Ihr erinnert Euch an das
Kalenderblatt vom 30 Oktober ... eine instrumentale
mp3-Datei, deren Rätsel bis heute eines geblieben ist.
Eure Kommentare (in rot) waren vielfältig,
teils kritisch, teils begeistert ... natürlich gab es auch "gefällt
mir nicht", "kann damit nix anfangen"
und "krieg Kopfschmerzen davon". Und "an
manchen Stellen hat sie mich genervt, an anderer Stelle war es
erträglich bis angenehm". Der Anfang war gut, der Rest dann nicht mehr
so.
Meine Meinung: bis zur Mitte genial, durch die Gitarren muss man mühsam
durch und der Schluss ist dann wieder in Ordnung. Unterm Strich: eine
musikalische Bereicherung.
Manche von Euch waren richtig begeistert, ein paar Eurer Kommentare
waren:
- Für mich stellt sich diese Musik wie die
Entstehung unseres Sein's dar.
- erinnert mich an Mussorgsky
- hat etwas von Jean-Michel Jarre, teilweise auch von Mike Oldfield
- tolle Musik, bin begeistert
- traumhaft schön
- erinnert mich an Emerson, Lake and Palmer (oder an Schiller oder an
Kraftwerk)
Und dann Musikexpertin Tirilli: "In der
Renaissance nannte man sowas "Flickenricercar" Damit ist eine formlose
Aneinanderreihung von Teilen gemeint, wie man halt bunte Flicken auf
einen Stoff genäht hatte".
Flickenricercar ... wow ... welch ein Wort, welch eine moderne Musik in
alter Zeit.
Doch zurück zur heutigen, obigen Musik ... ich habe sogar eine Mail
erhalten, mit der Bitte, doch zu sagen, wo es diese Musik bei I-Tunes zu
kaufen gibt. Und eine Anfrage, ob die Genehmigung für das Spielen in
einem Webradio gegeben wird.
Genehmigung kann gleich erteilt werden, denn heute wird alles aufgelöst.
Wer hat's gemacht ? Die Schweizer ? Nöö ... und Riccola auch nicht ;)).
Wie wurde das gemacht ?
Antwort kommt gleich ... zuerst einmal ein Lob an Euch: Ihr seid schon
wahre Detektive ... denn ein paar von Euch haben gesagt, die Musik
klinge "wie ein Soundtrack" ... und
richtig, der Gedanke des Künstlers beim "Komponieren" war der, einen
Soundtrack zu einem Science Fiction-Film zu erschaffen.
Wer aber nun ist der Künstler ?
- das ist durchaus Musik, die mir gefällt. Vor
allem: Klassische Momente mit "Computermusik" gemischt.
- ist sicher mit dem Computer gemacht.
- jetzt bin ich gespannt, ob's "echte Musik" ist
oder aus dem "Musik Zauberkasten für Windows Vista" entspringt
Hmm ... war womöglich der Künstler ein Computer ?
Nein !
Denn der Computer an sich ist doof ... der macht von sich aus gar nix
und erst recht keine Lieder einfach so, weil er sich selbst morgens
gutgelaunt angeschaltet hat.
Das hier ist der Künstler:
Peter alias "Farbklecks" aus Wuppertal.
Okayokay, Peter hat nicht selbst irgendwelche Instrumente gespielt ...
die Musik ist schon im Computer entstanden. Aus vielen einzelnen bereits
vorgefertigten Teilen hat er das zusammengesetzt. Darin liegt das
Menschliche, die Kreativität.
Denn Peter kann gar kein Instrument spielen und auch keine Noten lesen.
Aber das ist ja nicht schlimm, denn man schreibt ja da Jahr 2007.
Ein Kommentar hat es genau auf den Punkt gebracht:
- ob das mit einem Programm geschrieben worden
ist, mein Freund hat mir da letztens erst von erzählt, als er darüber in
einer Zeitschrift las.
Wie gut, wenn man solche Freunde hat ;)).
Wenn man Zeit, Lust und die richtige Software hat ... die so aussieht:
... dann klappt auch mit dem Komponieren oder kreativen
Aneinanderreihen.
Das Programm nennt sich "Magix Music Maker" und gibt es als ältere
Version schon recht günstig oder sogar auf Zeitschriften-DVDs. Es gibt
auch eine Version mit Keyboard dabei (die ist aber logischerweise
teurer).
Für Fans von Farbklecks' Musik hier ein paar weitere Beispiele:
Sah Hara ? (beduinen- und sandinspirierte Töne) --
Per Kaschen (Percussion)
Mu-Vieh 1 (Drama mit Steigerung) --
Mu-Vieh 2 (Western-Style ?)
Mu-Vieh 3 (mystischer Film mit stimmenähnlichen Passagen) --
Swingeling (kleiner Versuch in Swing)
Am Bient (Ambient) --
Hippehops (modern, rhythmisch) --
Rock Pops (auch etwas flotter) --
Die launigen MP3-Bezeichnungen sind auf beiderlei Mist gewachsen, teils
gab er die Vorlage, teils ich, teils gemeinsam. Die Musikstücke bitte
als musikalische Skizzen hören.
Mir gefallen alle mp3's, für mich ist das Kunst. Denn ich habe diese
Software auch und weiß, wie viel Klein-, Fleiß- und Mühselarbeit das
dort ist, wenns so klingen soll.
Oder man geht spielerisch dran und reiht aneinander, was einem gerade
mal vor die Maus kommt und hört sich das dann an ... überraschend und
oft sind solche Zufallsprodukte gar nicht schlecht.
Kaum zu glauben, aber es ist so ... Farbklecks' wahre Stärke liegt
woanders.
Da können nur wenige mithalten.
Was das sein mag ? Darüber wird es ein eigenes Kalenderblatt geben.
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