Home

26. Juli 2011




Folge 2

--

Sind wir schon im Urlaub ?
Fängt er schon an ?

Sagen wir mal so ... es gibt da verschiedene Phasen.
"Den" Anfang gibt es nicht, denn da sind:

- das nervös-vorfreudige Einsteigen in den Zug
- die vielen Hin-und-Her-Gedanken während der Fahrt
- das ungewiss-nervöse Aussteigen, bei dem uns schon
eine Prise Abenteuer ins Gesicht weht

Eigentlich fängt ja eine Kreuzfahrt mit dem Einchecken an,
aber die Fahrt zum Hafen ist auch schon ein Ereignis.

Eben noch in Franken ... und hey, nun finden wir uns in Warnemünde wieder.
Wobei das ja ein Stadtteil von Rostock ist.
Quasi der Hafen von Rostock.

Uns ziehts an's Meer ... magisch ans Meer.
Und direkt vorm Hotel ist auch schon Wasser ...



... aber da darf man nicht wirklich "Meer" dazu sagen, sondern muss das "am alten Strom" nennen.
Ein kleiner Sackgassenkanal in der Nähe des Bahnhofs, ein Hafen für kleinere Schiffe.

Damals ... am 23. Mai 2011 ... es roch noch nach Frühling
und auch schon ein bisschen nach Sommer,
als wir zum ersten Mal das Wasser sahen.

Das erste "aha"-Erlebnis hatten wir ja schon vom Hotel aus ...

... denn wir sahen schon von dort unser Schiff.
Hach ... unsere baldige Heimat auf Zeit überragt die Häuser ... wie beeindruckend.

Was aber nichts an unserem Zustand ändert, denn ...

... w
ir sind müde.
Ich könnte auch sagen "Heidi ist müde", aber ich nehme die "wir-"Form
und gehe einfach mal davon aus, dass jeder weiß, dass Heidi damals schon mal vorgegangen war
und wir nun gemeinsam ein zweites Mal die Reise erleben dürfen.

Hinter uns liegen 8 Stunden Zugfahrt mit zweimal umsteigen
und dann die Koffer und Beine ins Hotel bringen ... das reicht an sich schon fürs Tagwerk.

Im Prinzip wollen wir ins Bett, aber ein bißchen die Beine vertreten ist noch drin.

Frage an Heidi: Wie warm war es denn ?
Antwort von Heidi: arschkalt.
Wie kalt ist denn arschkalt ?
15-16 Grad ... aha ;).


Das erste, was wir nach dem "alten Strom" sehen, ist ... Sand ... viel Sand.

Warnemünde hat etwas, dass man hier gar nicht vermuten mag:
einen Sandstrand, der 150 Meter breit ist und somit der breiteste Strand der ganzen Ostsee.
Wir müssen auch nicht weit laufen und sehen Sand in großer Menge ... und Höhe:



Hey, da steht ein Schild "Weltrekord davor" ... und ... nochmals "hey" ... das ist auch einer.

Im Mai fand zum zweiten Mal die "Warnemünder Sandwelt" statt
und dort bauten unter dem Motto "Meeresgeschichten"
neun Künstler aus sieben Ländern ihre Sandskulpturen.

Und auch diese Brücke wurde gebaut.
Von Irina und Ruslan aus Bulgarien.

Diese nahmen einen erdfeuchten Rohling aus speziellem Sand mit einer körnigen Struktur
und ein Fünftel Wasser ... und Schaufel und Spachtel und viel Zeit.
Die Brücke besteht aus insgesamt 10 Tonnen Sand
und sie ist 4,50 Meter lang und zwei Meter hoch.

Da angeblich nirgendwo auf dieser Welt eine Sandbrücke
in dieser Größe existiert ... ist das ein Weltrekord.
Leider nicht fürs Guinness-Buch, denn wenn man dort reinwill,
muss man das vorher dort anmelden.

Am 19. Mai, 4 Tage bevor wir dort standen, war es soweit
und Irina selbst stieg auf die Brücke ... und sie hielt.
Ich hätte ja gerne mal getestet, ob sie mich auch erträgt,
aber, wie gesagt, wir sind ja vier Tage zu spät vorbeigekommen ;)).

Also geh' ich nicht über die Brücke, sondern mit Euch zusammen
die Kunstwerke aus Sand betrachten:







Hier sieht man sogar den Künstler bei der Arbeit.

Hach ... es ist wie immer bei den Seelenfarben-Reisen ... man hat so viel zu erzählen
und irgendwie kommen wir gar nicht bis zum Schiff, weil vorher so viel passiert.
Wir sind gerade mal eine halbe Stunde unterwegs und haben einen Weltrekord,
und beeindruckende Sandskulpuren gesehen ... und nun sehen wir sogar einen Leuchtturm:



Die Sehnsucht trägt grünweißgrün ... wir schauen aufs Meer hinaus
und träumen uns zu unserer Reiseroute ... die Karte bitte:

Karte: NordNordWest/Wikipedia (Lizenz cc by sa 3.0)



Und nun zeichnen wir mal ein, wie die Reise aussehen wird:



Wir starten in Deutschland in Warnemünde (Rostock) ... danach
gehts nach Tallinn (Estland), St. Petersburg (Russland), Helsinki (Finnland),
Stockholm (Schweden), Danzig (Polen), Kopenhagen (Dänemark)
und wieder zurück nach Warnemünde.

Wir schauen voll Vorfreude auf die kommenden Tage
doch noch ist die Reise ein Buch mit leeren Seiten.

Nur der Leuchtturm weiß schon den Weg:



Wir hätten da auch noch einen in rotweiß, falls der besser gefällt.

Alle Bilder dieser Sommerreise wurden von Heidi fotografiert,
falls ich mal ein anderes zeige, steht der Name des Fotografen vorbei.

Das da oben ist das Leuchtfeuer an der Westmole,
aber es ist nicht "der" Leuchtturm von Warnemünde ... dieser sieht so aus:


Karte: Darkone (Lizenz cc by sa 2.5)

Das ist "der" Leuchtturm von Warnemünde ... 1898 in Betrieb genommen und 37 Meter hoch.
Daneben das ist der "Teepott".
Der Leuchtturm erfüllt immer noch seinen Zweck,
dient aber heute auch als touristischer Höhepunkt von Warnemünde
und das im wahrsten Sinne des Wortes, denn man hat von dort oben
einen schönen Blick über die 6000-Einwohner-Stadt.

Von der anderen Seite sehen Teepott und Leuchtturm so aus:



Warum hat Heidi keine Bilder von diesem Leuchtturm gemacht ?

Nun ... wie gesagt ... gääähn ... wir wollten ja keinen Stadtrundgang machen,
sondern nur ein bißchen laufen ... und irgendwie rumort in uns die Ungeduld,
die uns schnell ins Bett schicken will, schnell schlafen lassen
und dann im Laufschritt zum Schiff tragen will.

Ommmm ... ganz geduldig sein ... ommmm.

Zwei weitere Bilder vom alten Strom:





Es ist jetzt der 23. Mai 2011, 17.21 Uhr ... unser Schiff wird morgen loslegen.

Wir grüßen freundlich eine Möwe ...



... und sagen ihr, sie solle schon mal zum Schiff fliegen
und diesem sagen, dass wir bald kommen ... noch eine Nacht schlafen,
dann gehts auf große Fahrt :)).



[ wird fortgesetzt ]



zurück zur Kalenderblatt-Hauptseite

Kalenderblatt-Archiv