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Mai  9
 

Muttertag



Muttertag ... der eine, ganz besondere Tag ... an dem wir an unsere Mutter denken,
ihr Blumen schenken, sie in den Arm nehmen, ihr sagen, dass wir sie gerne haben.

Und was ist mit den anderen Tagen im Jahr ??
Nix an sie denken, sie ehren, in den Arm nehmen usw. ... ??

Vielleicht ist das alles auch gar nicht mehr möglich und wir können nur noch auf den Friedhof gehen.

Muttertag, ein Tag, der sich von vielen Seiten beleuchten lässt.


kleine faltige Hände
zittern leicht
Augen, immer noch blau
mit klarem Blick
ich schau' sie an
und weiß
ich bin zu Hause
endlich wieder daheim

Mutter
lass mich Dich
in den Arm nehmen
und
festhalten

einfach so
ganz still
wie früher




--

Es gibt so wunderbare Familien mit soviel Wärme,
es gibt Mütter, in deren Falten Güte und Liebe wohnen.

Es gibt Familien, die treffen sich am Muttertag, man erzählt,
gibt sich das Gefühl, füreinander da zu sein und es ist ein Tag, auf den man sich jedes Jahr freut.




--

Es gibt auch Mütter, die ...


Was schaust Du so traurig
Du hast doch alles
einen Fernseher
viele nette Freundinnen
bekommst immer das Essen
ans Bett gebracht

bei uns Zuhause
wär' das alles nicht so toll
aber hier im Heim ist doch schön
und heut' zum Muttertag
bekommst Du auch ein paar Blumen
und wenn Du Geburtstag hast
Ende August
dann kommen wir auch wieder
ganz bestimmt
ich hab dich auch ganz, ganz lieb
und lach' doch mal




--

Vorgestern erhielt ich eine Mail, in der stand:

"Als ich die Hilfe meiner Mutter am meisten brauchte, hat sie mich fallen lassen."

oder

"Liebe hat sie mir nie gezeigt, ganz im Gegenteil,
als ich mit 10 Jahren von meinem Vater vergewaltigt worden bin,
 und ich das sagte, hat sie mir ins Gesicht gehauen und gesagt,
 ich sollte meine dreckigen Finger von ihrem Mann lassen.
"

Zu diesem Thema gibt es ein extra Kalenderblatt, ich will das heute nicht vertiefen.
Ich will nur deutlich machen, dass das "Mutter" an sich nur ein Wort ist.
Menschen sind aber mehr und unterschiedlicher als ein Wort.

Es gibt Mütter, die selbst noch Kinder sind und Kinder erziehen sollen.
Es gibt Mütter, die ihre Kinder so klammern, dass diesen die Luft zum Atmen wegbleibt.




--

Manche Mütter nehmen sich selbst sogar zu wenig wichtig,
sie stellen all ihr Tun auf das Wohl ihres Kindes ab.

Sie lieben ihre Kinder und würden alles für sie tun.
Sie spüren, wenn es dem Kind nicht gut geht
und versuchen, Lösungen zu finden.

Es gibt Mütter die möchte man umarmen und nie mehr los lassen.



An meine Mutter
So gern hätt' ich ein schönes Lied gemacht,
Von Deiner Liebe, deiner treuen Weise,
Die Gabe, die für andre immer wacht,
Hätt' ich so gern geweckt zu deinem Preise.

Doch wie ich auch gesonnen mehr und mehr,
Und wie ich auch die Reime mochte stellen,
Des Herzens Fluten wallten darüber her,
Zerstörten mir des Liedes zarte Wellen.

So nimm die einfach schlichte Gabe hin,
Von einfach ungeschmücktem Wort getragen,
Und meine ganze Seele nimm darin:
Wo man am meisten fühlt, weiß man nicht viel zu sagen.

[ Annette von Droste-Hülshoff ]




--

Vielleicht
sollte man aber auch diesen Tag nicht ganz so ernst sehen:


Liebes Mütterlein!

Du bist nicht schön, und über dreißig,
doch immerhin bist du recht fleißig.
Du bringst uns unsre Essenssachen,
und wenn du hinfällst uns zum Lachen.
Keiner tut dich je belohnen,
doch immerhin darfst du hier wohnen.
Sacht Papa auch: "Weg mit der Alten",
wir woll’n dich trotzdem gern behalten.
Du putzt und kochst und schrubbst und nähst,
es wär’ schon schade wenn du gehst.
Wir tun dich alle hier lieb haben,
das muss man heute ja wohl so sagen.
Drum werden wir dich nie vergessen,
und denk an unser Mittagessen.

[ Autor: mir unbekannt ]




--

Weitere Gedanken zu diesem Thema hat sich Ferdel aus meiner
"
Wort-des-Tages"-Mailingliste gemacht, bzw. ich habe ihn drum gebeten,
weil ich weiß, wie gut, sinnig und kritisch er Texte schreiben kann.

Da dieser Text etwas länger ist, findet Ihr ihn unter der Kommentarfunktion.
Es lohnt sich, ihn zu lesen.

--

Allen Müttern unter Euch einen schönen Muttertag.
Und allen anderen einen schönen Sonntag.
Oder Beides :)).

