Mit
dem Fahrrad
nach Peking (37)
Die Seelenfarben-Reise 2009
18.
August 2005
Noch ist alles ruhig ... aber hier ...
... kommt etwas auf uns zu.
Es wird dichter und dichter und lauter und lauter ... der Wind frischt
immer mehr auf ... wir schnappen schnell alles, was außerhalb liegt und
tragen es ins Zelt. Dann gings auch schon los ... das Zelt kämpft mit
dem Sandsturm ... es erhebt sich und biegt sich und der Sturm zerrt an
ihm ... doch wir haben gottseidank das Gefühl, dass das Zelt hält und
fühlen uns eingermaßen geborgen.
1 1/2 Stunden später ... war der Spuk vorbei ... alles war wieder ruhig
... und wurde kälter und kälter und wir sind heute so richtig froh um
unsere warmen Schlafsäcke.
19.
August 2005
Morgenbesuch ... ein knapp 70jähriger Mongole kommt vorbei und erzählt
uns, dass er trockenen Pferdemist einsammelt, damit er Feuer zum Kochen
machen kann ... nix Elektroherd.
Wir fahren los und stellen fest, dass es auch in der Mongolei Vögel
gibt, die mit Autos zusammenstoßen und das nicht überleben.
Wir überleben aber sehr wohl ... aber einfach wird das heute nicht.
Hitze, Berge, Gegenwind ... selbst bei den Abfahrten kommen wir wegen
des Windes kaum voran ... so mühselig das alles heute. Wir sind kaputt
und träumen von Sänften und Hilfsmotoren. Ist doch seit langen Tagen so,
dass nix als Berge unseren Weg kreuzen ... das schön flache
Mecklenburg-Vorpommern ist unendlich weit entfernt.
Langsam wird es Herbst ... die Kraniche bereiten sich schon auf den
Abflug vor. Vielleicht sollten wir mit ihnen fliegen *seufz*.
Abends bauen wir gerade unser Zelt auf ... da kommt ein Mongole mit
seinem Pferd in vollem Galopp auf uns zu und wenn er das noch eine
Sekunde macht, dann ist es um unser Zelt geschehen.
Upps ... gerade noch gebremst ... oder gewusst wie ... oder Glück gehabt
... auf jeden Fall meint der Herr, er hätte zu viel getrunken und wolle
nur noch schlafen ... sagts, gibt seinem Pferd die Sporen und galoppiert
schwankend von dannen.
Es dauert nicht lange ... da hören wir wieder Hufe ... diesmal zwei
Pferde ... ein Geschwisterpaar kommt auf uns zu ... können sogar
russisch und so haben wir eine nette und sehr fröhliche Unterhaltung.
Hermes musste irgendwann aufs Pferd steigen ...
... und ritt dann durch die Prärie oder so ... aber die Zügel durfte er
beim Reiten nicht halten, denn mongolische Steppenpferde sind nicht
gerade zutraulich.
Hermes war glücklich und galoppierte noch die ganze Nacht in seinen
Träumen ;)).
20.
August 2005
Heute sind es mal keine Pferde, die uns begegnen, sondern ein
tschechischer LKW, der uns stoppt. Aus ihm klettern erst mal 4 Tschechen
und danach 2 Schweizer, gefolgt von 2 Fahrrädern. Der LKW hatte diese
beiden ein Stück mitgenommen ... wir unterhalten uns eine Zeitlang und
dann ...
... sehen wir nochmal Opfergaben (Stöcke und Horn, welch eine Mischung),
einen ältern Herrn ...
... der sich doch tatsächlich eine Zigarette mit Zeitungspapier gerollt
hat:
Dann ... kommt noch ein Berg ...
... und dann die Hauptstadt der Mongolei: Ulan Bator.
Wir sehen Dschinghis Khan ...
... und fallen danach in ein großes Loch. Fast. Diese Stadt ist
lebensgefährlich ... hier gibt es Gullys ohne Deckel. Wer nicht
aufpasst, fliegt auf die Schnauze.
Wir fragen uns zum Hochzeitspalast durch ... und treffen Herrn Bhum. Den
kennt Hermes persönlich ... von der CMT-Messe in Stuttgart. Herr Bhum
ist ein ausgesprochen wertvoller, netter und hilfreicher Mensch, hilft
uns bei der Hotelsuche und will uns übermorgen, am Montag, in die
chinesische Botschaft begleiten und dort dolmetschen (denn chinesisch
können wir nur essen, aber nicht sprechen ... höchstens mal "kwing kwang
kwei" sagen, aber wer weiß, was dann passiert *gg*).
Ganz ganz große Fragezeichen stehen im Raum:
- dürfen wir einreisen, kriegen wir ein Visum ?
- wird es Probleme mit den Rädern geben ?
Morgen werden wir erst mal eine Ruhetag in dieser Stadt machen und dann
...
... schauermal.
Wie das wohl auf mongolisch heißt ?? *gg*
[ wird fortgesetzt ]
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