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26. Oktober 2009


Mit dem Fahrrad nach Peking (41)

Die Seelenfarben-Reise 2009


 
28. August 2005

19.51 Uhr ... wir sind noch nicht am Bahnhof

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19.52 Uhr ... immer noch nicht

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19.53 Uhr ... auch jetzt noch nicht

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19.54 Uhr ... wir sitzen weiterhin im Auto

.
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19.55 Uhr


eeeendlich ... wir sind da ...

... und nun gehts im Laufschritt zum Zug ... dann nehmen wir unsere goldene Stütze schnell in die Arme und springen dann genauso schnell in den Zug, um dort dann das Fenster zu öffnen und in Richtung Bahnsteig zu schauen ... Bhum sagt noch "für mongolische Verhältnisse sind wir überpünktlich" ... und in diesem Moment setzt der Zug sich in Bewegung.

Uff ... schwitz ... schnauf ... geradenochgeschafft ... ommm.

Wir hätten keine Sekunde später in den Zug steigen dürfen ... von wegen unpünktliche Züge in Fernost ... aber jetzt erstmal ...


hinsetzen
ausatmen
Atem anhalten
weiteratmen

Und so langsam werden wir dann auch ruhiger.

Sollten wir aber auch, denn wir sind nicht alleine im Abteil ... und vor zwei jungen Mongolinnen sollten wir nicht weiter hyperventilieren, sondern mit viel Ruhe die Reise antreten.

Eins ist ja in diesem Zug noch nostalgisch gut ... die Fenster können geöffnet werden ... was bei uns gar nicht mehr geht. In der Mongolei aber schon noch ... gottseidank ... denn so können wir den Zug mal fotografieren und zeigen:

Blick nach vorne:



Blick nach hinten:



Ist also kein kleiner Regionalzug, sondern schon etwas Größeres, in dem wir sitzen. Wir haben nix Besseres zu tun und zählen mal die Waggons, es sind 19 an der Zahl ... nicht schlecht für eine Fahrt durch die Wüste Gobi.

Ähem ... da hält noch jemand ...



... seine Arme über Fenster ;)).

Rumpel rumpel gut Nacht.

 
29. August 2005

Der Morgen fängt "iiih" an, denn Hermes Mitfahrerin entdeckt ein komplettes Pferdeskelett, das in der Wüste liegt ... welch ein Omen für uns, die wir da auch noch radeln wollen und müssen.

Um 9 Uhr: Passkontrolle ... eine Stunde lang steht der Zug bei der Ausreise aus der Mongolei ... dann gehts im Schritttempo weiter ... bis zum chinesischen Grenzbahnhof Eren Hot ... dort steht alle 20 Meter ein Soldat und keiner darf den Zug verlassen. Man ist geneigt, nostalgische Gedanken zu kriegen, denn das hätte uns vor 20 Jahren auch in Deutschland passieren können ... aber da denken wir nur ganz am Rande dran ... denn wir sind weit weg von Daheim und das nächste ganz große Abenteuer steht bevor: China. Unser Herz schlägt schneller, unsere Hände werden feuchter ... die Passkontrolle kommt gleich.


Fast zwei Stunden lang zieht sich die Passkontrolle des Zuges hin ... doch dann ...


... dürfen wir den Zug verlassen. Uff.

Wenn wir jetzt sofort weiter wollen ... dann müssen wir laufen, denn an unsere Fahrräder kommen wir nicht ran ... die sind beim Zoll und der hat erst mal bis 15 Uhr Pause.

Spontan ändern wir unsere Planung des restlichen Tages, gehen zuerst in die Stadt, tauschen Geld, essen zu Mittag und dann heißt es: warten.

Um 15 Uhr heißt es immer noch: warten ... wir werden in den Aufenthaltsraum der Zöllner gebeten, denn der, der stempeln darf, ist noch nicht da.

15.30 Uhr ... es hat sich nix verändert.

16 Uhr ... endlich kommt der Herr ... geht mit uns zur Gepäckausgabe, lässt sich den Verbandskasten zeigen und ...

... rückt dann die Räder wieder raus.

Uff. Auch das geschafft. Und der Zöllner war zwar spät, aber sehr nett ... er hilft uns noch bei der Suche nach einem Hotelzimmer und sagt uns, wo wir unser mongolisches Geld gegen chinesische Währung tauschen können. Das macht keine Bank, da müssen wir woanders hin.

Damit wir in unserem schönen Hotel ...



... ja nicht allzu gut schlafen, gibt uns der Herr noch die Warnung mit, dass die nächsten 100 Kilometer Straße ziemlich beschissen sind und wir ja genug Wasser mitnehmen sollen.

Diese frohe Botschaft steht in krassem Kontrast zur Leuchtreklame ...



... die so gar nicht nach Wüste aussieht, sondern eher nach Las Vegas.

Schlechte Strecke ... Wasser ... Wüste ... was wird, wenn Morgen früh die Leuchtreklame erloschen und Vergangenheit ist, auf uns zukommen ?

Unsere Gedanken wälzen sich mit uns in diese Nacht hinein ...

[ wird fortgesetzt ]



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