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16. Juni 2009


Früher ... da fotografierte ich bei den Treffen ununterbrochen.

Am Ende des Treffens stellte ich fest, dass Fotografieren Zeit kostet.
Man spricht weniger miteinander, weil man so viel fotografiert und
die Augen immer auf der Suche sind, was man noch fotografieren könnte.

Außerdem bringt dieses ständige Fotografieren für den Fotografen
und auch für die, die fotografiert werden, eine gewissen Hektik ins Spiel.
Ständig guckst du oder musst gucken, weil jemand guckt.

Ich hab meine Erfahrungen gemacht ... und seit dem Treffen in Alsfeld ist das anders.

Einmal während des Treffens fotografiere ich jeden Teilnehmer
und dann mache ich keine weiteren Personenbilder mehr.

Ich fotografiere auch nicht möglichst witzige Bilder,
sondern versuche, die Menschen so rüberzubringen,
dass sie sich wiederfinden und mit dem Bild leben können.

Ich veröffentliche auch keine Ganzkörperbilder,
weil es nicht wichtig ist, wie viel jemand wiegt
und welche Hose/Rock oder Schuhe er sie an diesem Tag trägt.

Einen Tag später sehen die Menschen wieder anders aus,
eine Woche später nochmal ... aber man nimmt dieses eine Bild, das man sieht
und speichert es stellvertretend zum Namen des Menschen.

(Hinter den obigen Worten "des Menschen" sind die Bilder zu finden,
aber bitte zuerst den Text zu Ende lesen ... danke).

Fotografiere ich querbeet ... dann kann es sein, dass jemand ein schiefes Gesicht macht,
ich aber kein anderes Bild habe und dieses Bild dann veröffentlichen muss.
Dieser Mensch wird vom Leser als "guck, wie der geguckt hat" im Gedächtnis abgespeichert.

Ich bin sorgsam geworden, was die Auswahl der Bilder betrifft
und versuche, die Menschen so rüberzubringen, wie sie auch sind.

Weg vom Voyeurismus (wie sieht denn der, denn die aus ... guck mal, wie dick,
Schuhe passen nicht, ist käseweiß, passt farblich nicht) und hin zum Menschen.

Wo sind die Bilder ... diese auffällige Frage für alle, die schnell runter gescrollt haben
und sehen wollte, wie jemand aussieht, aber den Text nicht lesen wollte.
Da ich aber ausnahmsweise möchte, dass meine Worte gelesen werden,
weil es im Text eben um diese Bilder geht, habe ich den Link zu den Bildern versteckt,
aber wer den Text liest, findet den Link.



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