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27. Oktober 2009


Mit dem Fahrrad nach Peking (42)

Die Seelenfarben-Reise 2009


 
30. August 2005

So ganz unchinesich mutete die Neonreklame gestern Abend an ... wollemer mal schauen, ob der Tag uns ein anderes China zeigt ... solche Gedanken nebeln in unseren Träumen rum ... wir wachen auf ... und haben Durst. Das ist dann die Folge des anderen Traumes, in dem wir eine staubtrockene Fata Morgana sahen, die uns "ich hab auch Durst" ankrächzte und bösartig mit einem kaputten Fahrradreifen winkt.

Wir schütteln unseren Kopf, damit die Gedanken weichen ... danach wird geduscht, gefrühstückt ... und dann befüllen wir unsere Flaschen, kaufen etwas zu essen und los gings.

Sage und schreibe acht 2-Liter-Flaschen fahren nun mit uns rum ... die Warnung, genug zum Trinken mitzunehmen, hat gewirkt.

Letzte Bilder aus Ehrenhot ...





... dann hat uns die Landstraße wieder ... obwohl ... so war es gedacht ... doch ein LKW-Fahrer gibt uns den Tipp, eine andere Strasse zu nehmen. Ganz neu, gerade erst gebaut, aber noch nicht für den allgemeinen Verkehr freigegeben ... das ist ein sensationell guter Tipp ... welche eine Straße ... welch eine rumpelfreie Wohltat für unsere Reifen und Hintern.

Wir rollen durch die Wüste ... sehen Eidechsen ...



... mit der perfekten Wüstentarnung.

Springmäuse, Insekten und kleine Vögel gibts hier auch ... doch, was die Pflanzen betrifft, so gibt es hartes Gras und das wars auch schon ... der Rest sind Sand und Steine.



So sieht die Straße aus der Sicht des rechten Fahrradpedals aus ;)).

Manchmal müssen wir die Strasse verlassen, immer dann, wenn uns eine noch nicht gebaute Brücke begegnet ... das sind dann Baustellen, wo wir nicht weiter fahren können.

Das Fahren selbst ... Sonne ... Gegenwind ... alles andere als Freizeitradeln.

Wenigstens ist die Wüste nicht menschenleer, denn wir können abends in einem kleinen Dorf unseren Getränkevorrat auffüllen.

Dann dürfen wir "bräääännnend heißer Wüüüstensand" singen, denn wir bauen unser Zelt wirklich im Wüstensand auf. Okay ... ob der so heiß war, davon steht aber in den Reisenotizen nix drin ... aber wir stellen uns das einfach vor und singen weiter *gg*.

Die Nacht: windig und ... heidernei ... ein bißchen Regen in der Nacht. Ja, sind wir denn in der Wüste oder haben wir uns verfahren ... oder was ?

 
31. August 2005

Immer noch grau, trübe und sehr windig ... so ganz unwüstlich.

Kleine Morgengymnastik: das Zelt bei Wind abbauen ... da bräuchte man 4-6 Hände dazu.

Und der Sand ...



... der ist überall.

Das Fahren heute: beschissen schwer. Die Straße schön asphaltiert, aber der Gegenwind ... fühlt sich auch wie Asphalt an. Immer wieder fragen uns Chinesen, nach dem Wohin und Woher ... den Wind kann aber niemand schwächer machen.

Und die Landschaft ...



... nicht abwechslungsreicher.

Am Nachmittag erreichen wir die Stadt Sonid Yougi und dort essen wir ganz stilecht mit Stäbchen. Vor dem Essen spielen wir Karten ... oder so ... *gg* ... doch doch, wir haben Karten dabei ... sinngemäß sind das "goldene Karten", die uns wie die "goldene Stütze" unendlich wertvolle Dienste leisten. Herr Bhum hatte uns diese Karten (oder besser: Kärtchen) gebastelt, auf ihnen stehen chinesische Worte ... denn hier spricht niemand englisch (und erst recht nicht deutsch oder russisch) und wir überhaupt kein chinesisch ... wir kommen uns wie Analphabeten vor.

Und manchmal wie Außerirdische ... wenn wir einkaufen, trauben sich sofort ca. 30 Menschen um uns ... fassen alles an, liegen fast auf unserem Gepäck (was weder dieses noch unsere Räder freut) ... aber immerhin hat irgendeiner nach oben gebetet, denn als wir wieder los fahren, haben wir ...

... Rückenwind.

Endlich können wir mal ein paar Kilometer machen ... aber heute gibts anscheinend nix Gutes ohne was Schlechtes hintendran ... Sturm kommt auf und Hermes hat alle Hände voll zu tun ...



... um das Zelt sturmsicher zu machen.

Aber auch nix Schlechtes ohne was Gutes hintendran: im Zelt ist es richtig gemütlich.

Aber nix Gutes ohne was Schlechtes hintendran ... als die Sonne weg ist, wird es saukalt in der Wüste.

--

Die Seelenfarbenreise macht nun wieder ein paar Tage Pause ... im November gehts weiter ... mit hoffentlich weniger Wüste, Sturm, Kälte ... aber schaumermal, was uns so begegnen wird ... oder auch nicht.

[ wird im November fortgesetzt ]



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