Juli
23 |
Gotthold Hasenhüttl |
Herrn Gotthold Hasenhüttl möchte ich gerne zum Mann des Tages küren. Er ist Priester Katholischer Priester. Priester Hasenhüttl hat gesündigt. Denn er hatte die Unverfrorenheit, während des Ökumenischen Kirchentages auch Protestanten zum Abendmahl einzuladen. Wie kann man aber auch nur ... das ist ja, als würde die CDU die SPD zum Kaffeekränzchen einladen. Was im Falle des Priesters zur Folge hatte, dass viele Katholiken zu "Protestanten" (im Sinne von protestieren) wurden. Das Ergebnis: er wurde wegen dieser Ungeheuerlichkeit suspendiert. Nun gut, die Suspendierung wurde, bis der Vatikan seinen Sermon gegeben hat, wieder aufgehoben. Was aber erst passiert ist, nachdem sich unser Bundespräsident für den Priester eingesetzt hat. Und ich frage mich und Euch: Ja, wo leben wir denn ?? Wenn ein Christ des Christen oberstes Gebot, die Nächstenliebe, nicht nur predigt, sondern auch in die Tat umsetzt, wenn er zusammen mit Christen das Abendmahl feiert ... wird er suspendiert. Keiner, außer ein paar hohen Kirchenvertretern der eigenen Fraktion, versteht dies. Sie wundern sich nicht, diese Herren ... doch ... sie werden sich noch wundern !! Wenn immer mehr Menschen der Kirche den Rücken kehren, werden dann lange Konferenzen abgehalten und man fragt, wie denn das sein könne ... Sie werden der Zeit, der Gesellschaft, der Politik, dem Internet und wemweißich noch die Schuld geben, dass die Menschen keinen Zugang zur Kirche haben. Sie werden aber nicht auf den Gedanken kommen, dass die eigene Engstirnigkeit ein gehöriges Maß dazu beigetragen hat. Ich frage mich, wer von den Bürgern hätte in irgendeiner Form negativ auf dieses Abendmahl reagiert. Kaum jemand ! Und doch haben die Dinge ihren kopfschüttelnden Lauf genommen. Das sollte Christen nicht davon abhalten, weiter den Weg der Nächstenliebe zu gehen. Und für die Enttäuschten bleibt nur, zu warten, bis an der Kirchenspitze irgendwann einmal andere Männer zu finden sind. Oder Frauen, was gar nicht schlecht, aber unrealistisch ist. Leider. Das Problem ist nur, dass man beim Warten auf dieses Wunder immer älter wird und irgendwann bangen muss, die "Wende" nicht mehr zu erleben. Wenn's denn je eine geben wird. -- Ein paar weiterführende Links zu diesem Thema: Bischoff Kapellari verteidigt Hasenhüttl-Suspendierung ich schüttel nur noch den Kopf Amtsenthebung von Priester Hasenhüttl vorläufig ausgesetzt das mindeste, was passieren kann, jetzt muss ein Freispruch folgen Kardinal Lehmann hat kein Verständnis für die Kritik des Bundespräsidenten noch so einer Kontroverse um Kirchenkritik Raus ach Kinners, ihr Kirchenoberhäupter wollt wirklich Rau vorwerfen, seine Äußerung wäre taktlos, ahnungslos und kompetenzlos gewesen. Und er verletze das Grundgesetz und überschreit seine Zuständigkeit. Was seid ihr doch für kleine, vorjahrhundrige Geister. Ich hab' gerade irgendwo gelesen, dass die Bürger geteilter Meinung sind. Die einen stärken dem katholischen Bischoff den Rücken, dass er den Priester suspendiert hat, andere sind dagegen und fühlen sich ins vorige Jahrhundert versetzt. Was mich betrifft, habe ich eine ganz klare Meinung pro Ökumene und contra Suspendierung. Vielleicht bin ich auch deswegen dünnhäutig, weil meine Mutter, die evangelisch war, den Mann, den sie liebte, nicht heiraten durfte, weil der katholisch war. Er hätte sie auf Händen getragen, das weiß ich. Es kam anders, es folgten drei gescheiterte Ehen und eine vom Leben enttäuschte Frau. Das einzige Positive am Heiratsverbot bin ich, denn sonst gäbe es mich nicht. So hat jedes schlechte Ding auch seine guten Seiten. Was das Ding aber nicht besser macht. --
Tageslink: sehr informativ für
Pflanzenliebhaber: das
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