Home

12. Februar 2007


Hmm ... mal überlegen ... was Ihr so an kreativen Dingen macht.
Vielleicht Socken stricken ?? *gg*.
Okay, gehen wir für das erste Beispiel einfach mal von den gestrickten Überfüßen aus.
Von denen mit Muster ... was ist denn, wenn Ihr viele Maschen später entdeckt, dass viele Maschen vorher das Muster nicht stimmt. Oh Graus ! Die Socken müssen bis morgen fertig sein, sie sind ein Geschenk. Unnu ?Noch mal aufdröseln und Nachtschicht einlegen ... oder "ach was solls" brummeln und weiterstricken ? Oder "ach wie originell" piepsen und sich gar nix draus machen ?

Weg von den Socken, hin zum Kuchen. Der ist zu fest oder nicht in Form. Und der Besuch in einer knappen Stunde da. Unnu ? Neu backen oder die mäßig gelungene Kreation als innovatives neues Rezept verkaufen ?

Jeder "Fehler" ist irgendwie zu entschuldigen.
Zumindest jeder Fehler, der einem leid tut.
Es war ja nie geplant, die Maschen in Unordnung zu bringen oder die Hälfte der Eier zu vergessen.

Doch was nutzt es ?
Was nutzt die Erkenntnis des Verstandes, dass doch alles verzeihlich und halb so schlimm ist ?
Was nutzt das Wissen, dass man, wenn man Fehler zeigt, doch nur gewinnen kann.
Denn Fehler machen menschlich und sympathisch.

Man sie muss aber ... aushalten können.
Man muss es schaffen, auf das Werk zu blicken und es trotz Makel zu lieben.

Da beißt sich der Satz "ich weiß aber, dass ichs besser kann" ins Gehirn.
Und das will man beweisen.
Gerade dann, wenn der Besuch den Käsekuchen noch nicht kennt.
Wenn die Nichte zum ersten Mal Socken geschenkt bekommt.

Tja ... man will eben nicht am Fehler gemessen werden.
Sondern daran, wie gut man normalerweise ist.
Weil ... erzählen kann man viel, dass mans besser kann, aber ... wirds auch geglaubt ?

Und manche ... wollen nicht nur gut sein ... sondern pefekt.
Upps ... perfekt natürlich.
Da darfste kein r vergessen und keine Rosine.
Die Meßlatte liegt am bisher erreichten Optimum.
Tiefer liegt sie so gut wie nie mehr.
Es sei denn, die Perfektionismuslatte fällt einem auf den Kopf, weil man verzweifelt rumfuchtelt, um sie zu erreichen.

Ich bin ja auch so.
Bis ich zu einem Kalenderblatt sage "gut so, basst" ... dauert es lange.
Und es muss vor meinem geistigen Auge ein paar textliche und visuelle Meßlatten erreichen.

Doch dann, oh Schreck ... ist die Zeit mal weg.
Oder das Kopfweh da.
Da wirds aber eng bis unmöglich, perfekt zu sein.

Unnu ?
Augen zu und durch ?
Augen zu und nie mehr hinsehen ?

Jeden, der ins Zimmer kommt, mit "jaja, ich weiß, es ist nicht aufgeräumt und der Kuchen schmeckt leider auch nicht" begrüßen. Was aber passiert, wenn der Besuch sagt "endlich mal nicht aufgeräumt und ich mag viel lieber belegte Brote" ? Dann stellt man fest, dass man nicht für alle perfekt sein kann, sondern nur für ein paar. Oder nur für sich selbst. Denn was A als Mangel empfindet, wird B richtig lieben.

Wie gehts Euch denn so mit Dingen, die nicht ganz optimal sind.
Wie hoch ist Eure Meßlatte ?
Würdet Ihr Euch als Perfektionisten(in) bezeichnen ?
Wie leicht geht Ihr über die Tatsache weg, dass Ihr zu den schwarzen Hosen die braunen Schuhe versehentlich angezogen habt ?
Oder dass der Kuchen und die Socken und die Ordnung ... undsoweiter ...



zurück zur Kalenderblatt-Hauptseite

Kalenderblatt-Archiv