Vor 3 Tagen ... was war denn da nochmal ...
ah ja ... als ich über die Fotografiererei beim Treffen geschrieben
habe. Eigentlich ein ganz normaler Text, noch nicht mal besonders
spannend oder poetisch ... einfach nur meine Art zu schreiben. Ein
Kalenderblatt, das eigentlich mehr der Information diente und doch sagte
an diesem Tag jemand zu mir "ich mag es, zu lesen, was und wie du
schreibst". Upps ... ein Lob, das mich überrascht hatte ... und
selbstverständlich ging das runter wie Öl.
Und so habe ich mich für all die, die gerne lesen, entschieden, heute
hauptsächlich zu schreiben. Einfach so, ohne bestimmte Vorgabe, einfach
die Gedanken in ein kleines Schiff setzen und auf dem Gedankenfluss
treiben lassen, mal schauen, was wir so sehen ... oder auch nicht.
Ich mag es, zu schreiben, ich mag es besonders dann, wenn ich eine
Geschichte spannend gestalten kann. Und wenn das nicht geht, dann mag
ich nicht schreiben ? Zumindest mag ich nicht langweilig schreiben.
Treiben lassen beim Schreiben ... das ist jetzt was, das auch ohne
Spannung Spaß macht. Wie eine Expedition in ein unbekanntes Land (weiß
ich denn, was ich in 10 Minuten denken werde).
Was ich vor 10 Minuten gedacht hatte, weiß ich. Ich dachte "herrje, ich
glaub, ich hab das Kalenderblattjubiläum vergessen". Und dann habe ich
nachgezählt ... uff, doch nicht vergessen. Ist erst am Donnerstag, den
26. Juni. Weiß gar nicht, ob ich das feiern soll. Vielleicht ja,
vielleicht nein. Wenn gefeiert wird, dann muss ich mir was überle ...
bing, ich habs. Ich weiß, wie wir das 2000ste Kalenderblatt feiern. So
schnell kanns gehen mit den Ideen.
So schnell schreiben sich manche Sätze ... aber wenn man geistig nicht
im Stau steht. Achtung zwischen dem Planungshafener Kreuz und dem
Durchführdreieck ist eine geistige Baustelle, die Gedankenautos stauen
sich auf 3 Stunden Länge.
Wie wirkt sich Gedankenstau aus ?
Kopflosigkeit ?
Müdigkeit ?
Bei jedem anders, würde ich mal sagen ... aber müde war ich heute.
Unendlich müde. Lags am Regenwetter oder an etwas anderem ? Ich weiß
nicht, auf jeden Fall hat jemand meine Stunden vorgespult und meine
Wachheit mitgenommen.
Vorgespult.
Welch ein Wort.
Jeder verstehts ... nur meine Oma hätte mich wie ein Omnibus angeschaut.
Denn die Lady ist vor der Einführung des Kassetten-/Videorekorders, den
man vorspulen kann, gestorben. Also ist das "Gedanken vorspulen" eine
Satzbildung, die zur modernen Sprache gehört. Für mich
selbstverständlich. Für die ganz junge Generation wahrscheinlich schon
wieder unverständlich ... wer heute 12 ist, hat mit einem klassischen
Videorekorder nichts mehr am Hut. Mit Kassetten erst recht nicht. Wenn
ich zu denen sagen "vorspulen", dann gucken die mich vielleicht ratlos
an.
Dafür verstehe ich vom Simsen nichts.
Nun denn.
Die Tastatur klappert im Gedankentakt und ich denke an Mariechen. Nein,
nicht weil ich sie heiß und innig liebe und auch nicht, weil meine
Sehnsucht Flügel kriegt, sondern weil sie mal sagte "mit Bildern kann
ich sowieso nix anfangen". Weil ich heute texte statt bebildere, denke
ich an den Satz. Der hatte mich damals ganz schön geschockt. Denn ich
war der Meinung, dass doch jeder mit Bildern etwas anfangen kann, weil
man den ganzen Tag doch Dinge sieht. Weil das Visuelle das Leben trägt.
