Die
Seelenfärbler-Weihnachtsgeschichte
heute: eine Geschichte von Monika (von Engelbert erzählt).
Es war einmal ...
... eine Geburtstagsfeier.
Im sogenannten "Emmaus-Saal".
Ein neuer Saal, schmucklos, weißwandig, sehr nüchtern.
Gar nicht weißwandig und schmucklos ist das Geburtstagskind,
Seelenfärblerin Monika.
Runde 40 Jahre wird sie alt und auch der Pfarrer gehört zu den
Gratulaten.
"Die Dame kann malen", das weiß man ... denn zum Zeitvertreib hält
Monika schon mal Pastellkreide, Pinsel mit Öl- oder Aquarellfarben in
der Hand.
Kommt der Pfarrer an und meint "ach, könnten sie nicht für diesen Raum
hier eine Ikone malen".
Monika sagt "ja".
Ein sehr leichtfertiges Ja war das, aber das wusste in diesem spontanen
Moment noch nicht. Denn noch dachte sie, dass sie so etwas wie Öl auf
Leinwand abliefern könne ... dachte sie.
Ein paar Tage später ... man sieht sich wieder ... das Gespräch ist das
gleiche ... der Pfarrer meint "da gibt es doch diese schöne Ikone von
Rublev ..."
Immer noch nichtallzuvielahnend bestellt sich Monika Bücher zum Thema
...
... und je mehr sie über die Ikonenmalerei liest, desto größer wird der
Berg. Aber auch die Herausforderung.
Was braucht man denn so zum Ikonenmalen ?
- Buchenholzbrett
- Gelatineleim
- Schlämmkreide
Und damit bestreichen wir dann das Brett ? Theoretisch schon ... aber
praktisch wird die Rückseite 8mal und die Vorderseite sogar 12mal
bestrichen. Und dann schleifen ... Schleifpapier ... immer wieder, immer
feiner ... und nochmal schleifen.
Der Berg, der vor Monika liegt, nennt sich vielleicht Ararat oder auch
anders ... auf jeden Fall ist er groß und steil und Monika, die in
diesem Moment zu laufen beginnt, weiß noch nicht, dass sie für die
Besteigung ganz 6 Monate brauchen wird.
Ob sie es schafft ?
Oder ob sie umkehrt ?
[ wird fortgesetzt ]
--
Das war das 9. Türchen mit
- dem Stern
- dem zweiten Stern über der Krippe
- dem bunten Advent
- der Fotosession
- dem Pfarrer, der zu Monika "könnten sie nicht eine Ikone malen" sagte
...
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