Heute begrüße ich ... ach quatsch ... der geht doch sonst auch grußlos an mir vorbei ;).

Herrje, dieser Satz sollte natürlich nicht da oben stehen. Der ist noch von gestern.
Und da ich immer das alte Tabellengerüst nehme und "speichern unter" mache,
steht er, bevor ich ihn geändert habe, dann eben noch drin.

Ich Dussel hab zwar gestern mit Silvia (ganz lieber Mensch, tolle Stimme) telefoniert,
aber den Satz da oben ungeändert stehen lassen. Sorry, Silvia.
Und danke an die Julia, die mich darauf aufmerksam gemacht hat !
  
 



Hallo, ich bin die Silvia, auch als Vivienne oder Lilly (diese Namen haben sich aus Spitznamen in der Kindheit entwickelt) bekannt.  Ich war schon die Vivienne bevor der Begriff Nick bei uns überhaupt was darstellte!
Ich bin 1965 geboren und wohne im österreichischen Luftenberg an der Donau.

 
zweimal Feuer, einmal Weihnachtswunder

Dies



ist das älteste Foto, das ich gefunden habe, aus dem Jahr 1986.

Aufgenommen im höchst beengten Kinderzimmer (wir waren ja 8 Kinder) stehen da meine kleine Schwester Renate mit Katze, ich selbst mit Dauerwelle und Halsschmerzen (siehe das „geschmackvolle“ Halstuch) und unsere Mutter.

Ganz hinten versteckt ist der Christbaum zu entdecken, der in dem Jahr eher klein war. Gag am Rande, man kann die Schnur entdecken, mit der wir den Christbaum an der Decke befestigen mussten, irgendwie fiel der in dem Jahr dauernd um.

Zehn Jahre später



ist alles nicht mehr so beengt. Der Baum ist (rechts von den Familienmitgliedern) sogar zu erkennen.

Vorne Schwester Renate mit unserer Mutter und unserem Vater.
2. Reihe Sabine mit Patrick, Renates Sohn, dahinter ihr Freund, frech grinsend Bruder Klaus und ich den Kopf zwischen den Eltern, inzwischen mit modischem Kurzhaarschnitt.

Unübersehbar: jede Menge Papier, das um Geschenke gewickelt war.

Hier



eine kleinere Gruppe beim selben Fest, nochmals Renate mit Mutter und Vater, dahinter ich mit Bruder Klaus, eine Eintracht vortäuschend, die es wahrlich nicht immer gibt zwischen uns…*g*.

Zur Weihnachtsgeschichte:

Eigentlich gibt es derer viele, mir fällt viel ein, wenn ich zurückdenke, speziell 2003, das selten friedlich und einträchtig verlief.

Aber es gibt da zwei Episoden, die ich explizit hervorheben möchte, und in beiden spielt das Feuer eine große Rolle. Ich habe zeitlebens eine große Affinität zum Feuer gehabt, ich liebe brennende Kerzen, und bei mir wird man es kaum erleben, dass an einem Tag einmal keine Kerze brennt.

Dass das Feuer aber auch große Gefahren in sich birgt, wurde uns zweimal speziell an Weihnachten bewusst: das eine Mal, als der Christbaum durch eine herab fallende Spritzkerze in Brand geriet. Ich kam dazu, wie meine Schwester verzweifelt mit den Flammen kämpfte.

Die ganze Familie schaffte es schließlich gemeinsam, ein größeres Malheur zu verhindern. Der Baum war ramponiert, ein paar Geschenke verbrannt bzw. verkohlt aber sonst ist nichts passiert. Wir sind mit dem Schrecken davongekommen, auch wenn unsere Mutter lange wegen der kaputten Geschenke schmollte.

Ein denkwürdiges Weihnachtsfest 1994, an dem noch mehr schief ging: als ich den CD-Wechsler vor der Bescherung einschaltete, dröhnten nämlich nicht Weihnachtslieder sondern Queen mit „A Kind of Magic“ aus den Lautsprechern.