Und dann gibt es Menschen, denen Bilder irgendwie fremd sind ? Eine
interessante Erfahrung. Doch denen kann geholfen werden, die texte ich
heute zu ;)). Nur schreiben, einen langen Text schreiben, dass ist doch,
was die Leute eher abschreckt. Dachte ich. Gilt aber nicht für jeden.
Ein Bild habe ich aber doch:
Da oben ist ein Balkon. Auf dem Balkon steht niemand. Aber es ist ein
Seelenfärblerbalkon. Und ein Aussichtsplatz per excellence dazu. Die
Aussicht ist einfach nur grandios. Und noch grandioser ist, dass die
Herrin des Balkons seit zwei Jahren immer wieder mal Bilder macht von
diesem Balkon aus. Schon ganz bald zeige ich diese Bilderserie ... und
freue mich da selbst drauf.
Hach ... einen solchen Balkon müsste man haben.
Obwohl ich nicht weiß, ob ich mit dieser freien Sicht so zurecht kommen
würde. Kein massives Geländer, nur getöntes Glas oder Plastik. Die
Illusion des Schwebens. Ich weiß nicht, ich weiß nicht, ob ich da nicht
meine Schwierigkeiten hätte. Denn irgendetwas zieht meinen Blick auf
unangenehme Weise in die Tiefe. Als wenn es mich da runter ziehen will.
Ist das physisch bedingt oder psychisch verursacht ? So ganz hab ich da
noch nicht den Fahrplan zu dem, was in mir passiert.
Aber ich hab ja auch keinen Balkon und werde auch keinen kriegen. Und
wenn, dann wäre die Aussicht nicht wirklich gut. Ein paar Häuser, ein
paar Gärten, der Hang, hurz, die Straße.
Drüben, im Neubaugebiet, da gibt es ein paar Grundstücke mit
unverbaubarer Aussicht. Seufz. Will haben. Werde nie kriegen. Seufz.
Neues Haus, neues Glück ... endlich große Zimmer und man kann einfach so
Möbel kaufen. Das wäre der größte Vorteil. Denn kaufe mal für ein
15-Quadratmeter-Zimmer eine neue Couchgarnitur ... die Garnitur kannste
gleich streichen, die geht gar nicht rein. Die Möbel heutzutage sind für
die Häuser heutzutage gebaut ... wer wie früher wohnt, muss lange suchen
und zu vielen Dingen "hey, du bist schön, aber leider zu groß, sagen".
Gilt das eigentlich auch für Männer ... schön, aber leider zu groß ?
Wenn die Frau sich auf einen Bierkasten stellt, um ihren Horst oder
Heinrich zu küssen.
Und bei den Frauen, wenn er zu ihr aufblicken muss, aber nur schlecht
damit fertig wird. Ich kannte mal einen, da hat mans, wenn man genau
hinsah, an den Schuhen gesehen. Schuhe, die auf dezente Weise den Mann
ein paar Zentimeter größer machen. Weil männliche Größe den Marktwert
erhöht. Nur leider hat männliche Größe mit menschlicher Größe nix zu
tun.
Hirn findet sich im kleinsten Körper und Luft im größten. Es gibt auch
doofe Kleine und schlaue Große ... um das mal schnell zu sagen, bevor
sich jemand beleidigt fühlt. Das passiert ja immer so verdammt schnell
... ein falsches Wort zur falschen Zeit zum falschen Thema und ist
jemand betroffen. Weil es Situationen oder Leben gibt, wo man ganz ganz
sensibel auf Dinge reagiert, die bei anderen noch nicht mal ein
Schulterzucken verursachen.
Huch, ein Geräusch ... ich habe Post gekriegt. Mein Outlook ist ja immer
an und wenn eine neue Mail kommt, gibts ein Zeichen fürs Ohr. Warum habe
ich das eigentlich noch nie abgestellt ? Egal ... die gerade
reinkommende und schon längst gelöschte Werbemail erinnert mich daran,
wie viele Mails ich so da liegen habe. Ich könnte doch eigentlich mal
schauen, ob ich noch eine Mail vom 5. Juni 2003 habe. Oder 5.6.2004 oder
5.6.2005 oder 2006 oder 2007. Schaumermal.
