Home

15. Mai 2010


Gedanken werden Worte ... Burkhard Jyschs

Gedankenkollektion 4



Kindsein ist alles andere als klein sein.
Es hat das Erwartungsvolle, das ausgefüllt wird mit „Ahs und Ohs und Ahas!
Aus dem es das macht, was es ist:
Das Leben

---

Ich würde so liebend gern an den Frühling glauben.
Doch wie
Wem soll ich die Hand geben zwischen den blühenden Bäumen
Sie schließt sich in meinen Taschen
Und in meinen Gedanken um Dich, mein Lieb!

---

Kindsein - unbeschwerter Träume Nächte
Den flachen Stein geworfen
Bei siebenmal Berührung mit dem Wasser erst versunken
Der Stein hatte sich mich ausgesucht
So weit zu kommen
Obwohl Steine nicht schwimmen können
Wir hatten Beide trotzdem dran geglaubt

---

Wir zünden die Kerzen an für die, die wir nicht sehen
Sie zünden sie an irgendwo, wo wir sie nicht sehen
Oder ist da nicht der Funken am Himmel, der gestern noch nicht da
Als du noch bei uns warst ?

---

Der Wolf hatte Futter gesucht und ein Schaf gefunden
Leider hatte das Schaf kein Schild auf dem stand
Kein Futter
Der Bauer hatte das Schaf lieb
Das Schaf das Gras
Und der Wolf das Schaf
Liebe tötet
Dachte der Wolf noch
Als der Schuss fiel

---

Seine Sprache konnte ich keinesfalls verstehen
Nur als ich seine Augen sah, bemerkte ich den Sturm, die Angst
Und die überglückliche Freude alles überwunden zu haben
Seeleute haben immer etwas Salz auf der Haut von damals
Das sie verrät

---

Als ich die Trauertränen eines Kindes trocknen wollte,
Suchte ich nach einem Tuch
Anstatt es in den Arm zu nehmen

---

Der Maler wusste
Dass er die bestimmte Farbe nur mit einem einzigen Strich setzen durfte
Bis auf den schmalen Horizont am Morgen war das Bild vollendet
Bis auf den Strich
Es war die Jungfernhaut des Tages, die er so leicht verletzen konnte
Seine Begierde das Bild zu vollenden siegte über seine Angst es zu zerstören
Es wurde das Beste aller seiner Bilder

---

alle Gedanken: (c) Burkhard Jysch

 



zurück zur Kalenderblatt-Hauptseite

Kalenderblatt-Archiv