh ... der Weihnachtskrippe ... und davon, dass neben der Krippe ein Esel und ein paar Schafe stehen ... oder waren das Ziegen gewesen ? Während wir so sinnieren ...



... kommen sowohl Ziege als auch Schafe in großer Menge herbei ... auf dem Weg zur Krippe oder so ... *gg*.

Wir singen "eieiei, Weihnachten ist vorbei" und wenden uns wieder den normalen Dingen zu ... der Straße und der graugrünen Weite dieses Landes:



Später fotografieren wir ein mongolisches Haus ... also eine Jurte:



Wir sind noch nicht wieder auf dem Rad, da kommt auch schon jemand, der Hermes eine Schale mit warmer Stutenmilch bringt. Hermes ist ein freundlicher Mensch und nippt ein bißchen ... ich glaube auch, dass er nur innerlich das Gesicht verzieht ... brrrr ... sssäuerliches Getränk das.

Wir fahren weiter ... und müssen schon wieder anhalten ... ein PKW hat uns gestoppt. Sein Besitzer übt den Beruf den Polizisten aus und interessiert sich für unsere Reise. Wir fragen ihn, ob er unsere Pässe sehen will, doch er winkt ab ... und geht dann zum Kofferraum und kommt wieder mit ein paar Käsestangen in der Hand, gibt sie uns und meint, das wäre energiereiche Nahrung. dann kriegen wir noch seine Telefonnummer, er wohnt in der Hauptstadt Ulan Bator (da wollen wir ja hin). Wir sollen unbedingt anrufen, wenn wir dort sind.

Noch während wir mit dem Polizisten zusammen sind ... hält ein VW-Bus ... mit ... mit ...




... mit Waiblinger Kfz-Kennzeichen.

Waiblingen liegt bei Stuttgart und Hermes wohnt gerade mal 15 Kilometer entfernt. Diese Begegnung ist genauso eine Sensation wie die Weihnachtsmänner ... und wir reiben uns deswegen erstmal die Augen ... könnte ja sein, dass es auch in der Mongolei Fata Morganas gibt ... doch nach dem Reiben steht der VW-Bus immer noch da. Seine Tür geht auf ... steigt nun der Weihnachtsmann aus ? Nee ... es sind Christian aus Winnenden und Christoph aus der Schweiz.



Ja, genau ... California steht am Auto ... das auch noch ;)).

Ein ganz großes "Hallo" hallt durch das mongolische Land ... Tausende Kilometer mussten wir fahren, um ein Auto aus Stuttgart zu treffen ... es ist faszinierend, was eine Weltreise zu bieten in der Lage ist.

Es wird ein laaaanges Gespräch werden ... das ist sonnenklar.

Erst Stunden später wenden wir uns wieder den Käsestangen zu ... hart sind sie ... sehr streng ebenfalls ... hier in der Mongolei schmecken die Dinge anders als wir es gewohnt sind. Vielleicht hätten wir doch die Weihnachtsmänner mitnehmen sollen ;)).

Wir fahren an einem Hinweisschild zu einer Goldmine vorbei, folgen ihm aber nicht, sondern fahren weiter ... und bauen dann unser Zelt auf. Wir machen das so, dass es gut verzurrt ist ... seit wir in der Mongolei sind, achten wir darauf, dass wir unser kleines Haus stets sturmfest aufbauen.

 
18. August 2005

Schön ... der Morgen ist nicht so kalt wie gestern und vorgestern ... wir fahren erfreut los und kommen an einer Jurte vorbei, die direkt neben der Straße steht.



Wir halten an und fragen, ob wir fotografieren dürfen.

Wir dürfen ... und erhalten so Einblick in eine kleine, ganz andere Welt:



Das ist der kunstvolle Rauchabzug der Jurte.

In dieser Behausung hat jeder seinen festen Platz ... und es gibt einen Ehrenplatz, der so aussieht:



Dass da eine Tasche steht mit "Beijing" drauf, kann ja nur ein gutes Omen sein.

Wir bekommen eine Schale frischen köstlichen Joghurt und danach eine Art saure Buttermilch ... da nippen wir dann mal wieder nur.

Als Dankeschön für die Gastfreundschaft lassen wir ein paar Süßigkeiten für die Kinder da ... und dann gehts wieder bergauf bergab bergauf bergab.

Wir kommen hier ...



... vorbei und hier ...



... und auch hier:



Das Pferd trägt einen typisch mongolischen Sattel.

Deutsche Sättel sehen so aus ;)):



Und "oh wie süß" gibts auch in der Mongolei:



Weniger süß wird der Abend werden ... nicht wegen der Adler, die mal wieder über uns kreisen, sondern wegen dieser grauen Wand, die da auf uns zukommt ...

[ wird fortgesetzt ]



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