Meine Eltern, denen mein Musikgeschmack immer suspekt war, blickten entsetzt, aber für uns Geschwister ist "A Kind of Magic" seither ein Weihnachtslied, markiert das Weihnachtswunder 1994, das uns vor einem möglichen Zimmer- oder Hausbrand bewahrt hat.

Ein Weihnachtswunder der ganz anderen Art begab sich 1999, 5 Jahre später, unter ganz anderen Voraussetzungen schon am 21. Dezember. Ich war krank gewesen, und hatte an dem Tag um die Mittagszeit für kurze Zeit meine Räumlichkeiten verlassen um mit meinen Eltern zu essen.

Eine obligate brennende Kerze auf dem Tisch neben den Barbarazweigen hatte ich vergessen, und während ich nichts ahnend bei meinen Eltern saß, rutschte ein billiger Plastikweihnachtsanhänger von den Barbarazweigen direkt in die Flamme. Ein kleiner Schwelbrand entstand, der in eine in vielen Wochen mühselig entstandene Häkeldecke am Tisch ein Loch fraß, eine Fläche von etwa 10 cm Durchmesser an der Tischoberfläche verkohlte.

Dass dieser Schwelbrand von selber erstickte – ich bemerkte das Ganze erst, als es schon vorbei war, ist für mich das größte Wunder überhaupt, denn ich hatte so viele brennbare Sachen am Tisch, dass ich mir auch heute noch fast fassungslos die Fakten in Erinnerung rufe.

Ein Wunder, und für mich auch ein Symbol für die kommenden, nicht immer leichten Jahre, die ich im Grunde auch wie ein Wunder trotz aller Unbillen relativ unbeschadet überstanden habe.

Seither ist für mich der 21. Dezember der Jahrestag des 2. Weihnachtswunders, die ruinierte Weihnachtsdecke habe ich aufbewahrt, zur Erinnerung, und selbstverständlich nachgehäkelt :).
 

- was ist für Dich "Weihnachten" ?
Weihnachten ist leider ein Fest des Kommerzes geworden, das sehr nerven kann, Stress macht und fast verzichtbar geworden ist. Für mich persönlich heißt Weihnachten, dass ich mit meiner Familie ein paar gemütliche Tage verbringen kann. Möglichst ohne Differenzen und Ärger.
- dekorierst Du bereits ab dem 1. Advent die Wohnung ?
Ja. Meine Schwester Sabine und ich basteln jedes Jahr Advents- und/oder Türkränze. Barbarazweigerl haben wir auch fast jedes Jahr. Aber à la Amerika mit Mega-Beleuchtung wird bei uns nix aufgeführt. Das ist total überzogen, finde ich.
- Weihnachtsbaum ja oder nein, und wenn ja, wie sieht er dann aus ?

Ja. Ich schmücke ihn jedes Jahr, meistens eine viel zu hohe Nordmanntanne die eher bunt geschmückt wird. Kleine Schokoanhänger, aber auch selbst gebasteltes. Herrliche Glocken und Kugeln etwa aus schönem Glanzgarn.

- schenkst Du und wirst Du beschenkt ?
Nur Kleinigkeiten. Größeres nur für die Kinder meiner Geschwister
- dein schönstes je erhaltenes Weihnachtsgeschenk ?
Das war letztes Jahr das friedliche, schöne Weihnachten, ehrlich.
Kein Stress, kein Streit, einfach Friede auf Erden.
- gibt es ein typisches Weihnachtsessen bei Euch ?
Früher Bratwürstel, aber mittlerweile sorgen meine Schwester und ihr Mann für Abwechslung.
- feierst Du alleine oder im Kreis der Familie ?
Mit der Familie.
- welche Weihnachtsbräuche gibt es bei Euch ?
Nichts Aufregendes. Der Hl. Abend läuft so ab, dass ich nach dem Frühstück das Friedenslicht hole (bekannt von der Aktion "Licht ins Dunkel"), den Baum zu schmücken beginne und meine Schwester kocht. Dazwischen werden noch Besorgungen gemacht. Abends bin ich in der Mette, weil ich im Chor singe. Aber sonst eigentlich keine Bräuche.
- gehst Du an Weihnachten in die Kirche ?
Ja, in die Mette.
- ist Weihnachten bei Euch ein friedliches Fest (ohne Stress und Streit) ?
Selten. *ggg*. Große Familie, viel Stress, bisweilen auch Differenzen. Manchmal sogar eine Katastrophe.
- Weihnachten und Schnee ?

