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12. Februar 2012


Es gibt da die wunderbare
"unterwegs mit dem Monimobil"-Rubrik im Lichtblick
und weils da heute zum ersten Mal
in eine weltbekannte Stadt geht,
dürfen wir das alle gemeinsam im Kalenderblatt tun.

Die nächste Folge ist dann wieder nur im Lichtblick zu sehen.

--

Unterwegs mit dem
 


Moni erzählt uns von ihrer neuen Heimat, dem Wohnmobil Monimobil.


Folge 14

Samstag, 26. November

Nachdem sich unser Navigationsgerät glücklicherweise
in eine Höhle namens Tiefgarage verirrt hatte,
sind wir nun unterwegs in die Stadt Granada und zwar
in deren Stadtteil "Albaicín", der an sich schon toll ist und von dem aus
man einen herrlichen Blick auf die Alhambra haben soll.

Schaumermal, laufenmermal.
Und vorfreuen wir uns dabei.

Da sehen wir auch schon die Türme der Kathedrale.
In der Nähe ist die Touristen-Info ... da stürmen wir mal schnell rein,
um uns einen genaueren Stadtplan zu holen.

Dann erstmal zur Kathedrale ...

... wo unser Forscherdrang an einer geschlossenen Tür endet.

Es ist 13.15 Uhr und da macht in Spanien alles Siesta.
"Kommense später wieder" raunt uns eine Stimme vom Himmel zu.
Wir wundern uns noch, warum sie uns siezt, aber wir trauen uns nicht,
danach zu fragen, denn wir könnten uns die Stimme ja auch eingebildet haben *gg*.

Dafür haben wir uns eine andere Stimme garantiert nicht eingebildet ... eine Zigeunerin
steht vor uns, drückt uns in die rechte Hand einen Rosmarinzweig,
grabscht dann unsere linke Hand, öffnet diese und fängt, bevor sie genauer hinschaut,
schon an, uns zu erzählen, welche tolles Liebesleben wir noch haben werden.
Die Dame will uns nicht mehr von unserer Seite weichen ... dabei wollen wir doch nicht etwas,
das wir gar nicht bestellt haben, bezahlen und für solche Belästigungen erst recht nicht.

Es ist halt so, dass wir in Granada sind und das keine
kleine unbekannte spanische Stadt ist ... sondern ein Touristenmagnet.
Und so gibts hier in der Fußgängerzone auch all die Nobelmarken, die es
in anderen großen Städten auch gibt ... und viel Verkehr, viele Menschen,
viel Hundekacke ... und auch eine ordnende Hand, die das alles in Grenzen hält ?

Nun ... nehmen wir mal den "
San Nicolas-Platz" ... wenns dort eines in großer Menge gibt,
dann sind das die fliegenden Händler, die ihre Waren auf Tüchern ausgebreitet haben.
Ertönt auf einmal der Schrei "Aqua", dann sind innerhalb von wenigen Sekunden
all diese Händler nur noch ganz normale, harmlose Touristen.
Alles ist blitzschnell weggepackt, weil die Guardia Civil (Polizei) die Gassen hoch kommt.
Ist das Auto vorbei, wird wieder in aller Seelenruhe ausgepackt und weiter verkauft.

Theoretisch ist also die ordnende Hand da,
praktisch fährt sie nur vorbei.

Und wir können da nix dran ändern, also laufen wir los ... durch schmale Gassen,
an schmalen Gassen vorbei ...



... und wir genießen all das, was wir sehen:



Es ist so herrlich, in einer fremden Stadt zu laufen,
denn jeder neue Blick ist eine neue Entdeckung ... alles, was wir heute sehen,
haben wir noch nie gesehen ... Abenteuerland.

Da oben ...



... das ist die Alhambra ... da wollen wir zwar nicht hin,
aber wir wollen auf einen Aussichtspunkt, von dem aus man die Alhambra gut sehen kann.

Eine Stadt wie Granada kann man sowieso nicht an einem Tag entdecken,
man fängt klein an ... und weiß, dass man ja ganz in der Nähe wohnt
und immer wieder hier vorbei kommen kann.

