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5. September 2010


Vorgestern ... die Pilzfragen ... ich hätte da
"hab noch nie welche gesucht, gefunden und zubereitet"
antworten müssen.

Denn bei uns gab es niemand, der sich ausgekannt hatte
und so konnte ich das nicht lernen ... und jetzt per Selbstversuch
mal Pilze zu sammeln ... das ist mir doch zu gefährlich.

Bei uns gibts auch keine Pilzbbestimmungsstelle,
an die man sich mit seinem Pilzkörbchen wenden könnte.

Pilze selbst haben wir ja ... denn Wald gibts hier viel ... wer sich also auskennt,
der wird bestimmt glücklich, wenn er "in die Pilze geht".

Ob er aber so glücklich wie Elouise und Hermes wird,
das kann ich nicht sagen ... denn schaut Euch das mal an,
was die beiden an Pilzen geerntet haben:



Es ist der Wahnsinn ... und ein Hirschgeweih haben die beiden auch noch gefunden:



Keine Angst, das Tier ist nicht zu Schaden gekommen,
sondern hatte sein Geweih irgendwann abgeworfen ... das ist normal so
und es wächst ja alles wieder nach.

Auch die Pilze wachsen wieder nach ... doch bevor man erneut in den Wald geht,
heißt es erst mal: säubern, putzen, schneiden:



Manche Pilze werden getrocknet, manche kommen in die Suppe ... oder aufs Brot:



Als ich das eine Bild sah mit den vielen Pilzen ... da hab ich Hermes
doch mal gebeten, dazu zu schreiben, welcher Pilz sich wie nennt:



Welch wunderbare Ernte ... besonders die Steinpilze ... die gut schmecken,
aber auch gut aussehen ... besonders dann, wenn sie zum Stillleben arrangiert werden:




Gefunden haben Elouise und Hermes die Pilze im Osten Brandenburgs,
vorzugsweise unter Buchen oder Eichen.

Das sieht jetzt so unendlich viel aus ... aber wer einmal Pilze geerntet hat,
der weiß, wie der Berg Pilze immer kleiner und kleiner wird.
Bis die alle geputzt sind ... bis als Madenfraßgänge im Biomüll gelandet sind,
da sind das schon viel weniger Pilze ... denn auch die Tiere des Waldes
naschen da dran, laufen drüber und bohren sich rein.

Zwei Mahlzeiten gab das alles ... und einen Tag später
wurde noch eine Rehkeule damit verfeinert.

Wie die Beiden die Pilze verwertet haben ... Originaltext Elouise:

Die kleinen und festen Steinpilze und Maronen, also grundsätzlich nur Röhrenpilze
haben wir in dünne Scheiben geschnitten und getrocknet.
Gibt eine wunderbare Einlage und Verfeinerung von Fleischsaucen,
vorzugsweise natürlich von Wildgerichten.

Die größeren Pilze verarbeiten wir am liebsten zu Mischpilzpfannen,
im vorliegenden Fall natürlich die edelste Variante mit den vielen Steinpilzen:
Butter zerlassen, kleingeschnittene Zwiebel andünsten, kleingeschnittene Pilze dazu, Deckel drauf.
Erst, wenn die Pilze ihr Wasser abgegeben haben und entsprechend "geschrumpft" sind,
mit Salz und Pfeffer würzen.
Zugedeckt schmoren lassen, ca. 20 min.
Weitere ca. 5 min aufgedeckt weiter schmoren lassen, um die Flüssigkeit zu reduzieren.
Mit viel frischer Petersilie servieren, entweder einfach zu Brot oder
zu Salzkartoffeln, Kartoffelpüree, Bratkartoffeln.

Helle Pilze, vor allem die Lamellenpilze wie junge Parasole, Täublinge
und junge Schopftintlinge, ergeben schmackhafte Pilzsuppen.
Ebenso mit Butter und Zwiebeln andünsten,
aber mit Gemüsebrühe oder einfach nur Wasser auffüllen,
ca 20 min köcheln lassen, mit Salz und Pfeffer abschmecken,
wenn man möchte (wir möchten :) ), mit etwas Mehl binden.

Ja, und die großen Parasole geben wunderbare Pilzschnitzel.
Die Hüte in Sechstel schneiden, in gesalzenem verschlagenem Ei
und Paniermehel (Semmelbröseln) wälzen und eben wie Schnitzel braten.
Am besten schmeckt es uns auch hier mit Butter als Bratfett.

Sammeltipp: Nur Weiden- oder Spankörbe verwenden, nie Plastiktüten.
Und unbekannte Pilze nie umstoßen oder zertreten.
Andere Pilzsammler werden sich womöglich ein Loch in den Bauch freuen über Pilze,
die wir für ungenießbar oder gar giftig halten.
Wir bedauern jedesmal, die wunderbaren Perlpilze stehen lassen zu müssen,
weil wir sie einfach nicht hundertprozentig vom Pantherpilz unterscheiden können.
Und den isst man nur einmal ...


Das war jetzt mal ein Seelenfärbler-Kalenderblatt,
das eine Mischung aus Waldspaziergang, Biologieunterricht und Küchenkunde ist.

Ja, heute dürfen alle Kalenderblattleser mal "in die Pilze" gehen :)).
 



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