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20. April 2011


 Vor 9 Tagen im Kalenderblatt:



Der "Hauptinhalt" war ja das Gedicht ... das Bild war nur Dekoration.

Und da wäre auch nie etwas nachgekommen, wenn nicht ...


... ja, wenn nicht ein paar Kommentare a la "Wiesen-Schaumkraut" gekommen wären.

Bisher war das für mich die "da blüht etwas Weißes in der Wiese"-Pflanze.
Eines der vielen unidentifizierten Wiesenkräuter.

Sicher wünscht man sich, die alle mit Namen zu kennen,
doch wenn nicht neben einem ein menschliches Lexikon läuft,
dann erfährt man trotz Vorbeigehen und Fotografieren den Namen nicht.

Als Kind war ich zwar spazieren, aber ich hab mich nie fragen hören,
wie denn das Weiße da heißt ... und es ist mir auch in den letzten Jahren gar nicht so aufgefallen.

Doch in diesem Frühling sehe ich dieses Kraut oft.

Grund genug, dem Wiesen-Schaumkraut ein Kalenderblatt zu widmen.
Stellvertretend für vieles, was blüht, dessen Namen wir nicht kennen oder uns grad nicht einfällt.

Die "Dekoration" war ein Ausschnitt aus diesem Bild:



Wo das wächst, sind genügend Wasser und Nährstoffe vorhanden.

Lateinisch heißt es "Cardamine pratensis", doch die Menschen nennen es natürlich nicht so.
Sondern Wiesen-Schaumkraut oder auch Bettbrunzer, blaues Brunnenkressich, Fleischblume, Gauchblume,
Harnsamen, Maiblume, Marienblume, Pinksterbloem, Präriekraut, Schaumkraut,
Storchenschnäbli, Strohblume, Wasserkraut, Wiesenkresse und Wilde Kresse.

Das Kraut ist eine der häufigen mitteleuropäischen Pflanzen,
blüht aber auch in Nordasien und Nordamerika.

Das Wiesenkraut ist die Lieblingspflanze der Raupe des Aurorafalters.
Wenn der nicht mehr raupt, sieht er so aus:



Die Raupen essen allerdings dann, wenns nicht mehr blüht.
Der Schmetterling aber holt sich den Nektar vom Kraut.

Ein gesundes Kraut ... das unter anderem Vitamin C enthält.

Wiesenschaumkraut-Tee trinkt man gegen Rheuma und gegen Schmerzen allgemein.
Auf Leber und Niere wirkt er anregend ... deswegen auch die Namen
Bettsoicher, Harnsamen und Griesblümel.

Aber Vorsicht ... nicht zu viel trinken ... denn der Tee reizt den Magen.

Wer die Pflanze so gut kennt, dass er sie auch ohne Blüte erkennt,
der kann die jungen Blätter vor der Blüte sammeln und essen.
Am besten in Salaten, Kräutersuppen oder im Quark.

Es gibt immer weniger Feuchtwiesen und so geht der Bestand des Wiesen-Schaumkrautes zurück.
In Meck-Pomm und Sachsen zählt es sogar zu den gefährdeten Pflanzen.
Im Jahr 2006 war das Schaumkraut die Blume des Jahres.

Bewusst entdeckt habe ich es in diesem April
und die nächsten Bilder fotografierte ich noch als "da blüht was weiß auf der Wiese":



Nicht fotografiert, weil die Blume so toll aussah, sondern weil das Abendlicht so schön war.
Bei hellem Sonnenschein hätte ich womöglich nicht fotografiert,
aber die letzten Sonnenstrahlen hüllten die Wiese in ein spannendes Licht:



Für einen Augenblick fragte ich mich, warum ich eine solche Schönheit erst jetzt bewusst fotografiere:



Der Spaziergang dauerte noch 10 Minuten
und irgendwann würde ich die Bilder zeigen
und dann bestimmt erfahren, wie die Blume heißt.

Nun ... es kam anders ... denn ich entschied mich,
das Bild der Wiese neben das Gedicht zu setzen
und war dann früher schlauer als geplant.

5 Tage später ... fotografierte ich neuen und besten Wissens
ganz gezielt für dieses Kalenderblatt das "Wiesen-Schaumkraut":



Auch wieder am Abend ... und die Sonne schien nur noch wenige Augenblicke,
bis sich die Wolken davor schoben.



Ich fotografierte so, dass die, die es nicht kennen oder bisher nicht so bewusst wahr genommen haben,
einen guten Eindruck davon, wie es aussieht, bekommen:








 



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