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16. März 2011



Folge 1


Kommt doch mal mit ... bei meiner ersten Frühlingsfahrt letzten Samstag.
Das Ziel war "in Richtung Landau" ... und nun ...

... stehe ich am Straßenrand ... nicht von Landau,
sondern von unserem Nachbarort ... gerade mal 5 Minuten nach dem Losfahren
musste ich schon wieder halten ... tja, so ist das eben im Frühlingsleben ;).



Ziemlich trostlos ... hinter mir der Ort, da vorne steht das Ortsausgangsschild,
rechts das ist der Friedhof und richtig, das Gras trägt Raureif.
Es ist auch noch kalt an diesem Tag ... 0 Grad
und hie und da wabert der Nebel von dannen ...

... und genau deswegen die Unterbrechung der Fahrt,
denn diese Stimmung musste ich einfangen:



Nu ja ... so weit weg ist das noch nicht so faszinierend,
aber wenn man nur Bäume und Nebel sieht, dann schon:



Das ist jetzt nicht wirklich frühlingshaft ... aber wir wandern ja gerade
zwischen Winter und Frühling und da passt ein Nebelwald durchaus in die Jahreszeit.

Es ist jetzt 8.15 Uhr und wir fahren mal weiter ... geschätzte Fahrzeit eine gute Stunde,
wobei die Fahrt selbst bei uns auch zum Ausflug gehört und wir zumindest bei Fahrten
in die eher nähere Umgebung nicht unbedingt so schnell wie möglich dort sein müssen,
sondern gerne mal anhalten, wenn wir etwas sehen, das uns interessiert.

Und "anhalten" war dann auch 21 Minuten später ... aber nicht,
weil wir etwas "gesehen" hatten ... zumindest nicht wirklich, sondern nur sehr indirekt.
Denn wir kamen gerade an Weselberg vorbei und da "sah" ich
vor "meinem geistigen Auge" die Schneeglöckchen, die ich
vor zwei Jahren auf dem dortigen Friedhof fotografiert habe.

Da Weselberg so ziemlich die kälteste Ecke in unserer Umgebung ist,
war ich mir sicher, dass, wenn es die Glöckchen noch gibt, sie auch noch nicht verblüht sind.

Also: anhalten ... aussteigen ... Glöckchen gucken:



Ha ... es sind welche da ... letztes Jahr hatte ich sie irgendwie verpasst
und dieses Jahr freue ich mich, dass sie immer noch da sind.

Schneeglöckchen sind ja ein Phänomen ... sie sind jetzt nicht unbedingt
die schönsten und ereignisreichsten Blumen, aber sie bringen
alljährlich so viel Freude zu den Menschen, weil sie zu den ersten Blumen gehören
und weil sie einen Hoffnungsschimmer in den Winter malen.

Manchmal blühen sie schon im Januar ... und oft sind sie im März immer noch da:



Ein bißchen unaufgeräumter Hintergrund, aber so ist das nunmal.
Es gibt Fotografen, die räumen erst mal den Rasen auf, bevor sie fotografieren.
Ich mache das nur bis maximal ein oder zwei Äste bzw. Blätter,
ansonsten fotografiere ich mit Holz oder lasse es oder such mir
ein anderen Motiv, wo nicht so viel rumliegt.

Im Hintergrund sieht man noch ein paar der frühen Krokusse,
die schon ziemlich verblüht waren ... die Schneeglöckchen waren aber noch frisch
und da es früh am Tag war, waren ihre Blüten noch geschlossen.

Der Platz oben war der mit den weniger Blüten,
viel mehr gabs ein paar Meter weiter:



Schneeglöckchenfotos sind ja eine nur zweifarbige Sache,
man sieht nur grün und weiß, die bunte Palette muss man woanders suchen ...


... es sei denn:



Auch auf dem Friedhof wird genascht und dann fällt
das Bonbonpapier so ganz versehentlich dahin und dann kommt
der kleine Alzheimerschub und man vergißt, es aufzuheben.

Immerhin haben wir nun mal die Farben rot und gelb sehen dürfen ;).

Ist der Morgen auch noch etwas kühl
schöner ist er ohne Müll

Jaja ... aber es stimmt wirklich ... Schneeglöckchen in der Sonne sind schön:



Ich kann grad nicht sagen, ob ich die Blüten lieber geschlossen wie hier
oder lieber geöffnet mag ... es hat beides seinen Reiz.

Schön an den Weselberger Glöckchen ist die Tatsache,
dass man dort mit Tiefenwirkung fotografieren kann,
weil auf den Bilder Blüten sowohl im Vorder- als auch im Hintergrund sind:



Es gibt 19 verschiedene Arten von Schneeglöckchen,
deren lateinischer Name immer mit "Galanthus" beginnt.

Und seit Weselberg gibt es sogar 20 verschiedene Arten,
denn durch eine Spontanmutation blüht dort in diesem Jahr
auch die Art "Galanthus unscharfus" und bin mehr als stolz,
davon ein Bild präsentieren zu dürfen:



Ein Traum aus watteweichen Blütenblättern.
So richtig aus der Art geschlagen und deswegen etwas ganz Besonderes.
Ist sie nicht wunderschön, diese neue Schneeglöckchen-Art ?

Als wäre sie aus Pulverschnee geformt.
Ein alter Chinese würde sie "Gedanken an den Frühling" nennen und ich sage zu ihnen:
"die flüchtige, aber sonnenbeschienene Ahnung von einen schönen Tag".

[ wird morgen fortgesetzt ]
 
 



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