Home

19. September 2012


Eine Oma zu sein ...

... da hat erstmal jede Frau andere Vorstellungen davon.
Aber es gibt so ein Idealbild von "sich gut mit den Enkelkindern verstehen".
Was natürlich Kontakt und Wohlwollen zum Sohn oder zur Tochter beinhaltet.

Am besten Oma kann man sein, wenn man in der Nähe wohnt
und nicht oder nicht Vollzeit berufstätig ist.
Schön wärs, wenn man nicht am Hungertuch nagt,
um auch mal ein Geschenk machen zu können.

Es gibt ja Omas, die machen nix anderes mehr als Oma zu sein.
Die gehen da ganz in ihrer Rolle auf und sind glücklich und zufrieden.

Aber es gibt auch Omas, die zwar welche sind,
aber es ist irgendwie schwierig mit dem Kontakt zu den Enkelkindern.

Ich nenne mal ein Beispiel ... nennen wir sie Oma X.

Oma X ist selbst noch berufstätig und auch dort sehr angespannt,
so dass da schon mal Überstunden anfallen.
Sohn, Schwiegertochter und zwei kleine Enkelinnen (1 + 3 Jahre)
wohnen 20 Kilometer entfernt, so dass man nicht eben mal schnell hin kann.
So arg gerne fährt Oma X nicht Auto und abends geht nach dem anstrengenden Job nix mehr.
Am Wochenende hat die Oma gleichzeitig den Wunsch, Oma zu sein,
muss aber ihren Haushalt auf Vordermann bringen und möchte auch
eine gerade aufgebaute Beziehung zu einem Mann pflegen.

Sie versteht sich gut mit Sohn und Schwiegertochter, sieht sie aber nur alle paar Monate,
fast nur zu Geburtstag und Weihnachten.
Wenn Oma X die Schwiegertochter anruft, dann gibt das ein einsilbiges Gespräch
mit allerhand Fragen ihrerseits und ja/nein-Antworten ... irgendwie kommt sich X wie nicht dazugehörend vor.
Ist auch so ... denn es gibt von der Schwiegertochter aus eine große Familie und viel Verwandtschaft.
Da ist immer jemand da und es gibt viele Kontakte.

Es gibt von ihrer Seite auch Oma und Opa ... beide in der Nähe, mit Zeit und viel Geld,
während Oma X zwar nicht am Hungertuch nagt, aber ihr Geld durchaus einteilen muss.

Es fehlt irgendwie an allem ... an der Nähe (räumlich), der Zeit, dem Geld.
Oder andersrum: die andere Oma hat von diesen Dingen einfach viel mehr
und so passiert es, dass Oma X ein bisschen traurig ist, weil sie wie eine Fremde ist.
Und auch die Enkelkinder sie nicht freudestrahlend begrüßen,
sondern eben distanziert sind, wie man das gegenüber einem seltenen Gast ist.

Schwiegertochter geht es gut, sie hat alles, was sie braucht.
Sohn ist leise, weil Schwiegertochter das Geld hat und gerade erst gebaut wurde.

Wie kann Oma X in ein solchem Fall mehr Oma sein
und mehr Nähe zu ihren Enkelkindern aufbauen ?

Und die allgemeine Frage:

Oma-Sein ist ganz sicher etwas Schönes,
aber klappt das immer so, wie Oma sich das gewünscht hat ?

Lasst uns heute über das Oma-Sein diskutieren
und es von ganz individuellen Seiten aus beleuchten,
denn sicher hat jeder von Euch
eine ganz individuelle Sicht zu diesem Thema.



zurück zur Kalenderblatt-Hauptseite

Kalenderblatt-Archiv