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28. August 2009


Mit dem Fahrrad nach Peking (31)

Die Seelenfarben-Reise 2009


 
immer noch der 6. August 2005

Die Frage: warum stehen die Pferde auf der Straße ?

Die Antwort: das ist reiner Selbstschutz ... und der Grund ganz simpel: die Straße ist einfach mückenfreier als die Wiesen.

Wir fotografieren ein paar Blümchen ...

 

... sagen Kühen und Ziegen, die an einer Bushaltestelle Schatten suchen, guten Tag ...



... und sind dann auch schon bald in Ulan-Ude:



Die Stadt hat immerhin 340.000 Einwohner ... und auch mindestens ein Straßencafé. Dort treffen wir zwei Engländer, die mit der transsibirischen Eisenbahn unterwegs waren und auch nach Peking wollten.

Während wir so englisch reden ... kommt ein russischer Mathematiker an unseren Tisch.

Wir schauen den russischen Mathematiker an ... und unser Mund steht vor Staunen sperrangelweit offen.

Stellt sich der Herr doch hin und rezitiert mühelos Goethe, Schiller und Heinrich Heine ... wir erblassen. Dabei war der Kerl noch nie in Deutschlaned, sondern hat deutsch von einem Kriegsgefangenen gelernt. Heidernei. Wahnsinn.

Später sagt der Russe, es sei ein guter Abend für ihn gewesen ... wie ein Besuch in Deutschland.

Abends auf dem Zimmer überlegen wir hin und her ... heute ist Samstag ... übermorgen werden wir versuchen, ein Visum für die Mongolei zu erhalten. Keine Ahnung, wie lange das dauern wird. Schaumermal. Und Schlafenwirerst.


7. August 2005

Heute ist ein Museumsbesuch angesagt ... wir gehen ins burjatische Museum ... die Burjaten sind ein Volksstamm südlich des Baikalsees, eng mit den Mongolen verwandt und stellen die größte ethnische Minderheit in Sibirien. Ein sehr interessantes, beeindruckendes Museum.

Danach gehts ins Städele ... bisschen laufen ... wir haben ja mal Zeit dafür, denn ohne Visum brauchen wir uns nicht auf den Weg machen, also machen wir heute mal "Sonntag" ... und es ist ja auch einer.



Impression aus Ulan Ude ... hier der Blick ins Zentrum:



Was sind wir doch so vielen, unterschiedlichen Menschen begegnet ... kaum ein Tag vergeht und man kommt ins Gespräch mit netten Menschen ... so auch heute wieder ... diesmal eine junge Polin, die Journalistin ist und perfekt englisch, spanisch, französisch und russisch spricht. Schwäbisch aber kann sie nicht *fg*.

Wie Swetlana ist auch sie im Umweltschutz tätig und macht Aufklärungsarbeit i.S. Umwelt ... denn der Baikalsee und seine Umgebung reagieren sehr empfindlich auf Veränderungen (Pipeline, Müll, etc.).


8. August 2005

Schon früh um 8.30 Uhr stehen wir in der Bank, um einen Travellerscheck einzulösen. Doch leider kann in dieser Bank der Scheck nicht eingelöst werden.

Bank Nr. 2, die angeblich Schecks einlöst: Leider kann in dieser Bank der Scheck nicht eingelöst werden.
Bank Nr. 3, die angeblich Schecks einlöst: Leider kann in dieser Bank der Scheck nicht eingelöst werden.
Bank Nr. 4, die angeblich Schecks einlöst: Leider kann in dieser Bank der Scheck nicht eingelöst werden.
Bank Nr. 5, die angeblich Schecks einlöst: Leider kann in dieser Bank der Scheck nicht eingelöst werden.

Angeblich wäre kein Geld da.

Inzwischen ist es 11.30 Uhr ... und es passiert, was passieren muss:

Hermes rastet aus !!

Er wird laut und verlangt, den Bankdirektor zu sprechen.

20 Minuten später hat Hermes das Geld in der Hand.

Na ... geht doch.

