Herzlich willkommen heiße ich heute die Andrea.
Wir dürfen uns heute auf Poesie und eine Heilig-Abend-Geschichte freuen :)).

 

Hallo, ich bin die Andrea, 45 Jahre,
und wohne in Meckenheim (Nordrhein-Westfalen).


Adventszeit

Nachdem das erste Kerzchen brennt,
ein Jeder in die Läden rennt.

Gleichgesinnte drängen mächtig;
Das Angebot erscheint so prächtig.

Doch die Flut der Warenschau
Macht einen gar nicht so schlau.

Nach stundenlanger Hetzerei
Ist kein Gedanke mehr ganz frei.

Und geplagte Füße schmerzen.
Kein Gefühl kommt mehr von Herzen.

So wird die ganze Glitzerpracht
Zur Hast, zur Eile und zur Schlacht.

Der Einkauf wird noch mal vertagt.
Besinnung ist nun angesagt.

Und mit einem Mal wird Dir klar,
was einst der Sinn des Festes war.

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Losnächte

Gib auf Deinen Traum nun acht
in jeder einzelnen Nacht!

Jede Nacht zwischen Weihnachten und Dreikönig
steht für einen Monat und das ist nicht wenig!

Die Träume deuten Dir das kommende Jahr
zeigen Dir an, was kommen kann, ganz klar!

Zwölf Nächte voller Wünsche und Magie
schenken Dir vielleicht auch Energie!

Fasse Mut und schaue Dir die Träume an,
damit der ein oder andere sich realisieren kann.


beide Gedichte © Andrea Redmann


Es gibt noch eine sehr schöne Geschichte von Andrea, sie heißt "Heilig Abend" und ist unter den Fragen zu finden :).

Und nun die Bilder aus früheren Tagen:

  
 

- was ist für Dich "Weihnachten" ?
Weihnachten ist für mich das Fest der Liebe und der Familie
- dekorierst Du bereits ab dem 1. Advent die Wohnung ?
Einen Adventskalender habe ich jedes Jahr und es beginnt jedes Jahr mit ein bisschen Dekoration, die sich bis zum Fest mehr oder weniger häuft.
- Weihnachtsbaum ja oder nein, und wenn ja, wie sieht er dann aus ?

In diesem Jahr soll es wieder einen geben. Und dieser wird mit vielen Strohsternen und vielen kleinen Lichtern geschmückt, also ganz anders als es früher bei mir üblich war.

- schenkst Du und wirst Du beschenkt ?
Ich schenke sehr gerne. Und ich suche zu den gewünschten Sachen immer noch eine kleine Überraschung aus. Was ich bekomme, da lasse ich mich überraschen. Jeder Weihnachtsgruß ist für mich schon ein Geschenk, weil ich mich darüber freue.
- dein schönstes je erhaltenes Weihnachtsgeschenk ?
Eine Kette, die mein Vater mir als Überraschung geschenkt hat.
- gibt ein typisches Weihnachtsessen bei Euch ?
Ja, Heilig Abend gibt es Pastetchen mit Ragout fin und Reis
- feierst Du alleine oder im Kreis der Familie ?
Ich werde Heilig Abend mit meinem Sohn und meinem von mir getrennt lebenden Mann verbringen. An den Weihnachtstagen werde ich alleine daheim sein.
- welche Weihnachtsbräuche gibt es bei Euch ?
Heute leider keine mehr.
- gehst Du an Weihnachten in die Kirche ?
Ich werde nicht in die Kirche gehen.
- ist Weihnachten bei Euch ein friedliches Fest (ohne Stress und Streit) ?
Ein friedliches Fest, Zank und Streit werden vergessen. Nur das Kochen bereitet mir schon mal etwas Stress.
- Weihnachten und Schnee ?

Ist und bleibt wohl ein Traum: Eine Schlittenfahrt am Heiligen Abend mit einem geliebten und vertrauten Menschen.

