Wie perfekt bist Du ?
Ich hab da so was in mir, das sich "Perfektionismus" nennt. Sonst würde
ich mich nicht so ärgern, wenn etwas nicht ganz so ist, wie ich mir das
vorstelle. Ein Rechtschreibfehler führt bei mir zum schnellen Ausbessern
und neuem Hochladen des Kalenderblattes.
Dennoch bin ich oberflächlich beim Drüberlesen. Das hat aber mit meiner
nicht immer vorhandenen Konzentration zu tun.
Ach ja, ich hab auch noch einen genauso ausgeprägten Gerechtigkeitssinn.
Diese drei Sachen (perfekt, unkonzentriert, gerecht) haben dazu geführt,
dass es bis jetzt immer noch keine Geschenke von mir gab, obwohl ich
versprochen habe, das ab 1. November zu tun.
Ich erkläre es Euch mal:
Perfektionismus
Ich wollte Bücher verschenken. Keine wertvollen, aber neue, ungelesene
Bücher. Die ich mal in einer reduzierten Wühlkiste (sogenannte
Mängelexemplare, die einwandfrei sind) extra fürs Verschenken gekauft
hatte. Um damit anzufangen, wollte ich zuerst alle Bücher, die in Frage
kommen, sichten und dann auswählen, welche 30 (für jeden Novembertag
eines) Bücher ich verschenke.
Nicht die ersten 30 nehmen, sondern erst alle durchschauen, dann
auswählen.
Dann kam
Unkonzentriertheit
Das Nichtunterscheiden zwischen wichtigen und unwichtigen Dingen, das
Prioritätensetzen im virtuellen Bereich führt dazu, dass meine Wohnung
ein Chaos ist und ich erst aufräumen müsste, um "alle" Bücher zu finden.
Und so lange das nicht passiert war, begann ich erst gar nicht mit dem
Schenken an. Blöde, aber wahr. Und wird auch jetzt geändert.
Ich bin seit zwei Jahren bei Amazon und einem weiteren Anbieter (den ich
jetzt gar nicht mehr weiß) beim DVD-Verleih dabei und zahle monatlich.
Amazon hatte ich geschafft, vor zwei Monaten zu kündigen ... der andere
Anbieter (jetzt fällts mir wieder ein, dass es Netleih war) ... da fand
ich die beiden DVDs nicht mehr. Ab und zu mal eine ... die andere aber
nicht. Dann die andere und die erste war wieder verschwunden. Erst
vorgestern haben sich beide DVDs wiedergefunden und nun werde ich auch
dort kündigen. Nachdem ich zwei Jahre für nix gezahlt habe.
Das sind so Dinge, die nicht passieren dürften. Eigentlich.
Okay ... ich hab mich nun entschieden, nicht alle Bücher zu suchen,
sonden den Stoß, den ich da liegen habe, erstmal zu verschenken. Jetzt
aber kommt:
Gerechtigkeitssinn
Ja ... an "wen" schenke ich denn. Darüber zerbrach ich mir den Kopf. Es
soll doch gerecht sein ... wie aber wäre es gerecht ? Mache ich ein
Kalenderblatt oder eine Lichtblick-Rubrik und schreibe dort "wer will",
dann kann es sein, dass auf einmal bisher stille Leser auftauchen, die
dann da sind, wenn es etwas zu gewinnen gibt und sich sonst nie an den
Themen hier beteiligen. Das wollte ich nicht, denn das wäre ungerecht
gegenüber den "Stammkommentierern".
Okay ... das habe ich irgendwann so gelöst, dass der-/diejenige, die bei
"ich will" kommentiert auch irgendwo anders kommentiert haben muss, um
in den Lostopf zu kommen.
Nun ... war mir aber einfach nur "ich will ..." kommentieren zu lassen
zu wenig. Dann schon eher eine Aufgabe. Oder eine Frage. Aber dann wird
diese Frage deswegen beantwortet, weil man ein Buch will, aber nicht
weil man die Frage beantworten will ... das könnte bedeuten "mal eben
schnell ne kurze Antwort geschrieben wegen Lostopf" ... das wollte ich
auch nicht. Denn die Fragen hier sind zu wichtig. Weil die Antworten für
andere Leser sehr interessant sind und so soll, was hier passiert, nicht
nebenbei passieren, sondern mit Gedanken an ein Thema und nicht an ein
Buch.
Versteht Ihr mich oder hab ich Euch "wuschig" geschrieben ? Wuschig
bedeutet "Kopf brummt wegen so vieler Worte hier".
Und so war ich wochenlang schwanger mit "wo sind noch Bücher" und "wie
mache ich das genau". Es sollte die perfekte und gerechte Lösung sein.
Aber: wer lange nach solchen Lösungen sucht, lähmt sich selbst und kommt
vor lauter Suchen nicht vorwärts.
Darum gehts morgen los. Mit dem ... Seelenfarbenlotto. Denn das ist mir
als Lösung eingefallen. Wir spielen Lotto ... das macht Spaß und ist
spannend ... und passt genau zu den Geschenken. Das werden die Bücher
sein, aber nicht nur ... in der Adventszeit wird das noch viel schöner,
besonderer, bunter werden.
Die einzige Bedingung "wer Lotto spielt, muss auch sonst hie und da und
ab und zu kommentieren". "Nur" Lotto spielen reicht nicht. Ich hoffe,
Ihr versteht ...
Warum erkläre ich das Ganze ?
Um mich zu rechtfertigen ?
Nein ... ich bin schon in Ordnung, wie ich bin und kann gut mit mir
leben.
Aber ich hab so die Idee, dass der Eine oder die Andere sich in manchen
meiner Worte wiederfindet.
Stimmts ?
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