Wahrscheinlich war die Bankbedienstete einfach überfordert im Umgang mit den Travellerschecks.

Diese lieben Schecks ... die sind so sicher, dass noch nicht mal ihr Besitzer an sein Geld kommt ;)).

Nun sind wir mal sehr gespannt, was uns im Konsulat erwartet ... mit dem Bus fahren wir hin. Aha ... wir kriegen ein Visum ... dauert nur ne Kleinigkeit ... in 5 Stunden sollen wir wieder kommen. Nun ja, wir sind mehr glücklich, dass wir ein Visum kriegen, als ärgerlich, dass wir wieder warten müssen.

Hermes nutzt die Wartezeit und geht zum "Perikmacher" ... in Deutschland würde man Friseur dazu sagen. Er verliert nicht wieder seine Nerven, aber einiges an Haaren.

Danach gehts ins Fahrradgeschäft ... einen neuen Kilometerzähler kaufen.

Der Abend klingt in einem guten mongolischen Restaurant aus. Wollen wir uns doch mal schon so langsam an dieses Wort mit M gewöhnen ... denn ein Visum haben wir nun und bald sind wir dort.


9. August 2005

Auf Wiedersehen, Ulan-Ude ... auf Wiedersehen, ihr wunderschönen Holzschnitzereien:



War die Fahrt "in" diese Stadt noch steppenartig und eher flach ... und ist im Moment auch noch so ähnlich ...



... so werden bald die Berge rechts und links der Straße immer höher werden. Und die Bäume immer weniger, dafür gibts dann hartes Steppengras und in den Dörfern frei laufendes friedliches Vieh.

Schlechte Laune um uns rum ... überall grummelts es ... aber die Gewitter sind immer drumherum und nicht bei uns. Auch mal schön.

Abends bauen wir unser Zelt auf ... da nimmt der Wind immer mehr zu. Es wird eine kalte Nacht und wir sind froh, warme Schlafsäcke zu haben.


10. August 2005

Morgens ... wir sind erst losgefahren ... da treffen wir Michael und John. Auch so zwei Verrückte ... unterwegs von Berlin über die Mongolei und China nach Wladiwostock, das ganz im Osten Russlands liegt.

Wir haben uns viel zu erzählen ... unser Gesprächsstoff hätte für mindestens zwei Ruhetage gereicht ;)).

Ist ja selten so, dass Fahrradfahrer das gleiche Tempo fahren und deshalb wird das auch hier nix mit dem gemeinsamen Weiterradeln, also trennen wir uns wieder, froh über diese tolle Begegnung.

Und ... wie das Leben so spielt ... man trifft sich immer zweimal ... so auch an diesem Tag ... mittags in einem Café ... das gibt dann ein gemeinsames Mittagessen.

Vor der Erholung an einem schönen Zeltplatz am Abend ...



... musste erst nochmal ein kräftiger Anstieg gemeistert werden, aber dann wird es ganz still






11. August 2005

Herein !

Hmm ... ist doch keiner draußen ... murmeln wir schlaftrunken und stellen dann fest, dass es der Regen war, der an unser Zelt getrommelt hat. Nicht herein bitte.

Blöd ... das Zelt nass einzupacken ist blöd.

Ungewohnt ist die Landschaft bei unserer Weiterfahrt ... Berge, die nur mit Gras bewachsen sind ... wir sind ja gewohnt, dass zumindest an einigen Stellen Wald wächst.

Auf einmal reiten 2 Jugendliche in schnellem Galopp auf uns zu ...



... und das ohne Sattel ... und mit viel Spaß am Reiten. Und genauso viel Spaß am Fotografiertwerden.

Apropos Tiere ... die Schaf-, Ziegen-, Kuh- und Pferderherden werden immer größer.

Und die Pflanzen immer wertvoller, denn wir entdecken hier Steingartengewächse, die zuhause in Deutschland für viel Geld in den Gärtnereien verkauft werden.

Abend ist, wir gehn zur Ruh, schaun den Silhouetten zu:



Sanft, ganz sanft, geht dieser Tag zu Ende ...


[ wird fortgesetzt ]

 



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