- bist Du schon mal über das Weihnachtsfest im Urlaub gewesen ?
nein, früher nur an den Feiertagen bei der Verwandtschaft.
- an wen oder was denkst Du an Weihnachten ?
Erinnerungen an frühere Weihnachtsfeste
- Dein Lieblingsweihnachtslied ?
Mein Lieblingslied ist "Stille Nacht, heilige Nacht"
- wie läuft die Bescherung ab ?
Die Vorfreude ist eigentlich viel schöner. Dennoch beobachte ich meine Lieben sehr gerne, wenn sie die Geschenke auspacken. Ich lasse mir beim Auspacken immer ganz viel Zeit.
- Weihnachten und Konsumindustrie
Jein, zu den kleinen Überraschungen gibt es bei mir gerade für meinen Sohn immer etwas "Notwendiges".
- Weihnachten vor 5, 10, 20 etc. Jahren ?
Als Kleinkind empfand ich Weihnachten märchenhaft und zauberhaft und kann mich auch heute noch gut an diesen Zauber erinnern.

Als Teenager habe ich an Weihnachten mehrmals im Krankenhaus gearbeitet.

Als junge Mutter bemühte ich mich den Zauber, den ich erlebt hatte, an mein Kind weiter zu geben.

Seit letztem Jahr fürchte ich die Einsamkeit an den Feiertagen.
bitte vervollständigen:
- Weihnachten ist für mich das Fest der ...
...der Liebe und der Familie
- ohne Weihnachten wäre das Leben ....
...meins wäre nicht anders
- am heiligen Abend werde ich ...
...einen ruhigen Abend mit meinem Sohn und seinem Vater verbringen.
- vom Christkind wünsche ich mir ...
...Liebe und Geborgenheit
Danke Dir sehr, Andrea, für Deine Worte und die Bilder :)).

Die Heilig-Abend-Geschichte von Andrea:


Heilig Abend

Wie soll ich diese Geschichte nur beginnen? Wenn ich schreibe "Es war einmal...." werden viele diese Geschichte für ein Märchen halten. Wenn ich damit beginne "Früher zelebrierten wir ....." werden andere sagen, was "Früher" einmal war, interessiert doch keinen heutzutage mehr. Und wenn ich mit "Als ich noch klein war ...." beginne, höre ich förmlich die Ermahnung "Das war einmal!", auch wenn ich mir das Kind in mir bewahren möchte und mich sehr gerne erinnere.

So ist es vielleicht am Besten, wenn ich hier eine Reportage schreibe und das Kind in mir befrage, wie es denn "Heilig Abend" erlebt hat. Und munter plappert das Kind in mir los und erzählt:

Wir wohnten mit drei Generationen, das heißt mit acht Personen in einem großen Haus. Im Erdgeschoss lebten meine Oma und zwei Tanten. In der ersten Etage lebte ich mit meinen Eltern und meinen beiden älteren Brüdern.

Bis am späten Vormittag des "Heiligen Abend" herrschte im ganzen Haus meist noch Unruhe und Getummel, denn alles sollte rechtzeitig fertig sein. Nur in den beiden Wohnzimmern, sowohl im Erdgeschoss bei Oma als auch bei uns oben war es mucksmäuschenstill. Die Türen waren verschlossen und bargen somit süße Geheimnisse für uns Kinder.

Am Nachmittag legten wir alle festliche Kleidung an, was uns Kindern nie sonderlich behagte, denn damit war das Toben und Zanken untereinander unterbunden. Die neckischen Sticheleien wurden dennoch hinter vorgehaltener Hand ausgetauscht und wenn meine Brüder mir dann mal an den langen frisch geflochtenen Zöpfen zogen, brüllte ich nicht gleich wie am Spieß auf, sondern brummelte nur vor mich hin.

Zur Kaffeezeit vereinten wir uns alle in Omas großer Küche um einen riesigen alten Esstisch. Der Tisch war nur karg gedeckt mit ein paar Keksen und Kaffee für die Erwachsenen und Kakao für die Kinder. In der Mitte des großen Tisches stand der Adventskranz mit vier brennenden Kerzen. Wir Kinder wurden immer ruhiger.

