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11. Oktober 2006


Ein Damokles-Schwert ist ein Ding ... das irgendwie über einem schwebt.
Es muss nicht fallen, aber es ist da und beunruhigt, wenn man an das Schwert denkt.

Viele Menschen denken nie an solche Schwerter.
Sie leben gesund und munter bis an ihr spätes Lebensende.

Andere Menschen haben ein ganzes Leben Angst, dass dies oder jenes passieren könnte ...
... und sie werden zusammen mit ihrer Angst uralt dabei.

Es gibt aber auch Menschen, deren Leben scheint in erster Linie daraus zu bestehen,
sich mit immer neuen Krankheiten auseinandersetzen zu müssen.

Manchmal reicht auch nur eine Krankheit, um das Leben auf den Kopf zu stellen.

Krebs

Ein Wort, das für viele mit Angst belegt ist.

Mein Gott, wenn ich mal Krebs kriege.
Zwickts dort, wo es noch nie gezwickt hat, ist sie wieder da: die Angst vor dieser bösartigen Krankheit.

Bösartig ... weil sie in vielen Fällen nie weg ist.
Ja, es sind sogar unsere ganz eigenen Zellen, die entartet wachsen.

Diese 5 Buchstaben ... vor denen ich auch immer Angst hatte, standen
eines Tages dann tatsächlich in ihrer ganzen Größe vor mir.

Und ... wie das mit jeder Brücke ist ... alles war anders, als ich mir das vorher so ausgemalt hatte.
Man ist auf einmal mittendrin und "muss" (etwas anderes bleibt einem gar nicht übrig)
das Beste aus der Situation machen.

Irgendwann schreibe ich mal meine Krebsgeschichte auf, heute nur eine Einsicht, einen Leitsatz.

Natürlich hatte ich in der akuten Zeit die Phase, dass ich irgendwo bin und
"vielleicht sehe ich das zum letzten Mal" sage.
Wenn die Angst die Gedanken so richtig fest im Griff hat.

Dann ... es war, als hätte es "klick" gemacht ... kam mir die Erkenntnis,
dass ich mich ja, wenn ich Angst habe, durch diese psychische Beeinflussung selbst schwäche.
Und bei einem schwächeren Körper kann der Krebs besser wachsen.

Das würde bedeuten, dass, je mehr Angst ein Krebspatient hat, daran zu sterben,
er sich dadurch zusätzlich schwächt und dem Krebs bessere Möglichkeiten bietet.

Umkehrschluss: wer keine Angst hat, zu sterben, der erhöht seine Chancen.
Zu sich sagen "ich schaffe das", die Medikamente (so blöde ihre Nebenwirkungen auch sind)
als Freunde auf Zeit begrüßen und seine Gedanken in alle Richtungen lenken
nur nicht in die der Angst vor dem Tod durch Krebs.

Wenns so sein soll, kann man irgendwann sowieso nix mehr tun, dann ist die Uhr abgelaufen.
Aber bis es soweit ist ... heißt es "leben".
So gut wie möglich, so lange wie möglich.

Und, ganz wichtig bei Krebs, sich, sein Umfeld, sein Leben auf den Prüfstand stellen
und schauen, was belastet und wie man sich entlasten kann.

--

Ich wünsche Euch Gesundheit !!
 



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