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17. März 2011



Folge 2


Wenn ein ganz normales Schneeglöckchen ...



... zu "Galanthus unscharfus" mutiert ... bleibt das dann für immer so
oder kann es wieder zurück mutieren ?

Ja, das kann es ... das Gegenmittel heißt "Hexal Autofocus Ratiopharm",
wenn man das genau dosiert, dann wird aus der Glöckchenmutation wieder die Urform:

 

Und während ich ein paar Fotos von diesen Schneeglöckchen mache,
da mogelt sich ein Grashalm vors Objektiv ...



... und ich erinnere mich daran, dass man das ja auch fotokünstlerisch einsetzen kann.
Ich wusste das schon, habs aber nie gemacht, weil mir immer Schärfe und Klarheit wichtig war.
Aber man darf ja seine Bandbreite ergänzen und mal gucken, ob das nicht ganz reizvoll ist,
wenn im Vordergrund ganz gezielt eingesetzte Grashalme sind:



Das hat auch seinen ganz eigenen Reiz,
weil es Licht und Atmosphäre ins Bild bringt.

Die Fotosession fand auf dem Friedhof in Weselberg und genau hier statt ...



... und wir weilen nun schon 18 Minuten hier.
Die Zeit vergeht ganz schön schnell beim Fotografieren.

Es ist aber auch zu schön hier ... durch die leichten Bodenwellen
und Entfernung zwischen Blüte und Blüte kann man hier ganz toll
Blütenbilder mit Vorder- und Hintergrund fotografieren:



Da hat das Auge etwas zum nah schauen
und auch etwas zum in die Ferne schweifen.

Stört das welke Blatt in der unteren linken Ecke des obigen Bildes ?

Urteilt selbst:



Hätt ja auch nicht da liegen können ;)).
Das nennt man "manuelle Bildbearbeitung" *gg*.

Früher wartete Beate, bis ich mit dem Fotografieren fertig war
bzw. ich versuchte, das zeitlich nicht zu sehr auszudehnen,
denn Warten ist langweilig.

Heute wartet Beate nicht mehr, sondern fotografiert selbst, nicht immer,
aber immer mal wieder, je nach Lust und Laune ... wo ist sie denn eigentlich ?
Wegen "es wird mir nun doch langsam zu kühl" wollte sie eigentlich
vor ein paar Minuten zum Auto zurück gehen ... doch sie ist immer noch da.
Da vorne ... steht sie gebückt ... und wenn das so ist, dann fotografiert sie ... eines ihrer
Lieblingsmotive, das sich "Moose und Flechten" nennt ... und von Letzteren


... gibts genug auf dieser Bank:



Merke: auch Flechten müssen sich mal ausruhen ;)).

Während ich also Glöckchen im Tiefflug fotografierte,
näherte sich Beate den Flechtenwelten ... ich zeige nun mal
fünf Bilder, die Beate fotografiert hat:











Selbst die leuchtendsten Krokusse sind nicht schöner als diese Wunderwelten.

Diese Bilder von Beate hatte ich dann selbst erst am Abend gesehen.

Hab ich auch selbst Flechten fotografiert ?

Beate hatte zwar gesagt "das musst du auch fotografieren",
aber ich hatte so einen kleinen Anflug von "Morbus Unlust",
immerhin fotografierte ich ja schon eine halbe Stunde Schneeglöckchen ...

... aber ein paar unlustige und dennoch zeigenswerte Flechtenbilder sind dennoch entstanden:



Das ist die Rückenlehne der Bank, mit gekippter Kamera von der Seite fotografiert.

Und das ist durch die Rückenlehne der Bank hindurch fotografiert,
aber so, dass die Rückenlehne scharf und der Durchblick verschwommen ist:



Eine leicht verwirrende Perspektive ... aber nicht ganz unspannend.

Und hier die Perspektive mit ...



... grünem Moos unten, graugrünen Flechten in der Mitte
und einem Baum vor blauem Himmel im Hintergrund.

Das hier ist blühendes Moos ...



... und wenn ich Euch jetzt frage "wie sieht denn Moos aus,
wenn es noch nicht blüht, aber schon Knospen hat", dann könnt Ihr das
bestimmt nicht auf Anhieb beantworten ... zumindest ich könnte es nicht.

Aber ich durfte solche Moosblütenknopsen dort fotografieren:





Immerhin fotografierte ich an dieser Bank auch ne Viertelstunde,
trotzdem ich im Hinterkopf so ein bisschen das "will weiterfahren" hatte.

Kurz darauf saßen wir darum auch wieder im Auto
und Beate, immer noch von den Flechten begeistert, fragte mich
"hast du das auch gesehen" und meinte damit diesen einen Flechtenbüschel,
der es ihr angetan hatte ... und sie zeigte mir auf dem Display ihrer Kamera ein Bild davon.



"Hey, wie hasten das gemacht" fragte ich Beate,
weil ich begeistert war ... dieses Licht, die skurrilen Äste und diese
irgendwie außergewöhnliche Farbgebung.

Ich saß nun im Auto, wollte weiterfahren (in die Vorderpfalz "juchhu, Krokusse suchen")
und war immer noch in Weselberg und hatte noch nicht ein Drittel der Strecke geschafft
und überlegte nun, ob ich noch mal zurück gehen sollte, weil ich mich dieses Motiv so faszinierte.
Hatte so im Hinterkopf eine Schärfe/Unschärfe-Serie mit mal "die Ästchen im Vordergrund scharf"
und dann "die Ästchen im Hintergrund scharf" und stellte mir das schon vor meinem geistigen Auge vor.

Hmm ... noch mal aussteigen ?
Oder endlich mal die Kurve kriegen und Richtung Andereblüten fahren ?
Hmm ... hin ... und ... her ... gerissen ... ich.


[ wird morgen fortgesetzt ]


Das war Folge 2 des Fotospaziergangs mit der Rückmutation, den Gräsern vorm Objektiv,
den "welkes Blatt weg oder nicht"-Bildern, Beates Flechtkunst, meinen Flechtperspektiven,
dem knospenden Moos, dem "wie hastendasgemacht"-Bild und der Frage,
ob ich endlich weiterfahre oder nicht. 
 



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