Viele Fragen ... viele
interessante Fragen habe ich gestern erhalten.
Dankeschön !!
Viele Fragen, die allgemeiner Natur sind (warum ist das und das so) und
eher von einem Lexikon beantwortet werden können ... diese Fragen wirds
im Lichtblick geben.
So manche Fragen an die anderen Seelenfärbler ... die gibts demnächst
hier.
Eine Frage wurde ziemlich oft gestellt ... es ist ein Thema, das gleich
von mehreren erwähnt wurde.
Ich erzähle mal kurz von meiner Mama ... es war im Jahre 1956, sie war
18, als ihr Vater verunglückte. Unfall (offiziell) oder Selbstmord
(gemunkelt), sehr plötzlich mit ca. 55 Jahren.
War schlimm ... aber ... wenn ein Mädchen 18 ist, dann trauert sie nicht
ununterbrochen, sondern will Monate später trotzdem mal fort zum
Kerwetanz.
Nix gibts ... Vater gestorben, Trauerjahr.
Schwarz anziehen, nicht tanzen gehen.
Trauern.
Wie ein Gesetz war das ... wenn a) passiert, muss b) folgen.
Wenn jemand in der Familie stirbt, dann trauert man und trägt schwarz.
Ob man jetzt wirklich traurig ist, zählt gar nicht, man muss es "nach
außen hin" kundtun.
Meine Meinung dazu ... gibts unter der Kommentarfunktion, denn ich will
niemand beeinflussen.
Was ist denn Eure Meinung zur Trauerkleidung ?
Zu den schwarzen Beerdigungen, zum Tragen der schwarzen Kleidung in der
Zeit danach?
Ist es ein Bedürfnis oder ein Ärgernis ?
Ist es einfach normal so oder ist ein traditioneller Zopf, den man
abschneiden könnte ?
Meine Meinung dazu ... die war früher anders
als heute.
Früher empfand ich es als Blödsinn, schwarz zu tragen. Davon wird der
Tote auch nicht wieder lebendig. Warum soll man seine Garderobe zu
großen Teilen neu kaufen, um sie dann irgendwann wieder zu entsorgen?
Warum soll man etwas tun, weil es die Gesellschaft so verlangt?
Heute nehme ich das "Blödsinn" zurück. Denn es soll jeder tun, was
er/sie für richtig hält. Manche können einfach nix Buntes an sich sehen,
wenn jemand gestorben ist. Weil es nun mal kulturell verankert ist, dass
Traurigkeit und schwarze Kleidung zusammengehört. Weil man eben
schwarzgrau denkt und nicht orangeblaugrün.
Nur ... die Gesellschaft, die Tradition, die ungeschriebenen Gesetze ...
das alles sollte kein Maßstab sein. Wer sich bunt kleiden will, soll es
tun, auch wenn jemand gestorben ist. Vielleicht hat der Tote genau diese
bunte Kleidung an den Hinterbliebenen geliebt.
Was wir tun, sollten wir tun, weil "wir" das so wollen und nicht, weil
die Nachbarn das so erwarten. Wer am lautesten über uns redet und
richtet, ist am ehesten verzichtbar als Ratgeber für unser Verhalten.
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