Einer vielleicht, weil er seinen Beitrag zum Fest doch nicht vorbereitet hatte, der andere einfach aus Ehrfurcht, vielleicht aber auch aus Langeweile. Ich selbst war innerlich immer fürchterlich aufgeregt und starrte in den Kerzenschein. Wusste ich doch, dass wie von Zauberhand beim Erlischen der ersten Kerze ein kleines Glöckchen bimmeln würde und uns so ein Zeichen geben würde, dass die Bescherung naht. Natürlich war einer der Erwachsenen so aufmerksam gewesen und hatte ebenfalls den Adventskranz beobachtet, sich aber unter dem Vorwand vor der Bescherung noch einmal zur Toilette gehen zu müssen aus dem Zimmer gemacht und das Glöckchen geläutet, aber ich wollte an dieses kleine Wunder glauben, dass mit dem Erlöschen der ersten Kerze das Glöckchen die Stille erhellen würde.

Vor Omas Wohnzimmer mussten wir uns dann aufstellen. Bei Oma hatte ich es am Besten, denn vor ihrem Wohnzimmer stand ich als Jüngste direkt als erste vor der Tür. Jeder durfte einmal ganz kurz in das festlich geschmückte Zimmer sehen. Und jeder hatte etwas anderes wahrgenommen, der eine den Duft der Kerzen, der andere den leichten Luftzug vom geöffneten Fenster, der dritte den prachtvollen Tannenbaum usw usw.
Vor der Türe tuschelten wir untereinander: "Hast Du gesehen?...."

Plötzlich wurden wir aber auch wieder ruhig und gingen gemeinsam und recht ehrfürchtig ins Zimmer. Wir schauten uns um und die Augen aller glänzten bei dieser Pracht. Jeder hatte seinen Platz, wo er seine Geschenke finden würde. Aber bevor wir auspacken durften, wünschten wir einander ein frohes Weihnachtsfest und vergaßen auch alle Zwistigkeiten der letzten Zeit.

Dann aber folgte erst noch der für mich aufregendste Teil unserer Weihnachtstradition. Wir Kinder mussten unsere Gedichte aufsagen und mit Blockflöten oder am Klavier Weihnachtslieder vortragen. Abschließend zu dieser Zeremonie sangen wir alle zusammen noch Weihnachtslieder und dabei wurde ich immer zappeliger und unruhiger.

In der Anspannung höchster Vorfreude durften wir dann die Geschenke auspacken.

Wenn sich dann die freudige Aufregung etwas gelegt hatte, marschierten wir sozusagen im Gänsemarsch nach oben zum anderen Wohnzimmer. Hier stand ich als letzte in der Reihe, denn hier waren die Regeln umgekehrt. Hier durfte Oma, die Älteste von allen den ersten Blick ins Wohnzimmer werfen. Wenn wir das Zimmer dann betreten hatten, durften wir Kinder wieder weitere Geschenke auspacken während die Erwachsenen sich unterhielten und auf das Weihnachtsfest anstießen.

Was ich in welchem Jahr geschenkt bekommen habe, weiß ich nicht mehr. Diese unsere Weihnachtstradition war irgendwie jedes Jahr ähnlich, nur eben den übers Jahr hinzugekommenen Gegebenheiten angepasst.

Irgendwann brauchten wir keine Gedichte mehr vorzutragen, oder als Oma zu alt und zu gebrechlich war, zur Bescherung die Treppen zu steigen, alberten wir herum, wir würden ihr einen Flaschenzug bauen, denn wir wollten sie oben dabeihaben und schließlich nahm mein Bruder sie einfach auf den Arm und trug sie die Treppe hinauf. ......

Eines ist mir jedoch geblieben aus all den Jahren: Erinnerungen an Miteinander und Füreinander! Erinnerungen, dass das Fest der Liebe und der Familie für mich auch ein solches war!