Okay ... dann nehmen wir uns mal den Stadtplan zur Brust
und suchen den Aussichtspunkt, zu dem wir wollen ... nada, mein Freund,
der ist dort nicht drauf ... also laufen wir einfach los ... der Aussichtspunkt
muss ja auf dem Hügel liegen und so laufen wir einfach immer
und immer und immer wieder und immer weiter bergauf.
Schwitz.
Viele Gassen, durch die wir irren, haben keine Namen
oder sie haben Namen und stehen nicht im Stadtplan.
Also einfach weiterlaufen ... immer schön bergauf.

An einem Baum mit Früchten vorbei ...



... hey, das sind Kakis.

Und weiter gehts ... irgendwann stehen wir nass geschwitzt auf dem ...


... falschen Hügel.


Wir sind nicht, wie gewünscht, im Stadtteil "Albaicin" gelandet,
sondern in der "Ermita de San Miguel Alto" ... der Einsiedelei.

Von hier aus hat auch ein schweißgebadeter Mensch eine gute Aussicht,
aber wir sind viel weiter von der Alhambra weg und der Blick ist nicht so klar:



Da unten sind wir losgetappert ... und so weit oben sind wir nun gelandet.
Respekt vor unserer Laufleistung !
Und das an diesem sonnigen und sehr warmen Tag.

Die Aussichten entschädigen für den Irrweg ein bisschen ...





Wir bleiben einige Minuten hier oben, genießen die Ruhe und die Aussicht.



Und nun ?
Was machen wir nun ?
Irgendwie ist ja dieser erste Besuch in dieser weltbekannten Stadt
mehr ein Orientierungslauf denn ein geplantes Laufen.
Es ist nun schon nach 4 Uhr ... suchen wir noch den anderen Aussichtspunkt
oder laufen wir zurück in die Stadt ?

Hach ... wir sind doch verdammt gut zu Fuß ... wir laufen wieder runter ...

... und wieder rauf auf den nächsten Hügel.

Da gehts natürlich wieder bergauf ... aber auch hier
versüßen uns herrliche Aussichten unseren Weg:



Und dann ... endlich .... endlich sind wir oben ... und auch dort, wo wir hinwollten.
Unverirrt, glücklich und das gemeinsam mit vielen anderen Menschen.
Denn das ist doch "der" Aussichtspunkt ... da wollen alle hin ... und wo alle hinwollen,
stellen sich auch alle so hin, dass sie zusammen mit der Alhambra im Hintergrund fotografiert werden.

Ist also viel los hier ... incl. Händler und Tänzerinnen:



Der Pappedeckeltanz ... upps ... ist ja ein Holzbrett, damits auch schön klackert.
Außerdem: schon mal Flamenco auf Steinmosaik getanzt ?

Aber jetzt das Wichtigste ... der Blick ... DER Blick zur Alhambra:



Es ist jetzt 18.35 Uhr ... und wir am Ziel unserer Fußreise ... und hellauf begeistert.

Wir könnten jetzt noch Stunden hier bleiben, aber irgendwann wirds auch
in Spanien dunkel ... und wir müssen ja noch den Hügel runter.

Fotografieren tun wir auf dem Heimweg nicht mehr ... zu dunkel
und außerdem beginnt so langsam der Stress von den Füßen zu den Knien
in Richtung Unterbauch zu wandern ... wo ist unsere Tiefgarage ?

Fremde Stadt !
Große Stadt !
Zum ersten Mal da !
Weit gelaufen !

Und dann die Tiefgarage wieder finden ... auwei !

Immerhin haben wir auf dem Rückweg entdeckt,
dass Granada nicht nur die Fußgängerzone mit den Markengeschäften,
sondern auch schöne kleine Gassen mit richtig interessanten kleinen Geschäften
(mit orientalischen Lampen, bunte Moden aus Naturstoff, schöne Taschen etc.),
Teestuben und Bars zu bieten hat.

Wir beginnen, diese Stadt zu lieben ...

... und wir beginnen, unseren Orientierungssinn zu loben, denn ... hey ... wir haben
doch tatsächlich unsere Tiefgarage wieder gefunden.
Unser Auto steht noch da und ist auch unversehrt.

Durch die dunkle Stadt finden wir auch den Heimweg
und uns ist an diesem Abend klar, dass wir an diesen unseren ersten Tag
in Granada noch lange zurückdenken werden.

[ die nächste Monimobil-Folge gibts dann wieder im Lichtblick ]



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