--

Mit meiner Fotogalerie bin ich ein gutes Stück weiter gekommen,
aber leider noch nicht fertig geworden.
Ich hätte die Nacht durchmachen müssen, und das wollte ich nun doch nicht ;).
Es kann sich aber nur noch um Tage handeln, dann ist sie fertig :).

--

Ich grüße heute
Mutterstadt :)).

--


Update auf Seelenfarben: es gibt ein neues Interview der Woche.

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In der Wunderkiste gibt's 12 Aphorismen zum Thema "Mutter".

Im Lichtblick gibt's drei Muttertagslinks.

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Muttertag

Das Schlimme am Muttertag ist der Muttertag.
Das Schlimme am Tag des Kindes ist der Tag des Kindes
Das Schlimme am Vatertag ist der Vatertag.

Diese Liste ließe sich beliebig fortsetzen.

Der Vater ist immer Vater. Es gibt keinen Tag, an dem der Vater nicht Vater ist.
Die Mutter ist immer Mutter. Es gibt keinen Tag, an dem die Mutter nicht Mutter ist
Und das Kind ist immer Kind. Es gibt keinen Tag, an dem das Kind nicht Kind ist.

Das Kind mag 80 Jahre alt sein, es bleibt Kind seiner Eltern.

Rein biologisch betrachtet sind alle Menschen, die heute leben, Kinder von Eltern.
Eine Binsenweisheit !
In diesem Sinne spreche ich davon, dass alle Menschen Kinder sind, denn jedes Kind hat Eltern.

Wir Menschen machen einen eigenartigen Fehler. Oft sagen wir: Es ist ja „nur“ der biologische Vater, es ist nur die biologische Mutter ... und uns wird nicht klar, dass wir ohne diese „Biologen“ überhaupt nicht vorhanden wären. Und ohne diese Biologen hätten wir nicht unsere Begabungen und Talente, die ja als Erbschaft der Eltern in uns ruhen. Ja mehr noch: Wir sind das Erbe der Eltern. Niemand von uns Kindern hat einen Finger dafür krumm gemacht, dass es in seiner Existenz, in seinem Dasein bereits von den biologischen Eltern reich beschenkt ist. Unsere Mutter ist in uns und unser Vater ist in uns. Denn aus deren einzigartigen Verbundenheit wurden wir Kinder. Wir sind das, was auf wunderbare Weise verbunden worden ist.

Die Mutter ist nicht an einem einzigen Tag Mutter, sondern sie ist Mutter geworden und bleibt es zeitlebens. Immer. Dies lässt sich nicht mehr verändern.

Die Kinder zerbrechen sich den Kopf darüber, was sie den Müttern schenken sollen. Die Kinder vergessen an diesem Tag etwas ganz entscheidendes: Mütter wollen keine Geschenke, sondern einerseits Respekt von denen, für die sie täglich putzen kochen waschen bügeln .... eine Endlosliste.
Mütter wollen, dass ihre Kinder sie erkennen. Erkennen heißt, dass jedes Kind die Mutter in sich selbst erkennt, denn Du bist Deine Mutter. Ich erkenne die Mutter in mir.....das ist wunderschön.

Kinder verdanken der Mutter das Leben. Sie sollten der Mutter danken:
Mutter, danke, dass Du mir das Leben gegeben hast.
Danke, dass Du mich so zugelassen hast.
Danke, dass Du mich hast werden lassen.
Danke, dass ich aus Dir geworden bin.
Danke, dass ich in Dir geformt wurde.

Das 4. christliche Gebot lautet im Sinn:
Du wirst Vater und Mutter ehren....
Dieses Gebot ist für Menschen gemacht, die erkennen wollen.

Vater und Mutter ehren heißt: Du sollst Vater und Mutter in DIR den nötigen Respekt zollen. Du sollst und du wirst Respekt vor dir selbst haben.

Tust du es nicht, so fügst Du Dir einen gewaltigen Schaden (sogar genetisch) zu, denn Du entehrst Dich....und Du stellst die „innere Verbindung ELTERN“ in Dir infrage. Du stellst Dich selbst infrage. Du stellst Deine Innerstes infrage.

Etwas anderes kommt hinzu.
Wir sprechen einerseits von der leiblichen (biologischen) Mutter....einem Teil unserer, der menschlichen Existenz.
Andererseits sprechen wir von den geistigen Eltern. Wessen Geistes Kind bist Du ?
Den Eltern können wir vieles nicht glauben, wenn sie selbst einen Aberglauben verbreiten.
Wir erben nicht den Geist unserer Eltern.... - weder den von Vater noch den von Mutter.
Wir erschaffen uns neue Geister werden Kinder und Jünger und Anhänger anderer Geister.
Wir erschaffen uns Götter, deren Anhänger wir werden. So z.B. als Anhänger von Bayern München; oder als Jünger von Daimler Benz oder BMW oder als Apostel von Schumi-Ferrari....oder von irgendwelchen Schlagersternchen.

Wir schätzen den Geist dieser Götter höher ein als das, was Vater und Mutter biologisch in uns sind.
Das ist ein schwerer Fehler, eine Fehleinschätzung. Wir schätzen irgendeinen geistlosen Blödsinn weit höher ein, als das, was wir sind.

Am Muttertag sollten wir über diesen „Fehler“ nachdenken. Punkt.

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