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3. Februar 2008


Es hätte alles ganz anders werden sollen.
Gestern.
Zuerst ein gemütliches Frühstück in einer Bäckerei in Landstuhl.
Das ist auch passiert.
Danach einkaufen.
Ist ebenfalls passiert.
Dann nach Hause, kurze Pause und danach im Keller verschiedene Dinge aufräumen.
Ist nicht passiert.

Man gab mir ja ein Zeichen.
Aber ich war nicht da, nicht am PC.
So konnte ich die Mail aus Wuppertal "muss jetzt raus, Schnee schippen" nicht lesen.
So wusste ich nix.
Ob das Wissen mir allerdings die Erleuchtung gebracht hätte, wäre ohne fraglich gewesen ;)).

Und so fuhr ich einfach nur vom Supermarkt nach Hause.
Schaute auf die Straße, den Radweg, die Straße, in die Landschaft.
Hey ... das gibts doch nicht ... da oben ... liegt Schnee.
Man kann kurz vor unserem Ort ein paar Blicke in Richtung des hügeligen Kuseler Landes werfen.
Und da hinten ... da strahlte es weiß ... Sonne und Schnee.
Während bei uns alles normal war.
Trocken, ein paar Sonnenstrahlen, nach dem Regen in dieser Nacht.
Nun, wir lagen, was ich nun weiß, knapp "unter" der Schneefallgrenze.

Ein Bild am späten Nachmittag:



Mittags war das viel heller ... aber man kanns erahnen.
Ob, knapp unterm Horizont, da ist es weiß.

Nun waren wir aber nicht auf Spazierfahrt, sondern mit Einkaufstaschen auf dem Weg nach Hause.
Dort kamen wir auch an ... und stellten die Taschen in den Flur.
Wenige Minuten später saßen wir wieder im Auto.

Spontane Entscheidung: Schnee gucken fahren.
"Irgendwo da hinten" ... das sahen wir, aber wo genau, wussten wir nicht.
Also fuhren wir los.
Ach so ... was ist mit dem Keller, den wir aufräumen wollten ?
Der steht auch am Sonntag noch, sagten wir uns.

13 Uhr war es inzwischen ... Samstag Mittag ... bei uns sah es so aus:



Ganz nett, wenn auch recht windig und kühl.
Aber frost- und schneefrei.

Das galt auch für die ersten Kilometer auf der Autobahn:



Ein paar weitere Kilometer danach:



Hmm ... man könnte meinen ... da vorne ... ja, wirklich, es ist so:



Ein Idee von weiß.
Noch lange kein "ganz in weiß", höchstens ein erster flüchtiger Handkuss Landkuss.

Und auf einmal war er sogar direkt am Straßenrand zu finden, der Schnee.



Ein erstes Herantasten ... die Straßenränder wurden bald wieder braugrün,
aber die Ferne war nun chronisch überzuckert (Diabetes Naturicus).



Es wurde wieder schattiger und der Schnee traute sich wieder näher.



Es wurde weißer und weißer und das Weiße höher und höher.



Wenigstens blieben die Straßen frei, aber so in etwa war die Landschaft schon winterlich.



Wer in Bayern wohnt (oder Wuppertal *fg*), der lacht natürlich über diese "Schneemassen".
Aber für uns, die wir aus dem Schneenichts kamen, war das schon was.



Was die Höhenmeter betrifft, so wusste ich: viel höher wirds nicht.
Also fuhr ich von der Autobahn ab ... und upps ... nun waren sogar Schneereste auf der Straße:



Doch wo Schneereste sind, gibt auch schöne Aussichten:



Genau das, was wir gesucht hatten.
In diesem Moment hatte sich unsere Fahrt ins Blaue Grüne Weiße gelohnt.

Wir fuhren weiter ... die Straßen waren frei ... zumindest dort, wo die Reifen waren.
Hinter dieser Kuppe ...



... hatten wir eine wunderbare Sicht auf den Bostalsee.



Das ist "kein" Schnee oder Eis, das weiße in der Mitte, das ist gekräuseltes beschienenes Wasser.

"Das war nun bestimmt der Höhepunkt" dachte ich mir ... aber weit gefehlt.
Der kam erst ... als Beate einen Schneeball nach mir warf *gg*.



Das sind ja schöne Aussichten !!



Die Fahrt ging über Land ... kleine Landstraßen ... Richtung Heimat,
aber immer wachsam und schauen, ob sich Fotomotive finden.

Die Landschaft war weiß.
Meine Schuhe waren dunkelgrau.
Meine Füße warm.

Das sollte sich bald ändern:



Was war passiert ??
Fiel ich aus dem Auto in den Schnee ?
Warf ich mich vor lauter Wohllust ins Weiße ?

Nein, ich kam, sah und lief los.



Denn das Leben, der frühe Februar, der Schnee und vielleicht auch der liebe Gott
führen einen bisweilen an ganz besonders schöne Orte, für die sich ein
"anhalten, aussteigen, durch den Schnee stapfen" lohnt:



Aus dem Nichts tauchte nämlich ein kleiner teilgefrorener See auf.
Eine kleine winteridyllische Zauberwelt:







Ein Nachmittag, der ganz anders verlief als er eigentlich geplant war.
Statt Pflicht die spontane Entscheidung für die Kür.
Ich hab keine Sekunde bereut :)).
 



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