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6. Juni 2008

Vor 3 Tagen ... was war denn da nochmal ... ah ja ... als ich über die Fotografiererei beim Treffen geschrieben habe. Eigentlich ein ganz normaler Text, noch nicht mal besonders spannend oder poetisch ... einfach nur meine Art zu schreiben. Ein Kalenderblatt, das eigentlich mehr der Information diente und doch sagte an diesem Tag jemand zu mir "ich mag es, zu lesen, was und wie du schreibst". Upps ... ein Lob, das mich überrascht hatte ... und selbstverständlich ging das runter wie Öl.

Und so habe ich mich für all die, die gerne lesen, entschieden, heute hauptsächlich zu schreiben. Einfach so, ohne bestimmte Vorgabe, einfach die Gedanken in ein kleines Schiff setzen und auf dem Gedankenfluss treiben lassen, mal schauen, was wir so sehen ... oder auch nicht.

Ich mag es, zu schreiben, ich mag es besonders dann, wenn ich eine Geschichte spannend gestalten kann. Und wenn das nicht geht, dann mag ich nicht schreiben ? Zumindest mag ich nicht langweilig schreiben.

Treiben lassen beim Schreiben ... das ist jetzt was, das auch ohne Spannung Spaß macht. Wie eine Expedition in ein unbekanntes Land (weiß ich denn, was ich in 10 Minuten denken werde).

Was ich vor 10 Minuten gedacht hatte, weiß ich. Ich dachte "herrje, ich glaub, ich hab das Kalenderblattjubiläum vergessen". Und dann habe ich nachgezählt ... uff, doch nicht vergessen. Ist erst am Donnerstag, den 26. Juni. Weiß gar nicht, ob ich das feiern soll. Vielleicht ja, vielleicht nein. Wenn gefeiert wird, dann muss ich mir was überle ... bing, ich habs. Ich weiß, wie wir das 2000ste Kalenderblatt feiern. So schnell kanns gehen mit den Ideen.

So schnell schreiben sich manche Sätze ... aber wenn man geistig nicht im Stau steht. Achtung zwischen dem Planungshafener Kreuz und dem Durchführdreieck ist eine geistige Baustelle, die Gedankenautos stauen sich auf 3 Stunden Länge.

Wie wirkt sich Gedankenstau aus ?
Kopflosigkeit ?
Müdigkeit ?

Bei jedem anders, würde ich mal sagen ... aber müde war ich heute. Unendlich müde. Lags am Regenwetter oder an etwas anderem ? Ich weiß nicht, auf jeden Fall hat jemand meine Stunden vorgespult und meine Wachheit mitgenommen.

Vorgespult.
Welch ein Wort.
Jeder verstehts ... nur meine Oma hätte mich wie ein Omnibus angeschaut. Denn die Lady ist vor der Einführung des Kassetten-/Videorekorders, den man vorspulen kann, gestorben. Also ist das "Gedanken vorspulen" eine Satzbildung, die zur modernen Sprache gehört. Für mich selbstverständlich. Für die ganz junge Generation wahrscheinlich schon wieder unverständlich ... wer heute 12 ist, hat mit einem klassischen Videorekorder nichts mehr am Hut. Mit Kassetten erst recht nicht. Wenn ich zu denen sagen "vorspulen", dann gucken die mich vielleicht ratlos an.

Dafür verstehe ich vom Simsen nichts.

Nun denn.

Die Tastatur klappert im Gedankentakt und ich denke an Mariechen. Nein, nicht weil ich sie heiß und innig liebe und auch nicht, weil meine Sehnsucht Flügel kriegt, sondern weil sie mal sagte "mit Bildern kann ich sowieso nix anfangen". Weil ich heute texte statt bebildere, denke ich an den Satz. Der hatte mich damals ganz schön geschockt. Denn ich war der Meinung, dass doch jeder mit Bildern etwas anfangen kann, weil man den ganzen Tag doch Dinge sieht. Weil das Visuelle das Leben trägt.

