Die Seelenfarben-Weihnachtsaktion Abuka ...



... der in Tansania lebt.

Ab heute berichten Beate und Rainer über ihre Tage bei Pastor Apolo und Ma Judesi.


der Morgen

Um 7:00 wird es hell, jahrein, jahraus, denn Ruzinga liegt nahe beim Äquator.
Frühmorgens noch in der Dämmerung ab 6:30 machen die Mädchen
in der Außenküche auf zwei Feuerstellen – große Steine, Holzfeuer -
viele Töpfe mit Wasser zum Waschen und für Tee bzw. Kaffee heiß.

Ich bin oft schon vorher wach und horche auf das Krähen der
nahen und fernen Hähne und auf die Geräusche des Hauses.

Wenn durch die glaslosen Fensterritzen, durch Sicherheitsstäbe und Holzfensterladen,
soviel Licht eindringt, dass ich ohne Taschenlampe draußen sehen kann,
ziehe ich das Moskitonetz unter der Matratze hoch, schlüpfe in die Haussandalen,
lege mir ein Schultertuch um, nehme vor der Tür unseres kleinen Zimmers im Wohnzimmer
den Kloschlüssel von dem hohen Nagel und gehe zum Eingang.

Hier wechsele ich von Haussandalen zu festen Schuhen,
entriegele die wackelige Holztür und freue mich draußen
an der frischen kühlen Luft und dem Tau auf den Blättern.


Wetter und Wasser

Der Hof liegt 1.700 m hoch auf einem Bergkamm nach Norden,
und jetzt, zum Ende der Regenzeit, wird es erst langsam warm,
nachts regnet es oft, auch tagsüber haben wir Gewitterstürme erlebt.

Auch in Tansania spürt man den Klimawandel, eigentlich sollten zum Ende der Regenzeit
nur noch "amajaja",  ab und zu Platzregen, fallen.
Stattdessen mussten wir meist Regenschirme bei uns tragen,
die wir gegen die Sonne mitgenommen hatten.

Es goss oft und mächtig, nachts und auch tagsüber, gleich in der ersten Nacht in Ruzinga,
so dass unser Gastgeber sagte, wir bringen Glück, weil es regnete.
Auch für die Bohnen und Erdnüsse freuten sie sich, aber nach einer Zeit wurde es doch bedenklich,
weil die Kaffeebohnen, die auf Matten ausgebreitet werden, nicht trockneten.

Für uns war der Regen gut, weil immer genug Wasser im Tank der Nachbarfamilie,
so dass wir beim Waschen nicht übermäßig knapsen mussten.
Später in der Trockenzeit müssen die Mädchen lange Wege gehen, um Wasser zu holen.

Auf unseren Fahrten haben wir Leute gesehen,
die lehmiges Regenwasser aus Pfützen in Behälter füllten.
Bislang hat Pastor Apolo noch keinen eigenen Tank und keine Regenrinnen am Wellblechdach,
die den Regen auffangen könnten, weil dafür kein Geld da ist.

Gutes, klares Trinkwasser kauft man inzwischen in Plastikflaschen - wie bei uns.
 Und es gab Ensenene, Heuschrecken, die man fängt und röstet!
Das hab es noch nie gegeben, Ensenene im Juni und nicht erst im November!

Wenn ich um das Haus herum nach hinten zum Hock-Plumpsklo bei den Eukalyptusbäumen gehe,
am duftenden Guavenbaum, an den Wäscheleinen und der Außenküche vorbei,
steigt schon Rauch aus dem feuchten Holz, und wir grüßen uns fröhlich.
Das schwarzbraune Schwein im Verschlag hinten unter den Bäumen grunzt, es hofft auf Fressen.
Die Nachbarn haben mehr Schweine, große im Stall und zwei ganz kleine freche,
sie machen lange Ausflüge auch auf unseren Hof. Ich nenne sie Max und Moritz.

( wird fortgesetzt )

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Meine heutige Frage an Euch:

In einer Woche ist Heiliger Abend.
Wo werdet Ihr da sein und wie werdet Ihr feiern ?



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