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9. März 2017




Das ist die "Krone der Anden" ... rein optisch ist diese Krone schon ein außergewöhnlich schönes Stück.

Viel Gold und viele schöne Smaragde.
Und ganz viel handarbeitliches Geschick ... große Kunst.

Die ältesten Teile der Krone wurden zwischen 1500 und 1600 gefertigt.

Und nun könnte man denken "... ganz sicher für irgendeinen Herrscher,
der mit Gold um sich warf, während er andere ausbeutete und die Menschen
in seinem Land kaum etwas zu essen hatten.

Das ist aber hier anders ... man sollte nicht immer dem ersten automatischen Gedanken folgen,
sondern erst mal nachfragen ... "wo kommst du her, was ist deine Geschichte".

Diese 35 Zentimeter hohe Krone ... nun, da gibt es verschiedene Geschichten.
Ich nehme mal die am weitesten verbreitete und die hat nichts mit einem König zu tun.

Sondern mit der Stadt Popayán in Kolumbien.
Sie wird auch "weiße Stadt" genannt, weil viele öffentliche und private Bauten traditionell weiß angestrichen sind.
Das nur nebenbei ... und damals ... vor über 500 Jahren
erlebte diese Stadt ein großes Glück ... sie wurde von den Pocken verschont.


Aus Dankbarkeit darüber hat man diese Krone gefertigt
und sie auf eine überlebensgroße Statue der Jungfrau Maria gesetzt.

Die Krone wurde über einen langen Zeitraum in der Karwoche genutzt,
bis 1914 der Papst die Erlaubnis gab, dass sie verkauft werden darf,
um die Mittel für wohltätige Zwecke zu spenden.

Die Eigentümer, die Bruderschaft der unbefleckten Empfängnis,
fanden aber erst 1936 einen Käufer ... aus Amerika.

Der wollte anfangs das Kunstwerk klein machen und die Juwelen einzeln verkaufen,
was dann aber Gott sei Dank nicht passiert ist.

Und so wurde die Krone zuerst mal für Werbezwecke ausgestellt,
1937, im Rahmen der Präsentation der neuen Automodelle von General Motors.
Danach war sie bei der Weltausstellung und auch mal in einem Museum zu sehen
und 1995 sollte sie erneut verkauft werden.

Aber es kaufte sie niemand ... also kam sie auf die nächste Ausstellung
und seit 2015 hat sie nun ihren festen Platz im Metropolitan Museum in New York.

Und wir können sie sehen, ohne Eintritt zu bezahlen.
Und wir wissen sogar mehr über die Krone als die meisten Besucher des Museums.
Ein Kunstwerk in gold und grün.
 



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