Und dann gibt es Menschen, denen Bilder irgendwie fremd sind ? Eine interessante Erfahrung. Doch denen kann geholfen werden, die texte ich heute zu ;)). Nur schreiben, einen langen Text schreiben, dass ist doch, was die Leute eher abschreckt. Dachte ich. Gilt aber nicht für jeden.

Ein Bild habe ich aber doch:



Da oben ist ein Balkon. Auf dem Balkon steht niemand. Aber es ist ein Seelenfärblerbalkon. Und ein Aussichtsplatz per excellence dazu. Die Aussicht ist einfach nur grandios. Und noch grandioser ist, dass die Herrin des Balkons seit zwei Jahren immer wieder mal Bilder macht von diesem Balkon aus. Schon ganz bald zeige ich diese Bilderserie ... und freue mich da selbst drauf.

Hach ... einen solchen Balkon müsste man haben.
Obwohl ich nicht weiß, ob ich mit dieser freien Sicht so zurecht kommen würde. Kein massives Geländer, nur getöntes Glas oder Plastik. Die Illusion des Schwebens. Ich weiß nicht, ich weiß nicht, ob ich da nicht meine Schwierigkeiten hätte. Denn irgendetwas zieht meinen Blick auf unangenehme Weise in die Tiefe. Als wenn es mich da runter ziehen will. Ist das physisch bedingt oder psychisch verursacht ? So ganz hab ich da noch nicht den Fahrplan zu dem, was in mir passiert.

Aber ich hab ja auch keinen Balkon und werde auch keinen kriegen. Und wenn, dann wäre die Aussicht nicht wirklich gut. Ein paar Häuser, ein paar Gärten, der Hang, hurz, die Straße.

Drüben, im Neubaugebiet, da gibt es ein paar Grundstücke mit unverbaubarer Aussicht. Seufz. Will haben. Werde nie kriegen. Seufz. Neues Haus, neues Glück ... endlich große Zimmer und man kann einfach so Möbel kaufen. Das wäre der größte Vorteil. Denn kaufe mal für ein 15-Quadratmeter-Zimmer eine neue Couchgarnitur ... die Garnitur kannste gleich streichen, die geht gar nicht rein. Die Möbel heutzutage sind für die Häuser heutzutage gebaut ... wer wie früher wohnt, muss lange suchen und zu vielen Dingen "hey, du bist schön, aber leider zu groß, sagen".

Gilt das eigentlich auch für Männer ... schön, aber leider zu groß ? Wenn die Frau sich auf einen Bierkasten stellt, um ihren Horst oder Heinrich zu küssen.

Und bei den Frauen, wenn er zu ihr aufblicken muss, aber nur schlecht damit fertig wird. Ich kannte mal einen, da hat mans, wenn man genau hinsah, an den Schuhen gesehen. Schuhe, die auf dezente Weise den Mann ein paar Zentimeter größer machen. Weil männliche Größe den Marktwert erhöht. Nur leider hat männliche Größe mit menschlicher Größe nix zu tun.

Hirn findet sich im kleinsten Körper und Luft im größten. Es gibt auch doofe Kleine und schlaue Große ... um das mal schnell zu sagen, bevor sich jemand beleidigt fühlt. Das passiert ja immer so verdammt schnell ... ein falsches Wort zur falschen Zeit zum falschen Thema und ist jemand betroffen. Weil es Situationen oder Leben gibt, wo man ganz ganz sensibel auf Dinge reagiert, die bei anderen noch nicht mal ein Schulterzucken verursachen.

Huch, ein Geräusch ... ich habe Post gekriegt. Mein Outlook ist ja immer an und wenn eine neue Mail kommt, gibts ein Zeichen fürs Ohr. Warum habe ich das eigentlich noch nie abgestellt ? Egal ... die gerade reinkommende und schon längst gelöschte Werbemail erinnert mich daran, wie viele Mails ich so da liegen habe. Ich könnte doch eigentlich mal schauen, ob ich noch eine Mail vom 5. Juni 2003 habe. Oder 5.6.2004 oder 5.6.2005 oder 2006 oder 2007. Schaumermal.

