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13. November 2009


Mit dem Fahrrad nach Peking (44)

Die Seelenfarben-Reise 2009



4. September 2005

Schweißgebadet wachen wir auf ... hören "tuuttuut" und sehen ...



... unsere Fangemeinde ... und wissen nicht, ob wir uns darüber freuen sollen.

Ist ja toll, wenn alle so begeistert sind, uns zu sehen ... aber man muss sich schon dran gewöhnen ... wir schlafen wieder ein ...


... und begrüßen irgendwann mit Freude den neuen Tag. Wird schon gut gehen ... wird bestimmt ein schöner Tag werden ... hmm ... auch wenn das, was wir sehen, nicht gerade schön ist ... zumindest für uns tierliebe Mitteleuropäer ... denn wir sehen etliche Mopeds, bei denen hinter dem Fahrer bis zu 6 lebende Schafe oder Ziegen aufgeschnallt waren und so transportiert werden ... in unseren Augen ist das Tierquälerei ... doch was ist das in chinesischen Augen ? Einfach nur praktisch oder geht nicht anders ? Andere Länder, andere Sitten, andere Möglichkeiten und andere Einstellung zu den Tieren.

Wir fahren weiter ... zuerst auf der G 208 ... dann wechseln wir auf die G 110 ... herrje ... hier ist starker Verkehr ... aber wir machen trotzdem richtig schön Kilometer an diesem Tag.

Wir sind sogar so schnell, dass wir alle LKWs überholen *gg*



Ähmm ... ja ... könnt auch sein, dass die gerade im Stau stehen *gg*.

Aber ... mal ernsthaft ... ein Stau ist ja bei 3 Kilometer Länge schon nervig ... dieser hier ist

30 Kilometer

lang.


Eine Frage an die Leser: was ist am Vorbeifahren an einem solchen Stau so unangenehm ?

Sicher werdet ihr "Abgase" oder "keine Sicht" oder sowas sagen ... aber nein, es sind die

Bienen


Immer wieder müssen wir durch ganze Bienenvölker fahren, denn so einige LKWs hatten Bienen geladen. Ein herrliches Vergnügen, sag ich Euch ... wie damals bei den Pferdebremsen.

Hermes Mitfahrerin wurde 6mal
Hermes 1mal

gestochen
...


...ich sag Euch ... ich wäre ja nie soweit gekommen ... aber beim ersten Bienenstich wäre ich umgekehrt und nach Hause geradelt ... jaja ... wenns denn so einfach wäre ... der blanke Horror, 6mal gestochen zu werden ... wer hätte gedacht, dass sowas in China auf uns wartet.

Vor uns nun eine Baustelle ... für die neue Autobahn, die wegen Olympia (was auch schon wieder ein Jahr vorbei ist) gebaut wird ... neben dieser Baustelle bauen wir in der Steppe unser Zelt auf.

Und dann jodeln wir mal kurz ... und dann singen wir "kennst du die Pelle, die Pelle Tilols" ... den wir finden neben dem Zelt das da:



Ein waschechter Enzian ... hollaräduljö ...

Welch ein Tag ... Bienenvölker und Enzian ... morgen radeln wir auf die Alm oder so ...


5. September 2005

Wir fahren los ... und in einem der Dörfer ... Polizei ... die den Verkehr regelt.

Aber nur so lange, bis wir kommen ... danach lassen die Polizisten den Verkehr Verkehr sein und interessieren sich nur noch für uns ... fragen uns Löcher in den Reifen ...



... und versuchen, uns das Rad zu klauen *gg*.

Jaja ... ist ja alles nur Spaß ... der nette Herr wollte einfach nur wissen, wie sich ein schwäbisches Weltreisegefährt so fährt. Danach gabs einen vorübergehenden Hütetausch ...



... und die Welt war in diesen Minuten lachend in Ordnung.

Aber das ändert sich wieder ... denn jetzt gehts so richtig los:

der Verkehr wird immer dichter

und

der Verkehr macht

*tuut*
*tööt*
*tuut*
*trööt*
*tuutuut*
*tuut*



Irgendwann sind wir ohne Ende genervt. Wir könnten in die Hupen beißen

und

irgendwann

hilft nur noch

Flucht


Wir flüchten auf eine noch nicht für den Verkehr freigegebenen Autobahn-Neubaustrecke ... vier Spuren ...



... und eine herrliche Ruhe. Himmlisch. Entspannend. Sonnenblumenland China ... göttlich. Und das Schönste dabei: wir träumen nicht, es ist wirklich alles wahr, was wir sehen und nicht hören.

Und dann noch das Wunderbare: die Autobahn liegt höher und gleicht durch ihren Neubau viele der kleinen Höhen und Täler aus ... wie Könige aus dem Abendland radeln wir durch China. Fast 20 Kilometer fahren wir so ... dann kam der Verkehr der anderen Straße wieder dazu.

Aber Foltuna, der chinesische Gott des Glückfahllades, strahlt weiter ... es kommt eine 10 Kilometer lange Abfahrt in ein Tal ... und wir genießen diese Abfahrt so richtig.

Doch dann die Frage des Abends: herrje, wo zelten wir heute ??

Ist ja nicht so, dass wir nicht schöne Zeltplätze sehen würden ... aber da ist überall ein Zaun davor ...



... denn die Autobahn ist mit Stacheldraht eingezäunt und die Dörfer haben keine Zufahrt zur Autobahn.

Was tun ?

Weiterradeln, bis die Autobahn aufhört ?
Bis doch mal eine Abfahrt kommt ?
Auf dem Strandstreifen das Zelt aufbauen ?

Hmm ... erst die Menschentraube, dann die Bienen, die Polizei, das Tuuuuten, die Abfahrt ...


... und nun der Stacheldraht.

Da machst was mit, bis de Großvadder wirst wenn du Weltreisender bist ...


[ wird fortgesetzt ]
 



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