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2. April 2012


Genau vier Wochen ist es her ... da fand sich die Westpfalz,
in der ich wohne, auf den Titelseiten der Zeitungen wieder.
Und es waren keine gute Nachrichten ... es war ein Drama,
wie man es schon mal als Schlagzeile findet, aber meistens
ist der Ort des Geschehens weit weg.

Doch auf einmal war das Drama so nah.

Gestern fuhr ich zufällig an diesem Ort vorbei
und besuchte den dortigen Friedhof.



Diese ganzen Kränze gehören zu den beiden Kreuzen im eher rechten Bereich des Bildes.
Die Kränze liegen hinter den den Kreuzen, weil es so viele Kränze waren
das es vor den Kreuzen kein Platz mehr dafür gab.



Auch vor den Kreuzen liegen Kränze ... doch wir können Berge von Blumen häufen
und werden trotzdem ungetröstet, ratlos, wütend, traurig vor den Gräbern stehen.

Am 5. März tötete ein Mann diese beiden Ärzte in Weilerbach.
Eine so überraschende, furchtbare, erschreckende Tat,
dass sie zur Titelzeile vieler Zeitungen wurde.

Zwei beliebte Internisten ... Menschen, die einen helfenden Beruf hatten
und von einem alten Mann mit etwas anderer Gedankenwelt erschossen wurden.



Die Praxis liegt nur Steinwurfweite vom Friedhof entfernt
und auch dort finden sich Kerzen und ohnmächtige Worte:



Vier Wochen her ... und immer noch stehen diese Zeichen der Trauer hier.
Als wenn das Leben immer noch nicht bereit ist, weiterzugehen.



Es war unfassbar, was passiert ist.
Es ist auch heute noch unfassbar und es wird unfassbar bleiben.

Doch wir können noch so den Wunsch haben,
dass das ungeschehen sein möge ... all unsere Wünsche können die Zeit nicht zurückdrehen.

Es bleiben nur Fragen ohne Antworten.
Es bleibt die Ohnmacht und die Einsicht, dass wir uns fügen müssen.
Dass auch wenn wir es nicht verstehen können, dennoch akzeptieren müssen.



Und die Sonne scheint auf verwelkte Rosen ...



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