"Jetzt sind sie wieder zu sehen, die kleinen Hobby-Flieger mit ihren
großen Drachen" sagte die Frau, "ganz eingehüllt in der bunten
Herbstlandschaft. Da ziehen Buben und Mädchen auf die Wiesen und
Stoppelfelder hinaus und halten stolz an einer langen Schnur ihr
Flugobjekt dem Wind entgegen. Und wessen am höchsten steigt, der hat
gewonnen. Schon mancher Drache war zuletzt von den kleinen Kinderhänden
gar nicht mehr zu halten gewesen, hatte sich hoch hinauf gewunden und sich
schließlich einfach losgerissen."
"Gerade dieses Spiel hat für mich," sagte die Frau, "eine große Symbolik
für meine Träume, Wünsche und Erwartungen. Denn diese müssen genauso wie
ein Drachen der Kinder zunächst mühsam zusammengebastelt werden, dann muss
ich sie aufsteigen lassen und wie mit dem Bindfaden festgehalten darf ich
die Verbindung zu ihnen nicht verlieren.
Dabei geht es meinen Hoffnungen genauso, wie manchen Drachen: Sie gewinnen
an Höhe, einige brauchen viele Versuche dafür und manchem genügt ein
einziger Start. Mich fasziniert immer wieder", sagte sie, "wenn dieser
wunderbare Ausgleich gelingt, nämlich einerseits fest auf dem Boden zu
stehen und dabei gleichzeitig doch die Sehnsüchte wie an einem langen Seil
so weit und so hoch treiben zu lassen."
© Ulrich Kübler
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Tageslink: Kitepage (eine
Drachenseite)
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Desktopmotiv des Tages: Surfer im Abendrot ...
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gefällt, bitte auf das kleine Vorschaubild klicken)
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Wunderkiste
wieder 3 Fotos des Tages
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