2003 ist nix mehr da. Ab 2004 habe ich noch welche. Kann ich die eigentlich entsorgen ? Oder sind da schöne Bilder drin ? Mal gucken ... aha, ein Award. Eine Auszeichnung von einer Webseite. Eine Webseite zeichnet eine andere Webseite aus und schickt eine Grafik. Manchmal ist dieser Award mehr Werbung für den, der ihn verleiht, denn Ehre für den, der ihn erhält.

2005 ... eine PPS, noch eine ... ein luschdigs Bild ... und eine Mail von der Christiana. Da sind auch Bilder drin, nie veröffentlichte Bilder. Ein Schicksal, dass diese Fotos mit vielen weiteren Artgenossen teilen. Aber immerhin gibt mir das heutige Kalenderblatt die Gelegenheit, eines der Bilder zu veröffentlichen:



Ein Blässhuhnküken, von Christiana Birnthaler fotografiert. Lebts auch heute noch ? Immerhin ist das Bild 4 Jahre alt. Hmm ... finde jetzt nix, wie alt so ein Vogel werden kann. Auf jeden Fall sind die Blässhühner die Tiere, die dort schwimmen, wo auch Enten schwimmen, nur im Gegensatz zu denen nicken die Blässhühner ständig.

2006 gibts nix, was mich jetzt drüber schreiben ließe und 2007 gings um das damalige Seelenfarbentreffen in Hirschhorn. Da liegt sogar noch die Speisekarte in meinem Posteingang. Essen, das nie kaputt geht ;)).

Wie lange willst du schreiben, lieber Engelbert ?
Nicht länger als 12, denn dann muss ja das Kalenderblatt hochgeladen werden *gg*.

a a, o angsam omme ch um chluss nd rinnere ich rad aran, ass ch chon mmer al inen atz chreiben ollte, ei em lle nfangsbuchstaben ehlen. edacht, etan ;)).

Es fehlen j j s l k i z s u e m g d d i s i m e s s w b d a a f g g.

Seufz. Eben noch habe ich einen Satz wieder gestrichen, weil Essen, das kaputt geht mich an Essen, dass entsorgt wird, erinnert hat. Und während bei uns die Abfalleimer überquellen, hungern woanders die Menschen. Das wollte ich schreiben, habs aber wieder gelöscht, weil ich diesem Kalenderblatt keinen solch nachdenklichen Schluss verpassen wollte. Habs aber nun doch getan, denn Gedanken sind Gedanken und sie wollen auch auf das Schiff, dass den Gedankenfluss entlangfährt.

Es gibt ja die Tafeln, die noch gutes Essen, das aber keiner mehr will, nehmen. Die Kaiserslauterer Tafel ist gestern abgebrannt.

Wie krieg ich nun die Kurve zum schreiberischen Happy End ?
Tja, wie macht man das ... Sorgenfalten bügeln ... ablenken, etwas anderes tun, etwas anderes schreiben, mal raus und um den Block laufen. Nur ... wenn ich jetzt um den Block laufe, dann nützt das ja dem Kalenderblatt überhaupt nix *gg*.

Eine gute Frage fällt mir da gerade ein ... für ein Kalenderblatt, das nur aus einer Frage besteht. Eine ganz normale Alltagsfrage, die auf den ersten Blick uninteressant zu sein scheint, aber auf den zweiten Blick für sehr lesenswerte Kommentare sorgt ... weil einfach das Lesen, wie es bei den Leuten so ist, stets wie ein Blick durch ein kleines Fenster ist. Dahinter sind Menschen und das ist nun mal faszinierend.

Dieses Kalenderblatt endet hier, besteht nur aus Text und hat ca. 1600 Wörter und 8000 Zeichen. Ist schon erstaunlich, was die Finger so können ... 8000 mal auf eine Taste drücken und dann wirds auch noch gelesen. Hach. Schön.

Was Ihr jetzt kommentieren sollt ? Weiß auch nicht ... vielleicht "uff", oder "sooo viel Text", oder "schööön" oder "was soll ich'n jetzt kommentieren" oder "Textwüste" oder "endlich mal so ein Kalenderblatt" oder so ;)).



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