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27. Mai 2012


Unterwegs mit dem
 


Moni erzählt uns von ihrer neuen Heimat, dem Wohnmobil Monimobil.

Folge 24


Samstag, 21. Januar

Wisst Ihr noch ... diese Samstage ... auf dem Stellplatz ... wo immer etwas los ist
und alle gemeinsam etwas machen ... und die "andalusische Lebensfreude" leben und erleben.
Heute geht die Freude durch den Magen ... heute wird gemeinschaftlich groß gekocht.

Es werden Sardinen in Mehl gewälzt ...



... dann wird die Paprika zum Fritieren vorbereitet, Knoblauch für die Migas geschält
und spezielles Migas-Mehl in Knoblauchöl gerührt:



Da hätte auch Harry Potter seine Freude dran ... aber der hätte andere Sachen gerührt.

Ich zeig Euch mal den Tisch mit all den Leckereien, die es so gibt:



Greift ruhig zu ... ist alles köstlich.

Unter anderem gibt es Migas (in dieser Region wird dazu ein besonderes Mehl
in heißes Knoblauchöl (sehr viel Knoblauch) gerührt und ergibt Klümpchen,
siehe der Teller vorne), pimientos fritos (fritierte Paprika), sardinas fritas (gebratene Sardinen),
Muscheln, Honigmelone, Vino und und und ... na, läuft schon das Waser im Mund zusammen
wie der Wasserfall, den wir gestern gesehen haben ?? ;)).

Wir reden viel, prosten uns zu, lachen und lassen die Speisen in uns eine neue Heimat finden.

Das ist Miguel, der Portugiese:



Das Wesen mit dem Fell heißt Toska.
Und im Vordergrund ist Miguels ganzer Stolz ...



... seine vom ihm selbst gebaute Djembe ... aus dem unteren Stammende einer Agave gefertigt
und mit Ziegenfell bespannt ... einen Wahnsinnsklang hat das Teil ... Miguel kann dem Instrument
tiefe volle Bässe, feine helle Töne und alles, was dazwischen liegt, entlocken.


Sonntag, 22. Januar

Was am Samstag schön war (gemeinsames Essen), kann am Sonntag nicht verkehrt sein ... heute wird gegrillt.



Nix für Vegetarier und das hier auch nicht:



Dennoch haben es Vegetarier heute sehr gut ... sie müssen nicht auf das Dessert warten ...



... sondern stürzen sich da sofort drauf ;)).

Dabei sah das heute Morgen noch nicht so rosig aus ... Monis Magen zeigte Folgeschäden von gestern.
Aber die spanischen Hausfrauen haben da ein Hausmittel: Zitronensaft ... und man mags kaum glauben, das hilft sogar.

Kakis und Brot gibts übrigens auch noch ...



... da findet jeder die Grundlage für den Vino danach.

Upps ... eben waren wir noch zu Elft ... doch nun ist Emilio "with Friends" da ... und schwupps,
da sind wir nun mal schnell 17 Erwachsene und 3 Kinder ... Emilio gehört das schöne Hotel Puerta Nazari in Órgiva
und er tischt auch diesmal groß auf ... unter anderem gibt es einen ganzen Schinken,
Grillhühnchen, köstliche Kartoffelscheiben mit Paprika in Öl, frittierte Teigkugeln mit Schokoladensauce,
frisches Brot und neuer Wein ... da lebt man doch wie Gott in Spanien.

Ein Reiter auf seinem Himmelspferd schwebt über uns hinweg ...



... und vielleicht sieht er von da oben sogar, wie hier gelacht und getanzt wird.

Schöner kann ein Januar-Sonntag nicht sein.


Montag, 23. Januar

Es ist Ruhetag ... feiern kann ja so anstrengend sein ;)).


Dienstag, 24. Januar

Heute ist wieder Unruhetag ... ruhig können wir nur einen Tag lang sein ;)).
Außerdem müssen wir uns als Ausgleich für das üppige Wochenende mal wieder etwas bewegen.
Also gehts wieder in die Berge ... diesmal führt unsere Fahrt über Almuñécar
und von dort über die traumhafte Bergstraße A-5040 gute 30 km in Richtung Norden.

Das ist was für Männer, die Kurven lieben und dabei schwindelfrei bleiben ;).

Aber auch für die kurvigen Frauen ist diese Bergstrecke ein Genußerlebnis.



Da sind nur Steine auf dem Bild ?

Nee, da ist auch eine Straße drauf ...



... das ist Abenteuer pur ... da kommt Euch im Sonnenuntergang der Marlboro-Mann entgegen.
Oder Gerd ;)).

Okay, die Straße hat schon bessere Zeiten erlebt, wie diese ehemalige Tankstelle uns zeigt:




 Wer Kurven liebt und schwindelfrei ist, für den ist diese - teilweise in den Fels gehauene - Bergstrecke ein Genusserlebnis.

Wo wollen wir eigentlich hin ?
Zum Pico Lopera im östlichsten Teil der Sierra de Almijara.
Ein Berg also ... der Reiseführer meint, das wäre ein eher langweiliger einstündiger Weg,
der einer Brandschneise folgt ... also wählen wir den schöneren Aufstieg über den Camino de Jayena Almuñécar.
Dieser beginnt an der Bar "Prados del Pinar" und führt uns an Farmen vorbei in gut zwei Stunden hinauf zum Gipfel.