2003 ist nix mehr da. Ab 2004 habe ich noch welche. Kann ich die
eigentlich entsorgen ? Oder sind da schöne Bilder drin ? Mal gucken ...
aha, ein Award. Eine Auszeichnung von einer Webseite. Eine Webseite
zeichnet eine andere Webseite aus und schickt eine Grafik. Manchmal ist
dieser Award mehr Werbung für den, der ihn verleiht, denn Ehre für den,
der ihn erhält.
2005 ... eine PPS, noch eine ... ein luschdigs Bild ... und eine Mail
von der Christiana. Da sind auch Bilder drin, nie veröffentlichte
Bilder. Ein Schicksal, dass diese Fotos mit vielen weiteren Artgenossen
teilen. Aber immerhin gibt mir das heutige Kalenderblatt die
Gelegenheit, eines der Bilder zu veröffentlichen:
Ein Blässhuhnküken, von Christiana Birnthaler fotografiert. Lebts auch
heute noch ? Immerhin ist das Bild 4 Jahre alt. Hmm ... finde jetzt nix,
wie alt so ein Vogel werden kann. Auf jeden Fall sind die Blässhühner
die Tiere, die dort schwimmen, wo auch Enten schwimmen, nur im Gegensatz
zu denen nicken die Blässhühner ständig.
2006 gibts nix, was mich jetzt drüber schreiben ließe und 2007 gings um
das damalige Seelenfarbentreffen in Hirschhorn. Da liegt sogar noch die
Speisekarte in meinem Posteingang. Essen, das nie kaputt geht ;)).
Wie lange willst du schreiben, lieber Engelbert ?
Nicht länger als 12, denn dann muss ja das Kalenderblatt hochgeladen
werden *gg*.
a a, o angsam omme ch um chluss nd rinnere ich rad aran, ass ch chon
mmer al inen atz chreiben ollte, ei em lle nfangsbuchstaben ehlen.
edacht, etan ;)).
Es fehlen j j s l k i z s u e m g d d i s i m e s s w b d a a f g g.
Seufz. Eben noch habe ich einen Satz wieder gestrichen, weil Essen, das
kaputt geht mich an Essen, dass entsorgt wird, erinnert hat. Und während
bei uns die Abfalleimer überquellen, hungern woanders die Menschen. Das
wollte ich schreiben, habs aber wieder gelöscht, weil ich diesem
Kalenderblatt keinen solch nachdenklichen Schluss verpassen wollte. Habs
aber nun doch getan, denn Gedanken sind Gedanken und sie wollen auch auf
das Schiff, dass den Gedankenfluss entlangfährt.
Es gibt ja die Tafeln, die noch gutes Essen, das aber keiner mehr will,
nehmen. Die Kaiserslauterer Tafel ist gestern abgebrannt.
Wie krieg ich nun die Kurve zum schreiberischen Happy End ?
Tja, wie macht man das ... Sorgenfalten bügeln ... ablenken, etwas
anderes tun, etwas anderes schreiben, mal raus und um den Block laufen.
Nur ... wenn ich jetzt um den Block laufe, dann nützt das ja dem
Kalenderblatt überhaupt nix *gg*.
Eine gute Frage fällt mir da gerade ein ... für ein Kalenderblatt, das
nur aus einer Frage besteht. Eine ganz normale Alltagsfrage, die auf den
ersten Blick uninteressant zu sein scheint, aber auf den zweiten Blick
für sehr lesenswerte Kommentare sorgt ... weil einfach das Lesen, wie es
bei den Leuten so ist, stets wie ein Blick durch ein kleines Fenster
ist. Dahinter sind Menschen und das ist nun mal faszinierend.
Dieses Kalenderblatt endet hier, besteht nur aus Text und hat ca. 1600
Wörter und 8000 Zeichen. Ist schon erstaunlich, was die Finger so können
... 8000 mal auf eine Taste drücken und dann wirds auch noch gelesen.
Hach. Schön.
Was Ihr jetzt kommentieren sollt ? Weiß auch nicht ... vielleicht "uff",
oder "sooo viel Text", oder "schööön" oder "was soll ich'n jetzt
kommentieren" oder "Textwüste" oder "endlich mal so ein Kalenderblatt"
oder so ;)).
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