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21. Juli 2010


Ja, es stimmt ... es gibt so viele Dinge, die irgendwo hinterm Vorhang liegen und ich hole sie nicht raus. Die Gummibärchen, die Wallpaper der Seelenfärbler, die Eierbecher, die besten Bilder ...

... doch ... was glaubt Ihr, wie es hinterm Vorhang aussieht ??

Da tobt das Chaos ... das ist ein Hintergrundrauschen, aus dem ich gar nicht mehr einzelne Töne identifizieren kann. Ich weiß nur, dass unendlich viele Dinge da warten, aber nur, wenn ich mich mal zufällig an etwas erinnere oder mich jemand darauf aufmerksam macht, dann denke ich wieder dran.

Ansonsten denke ich auch ... an so viele Dinge ... Friedrich hatte das am 24. Juni sehr gut auf den Punkt gebracht ... hier sein Kommentar:

"Die Sache ist in meinen Augen aber eine andere,... nämlich das Du ein sehr kreativer Chaot bist... Es ist Deine so ganz besondere Art,... dass Dich,... wie ich finde,... so vieles anlacht... und berührt... und inspiriert,... dass Du Dich gar nicht so richtig dagegen wehren kannst... Spontaneität... Genialität... Das lenkt Dich ab und dann ist die andere Sache (gerade die mit Folgen) aus der Erinnerung... Das ist eben so!... Und Du hast dazu mal ein ganz tolles Kalenderblatt verfasst!...

Nun sind wir Menschen aber durchaus sehr verschieden,... und andere (auch ich) haben die Erwartungshaltung,... dass einer Ankündigung auch in einem vernünftigen Zeitraum eine Tat folgt... Das ist für beide Seiten,... wie ich finde,... auch ganz fair...

Jedoch... Es ist ganz und gar nicht einfach,... es allen recht zu machen!... Aber das musst Du auch gar nicht!...

Vielleicht wäre es aber möglich,... das Du Dich nicht durch solche Aufrufe selbst in Zugzwang setzt?... Irgendetwas in der Art ("mache Pause") hattest Du vor einiger Zeit in Dein Tagebuch geschrieben... Wo ich das so zwischen den Zeilen herausgelesen habe...
"


Zu diesem Kommentar könnte ich einen Roman schreiben ... ich könnte mehr schreiben, als Ihr zu lesen bereit seid ;)).

Seelenfarben wäre nicht was es ist, wenn es nicht immer wieder solche spontanen Einfälle gäbe ... aber der neue Einfall ist dann im Vordergrund und das andere rückt in den Hintergrund. Irgendwann stoße ich mal auf einen Ordner namens "Eierbecher" und sag "au sch... die wolltest du ja auch noch bringen" ...

... ich kann beim besten Willen nicht alle Einfälle immer im Kopf haben, dazu fällt mir einfach zu viel ein.

Natürlich müsste ich Pause machen ... mindestens vier 4 Wochen nix Neues hier oder im Lichtblick, um Ruhe zu finden und vor allem, um so viele wichtige liegen gebliebene Dinge in Angriff zu nehmen.

Aber nein ... es muss ja täglich hier weiter gehen ... einmal einen Tag nix Neues geht bestimmt, aber was ist, wenn hier vier Wochen lang nix passiert ... keine Puzzles, keine Kirche, kein Abreißkalender, nix, wo man immer mal wieder reingucken und evtl. auch kommentieren kann.

Also öffnet das Haus Seelenfarben jeden Tag seine Tür und dahinter sind Dinge, die man neu entdecken kann, zu finden ... so war das schon immer, so ist das auch heute und morgen, so Gott will, auch.

Wisst Ihr denn, warum es überhaupt den Lichtblick gibt ? Wie das damals angefangen hatte ?

Ganz einfach ... manchmal gab es Kalenderblätter so wie gestern ... ein bisschen tiefer, ein bisschen ernster ... wenig Traum, viel Wirklichkeit, etwas sperrig oder nachdenklich ... und dann gab es neben den Lesern, die so was mögen aber immer wieder Stimmen "aber wir wollen lieber was Schönes, Leichtes, Humorvolles" ... und da hatte ich mir gedacht "machste einen Lichtblick, dort gibts dann immer was Schönes, auch wenns das Kalenderblatt mal nicht FriedeFreudeEierkuchen ist" ... und so begann der Lichtblick und der sah damals ganz aus als heute ... nur ein Bild und ein schönes Zitat oder Gedicht ... das wars ... mehr nicht ... so ähnlich wie die kleine tägliche Oase.

Was ist heute daraus geworden ? Viiieeel mehr ... weil ich dann diese Idee und jene und da vorne die auch noch hatte ... so entstehen neue Dinge ... die anderen landen dann ... hinterm Vorhang.

Das bedeutet nicht, dass mir diese Dinge nun unwichtig oder langweilig geworden sind ... nur weiter weg ... ich muss dann suchen, mich reinarbeiten ... dafür reicht dann mein Kopf oft nicht mehr ... aber es bleiben schöne Ideen, wertvolle Aktionen, wenn auch unvollendet ... noch unvollendet.

Nächsten Monat wird Seelenfarben 10 Jahre alt, in wenigen Tagen dürfen wir den 30Millionsten Klick auf der Hauptseite feiern ... von nix kommt nix ... hätte ich mehr Pausen gemacht, wäre manches vielleicht besser, aufgeräumter aber anderes wäre nicht so sehens- und lesenswert. Es ist eine Gratwanderung zwischen einem selbst und den Lesern, zwischen dem eigenen Anspruch und dem Perfektionismus auf der einen Seite ... und dem wenig perfekten Zeitmanagement auf der anderen Seite.

Vielleicht sollte mir nix Neues mehr einfallen für den Rest des Jahres und ich nur noch alte Dinge suchen und vollenden. Wenn ich sie denn finde. Wenn ich mich denn daran erinnere. Ach, irgendwie wirds irgendwie weiter gehen ... zwischen alt und neu. Und wenn nicht, dann schreib ich einfach drüber. So wie heut.
 



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