Da oben links die Spitze ...



... das ist unser Ziel und ich bin gerade richtig froh, dass ich das nur virtuell gehen muss ;)).
Auch Ihr habt Glück ... vor dem PC sitzen bleiben und trotzdem dort zu sein.
Denn man muss schon sehr lauffreudig sein, wenn man so weit unten ist, das Ziel so weit oben sieht
und dennoch bereit ist, loszugehen ... okay, soll ja sehr gesund sein, das Laufen.

Wir genießen das ... und wünschen uns, hier mal mit dem Wohnmobil zu stehen.

An der Bar gehts los ... und auf einmal stürmt ein Hund auf uns zu.

Gerd ist ja bekannt dafür, dass Hunde ihn lieben, und er macht auch so,
als würde er sich freuen ... aber so ganz wohl ist ihm dabei nicht ;).

Wir laufen los ... und der Hund läuft mit uns mit ... upps.
Wir immer weiter ... er hinterher ... wir weiter ... er immer noch hinter uns.
Nun gut ... mit der Zeit wächst doch das Vertrauen, nicht aufgefressen zu werden ...



... hmm ... wie guckt er eigentlich so ... guckt er bös ? ... hmm ... gucken wir ihn uns mal näher an:



Nee, guckt nicht bös ;)).

Wir kommen zur nächsten Farm ... und da gesellt sich eine Hündin dazu.
Ob das seine Mutter ist ?
Wir fragen sie ... sie antwortet in einer uns unbekannten Sprache.
Wir hätten mal besser auf hündisch gefragt.

Und so gehen zwei Hunde mit uns, als wäre das unsere beiden Hunde.
Treuherzig blickend trotten sie mit uns mit ... folgen uns in Richtung Gipfel.
Kurz vor diesem wählt die Hündin den Rückweg über die Brandschneise,
den wir später auch gehen werden.

Zu unserem Erstaunen wachsen hier Eichen, die sind hier im Süden sehr selten.
Wie ein Gruß aus der Heimat ... nicht ganz so heimatlich, aber schön und wohlriechend
sind die hier wachsenden Gewürze Lavendel, Salbei und Rosmarin.
Herrlich ... da bräuchte man Geruchsinternet ... und lautlose PCs ... denn hier
in den Bergen ist eine absolute Stille ... keine Motorsägen, Mopeds und Co. ... einfach nichts.

Wir lauschen dem Klang unserere eigenen Schritte.
Und den Schritten der Hunde.

Wir genießen diese Wanderung.

Auf den Farmen hier werden Pferde, Ziegen und Damwild gehalten.
Hier begegnen uns auch schwarze Bergziegen und ... Hunde ;).

Einer davon guckt fast so lieb ...



... wie die Monika ;)).

Hier sind wir auf dem Gipfel.

Und das ist der atemberaubende Blick ins Tal:



Der Mirador ist zwar nur 1485 m hoch, bietet jedoch atemberaubende Aussichten ... auf Stauseen, das Tal des Rio Verde
und über die Berge in Richtung Mittelmeer ... und auf der anderen Seite auf die schneebedeckten Gipfel der Sierra Nevada:



Das da oben im Bild ist keine Wolke ... das sind Berge !!
Als würden sie über den Hügeln im Vordergrund schweben ... atemberaubend.

Die letzten Meter sind wir sogar durch Schnee gestapft ... die Vierbeiner
hat das so richtig gefreut ... die haben dran geschleckt und sich darauf gewälzt.

Wir picknicken natürlich hier oben und rechnen schon damit,
dass der Hund jetzt zwar nicht uns, aber unsere Brotzeit überfällt ... aber nichts dergleichen,
der Kerl hat Stil und Manieren ... erstaunlich ... und das wird von uns natürlich mit Häppchen belohnt.
Falls das Taktik vom Hund war ... war das besonders clever *gg*.

Nee ... der ist wirklich so gut erzogen und nimmt unsere Gaben nur zögernd an.
Zusätzlich gibts nun reichlich Streicheleinheiten von uns ... wir haben unsere Angst ins Tal geworfen
und den Hund liebgewonnen ... er liebt uns auch und geht über weite Strecken
sogar bei Fuß und will unsere Hand spüren.

Doch ... oweh ... der Parkplatz rückt näher, der Abschied naht.
Auwei ... der Hund will nicht, dass Gerd seine Schuhe wechselt, er will nicht, dass er die Fahrertür öffnet
und hat sich zwischen Tür und ihn gestellt, will ihn nicht einsteigen lassen und hält ganz zart Gerds Hemd.

Aber es hilft ja nichts, tief ergriffen müssen wir zu unserem Wohnmobil nach Salobreña zurückfahren,
wo uns Ende Januar 21 Grad im Schatten und 38 Grad im Wohnmobil erwarteten … puh.
Da heißt es erst mal lüften ... und danach diesen erlebnisreichen Tag ausklingen lassen.

[ wird morgen fortgesetzt ]



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