Ja, ideal zum Spazierengehen vor der Bescherung. Schnee hat es zuletzt auch öfter gegeben bei uns, obwohl ich in einem sanften Hügelland lebe.

- bist Du schon mal über das Weihnachtsfest im Urlaub gewesen ?
nein
- an wen oder was denkst Du an Weihnachten ?
An meine Lieben, an meine Familie. natürlich schweifen mein Gedanken auch ins Philosophische ab. "...Friede auf Erden, den Menschen ein Wohlgefallen..." Wie weit sind wir davon entfernt...!
- Dein Lieblingsweihnachtslied ?
*Ohh!* Ich schäme mich: "Last Christmas" von Wham!, "Thank God it's Christmas" von Queen, "Wonderful Christmastime" von Paul McCartney, "Driving home for Christmas" von Chris Rea,... Ich liebe diese Songs. Von den traditionellen mag ich im Grunde alle, aber halt nicht so sehr.
- wie läuft die Bescherung ab ?
Sehr simpel. Nach dem Essen wird das Geschirr abgewaschen, dann trinken wir Kaffee, reden eine Runde und am späteren Nachmittag beginnt es dann zu weihnachten. Einmal wären wir beinahe abgebrannt, seither gibt es keine Spritzkerzen mehr.

Wir zünden die Kerzen an, daneben läuft eine CD mit Weihnachtsliedern der traditionellen Art. Von Stille Nacht werden alle drei Strophen selber gesungen. Dann geht es an die Verteilung der Geschenke, das wird immer ein wenig unterhaltsam gemacht.

Dann räumen wir den Dreck weg - mehr Papier und Kartons als alles andere, finde ich jedes Jahr wieder ...
- Weihnachten und Konsumindustrie
Ich finde es furchtbar, wenn der Rummel schon im Herbst los geht. Das ist zum Kotzen, muss ich sagen, aber das wird ohnedies nicht so weitergehen, denke ich.

Irgendwann wird es immer mehr Gegenströmungen zum Kommerz geben, dass die großen Produzenten und Kaufhäuser einpacken können.

Das ist alles so lieblos geworden, als ob Liebe und Geschenke eins wären ... mit der tiefen Symbolik von Weihnachten hat das gar nichts mehr zu tun.
- Weihnachten vor 5, 10, 20 etc. Jahren ?
Vor elf Jahren feierten wir das Weihnachtsfest nach der falschen Krebsdiagnose bei meiner Mutter. Sie selber hatte damals noch keine Ahnung gehabt, was die Ärzte zuerst vermutet hatten. Aber für uns alle war es etwas Besonderes, und es fing auch ein neuer Lebensabschnitt bei mir an. Ein sehr schöner im Übrigen.

Zu genauen Jahreszahlen kann ich wenig sagen, es gab schöne und weniger schöne Weihnachten, und es gab Katastrophen ...
bitte vervollständigen:
- Weihnachten ist für mich das Fest der ...
... (in dieser Form) des ... Kommerzwahns
- ohne Weihnachten wäre das Leben ....
... (so wie es jetzt gehandhabt wird) weniger stressreich und öfter leichter, vor allem billiger
- am heiligen Abend werde ich ...
... mir vornehmen, den Tag friedlich und gemütlich anzugehen und zu verbringen.
- vom Christkind wünsche ich mir ...
... nichts. Zumindest nichts Materielles.
Danke sehr, Silvia *gg*, für Deine Worte und die Bilder :)).