Elke R. erzählt:

Bis zur Einschulung lebte ich meistens bei meinen Pateneltern
(die wollten mich adoptieren, mein Vater aber nicht abgeben ... Gerangel, Gerangel).
 
Der Vater meines Patenonkels war mein Teilzeit-Opa und dieser Opa hat mich
ganz geschickt mittels Hauskatze Heiligabend vom Wohnzimmer ferngehalten.
Er überzeugte mich, dass ein Spaziergang im Schnee gerade JETZT das Schönste wäre.
 Und weil Schnee soviel Spaß macht, folgte danach eine Schneeballschlacht
mit integriertem Schneemannbau wobei der Haushund ordentlich mitmischte.

Das anschließende Trockenrubbeln und Aufwärmen ging spaßig-laut vonstatten,
sodass ich tatsächlich nicht das Glöckchen vom Christkind gehört habe ... aber Opa!
Der nahm mich auf den Arm und rannte mit mir zur Haustür und konnte mir gerade noch
das letzte Aufblinken vom Christkindschlitten am Himmel zeigen ... schade.

Ich hatte das Christkind um Sekunden verpasst ... aber es war hier gewesen,
es hatte den Baum geschmückt und Geschenke hinterlassen!

Opa und ich gingen mit Tante und Onkel ins Wohnzimmer und aus einer Ecke
strahlten uns die brennenden Kerzen vom Weihnachtsbaum an.
Wie das duftete, das weiß ich noch ... und dann haben wir gesungen,
Opa und Onkel mit ihrem Brummbässen, Tante und ich mit unseren Piepsstimmen.
Dazu gesellten sich stimmlich noch Katze und Hund ...

... das war einfach grauenvoll aber dauerte nicht ewig :)).

Seltsam, ich kann mich nur noch als ausgepacktes Geschenk
an Opas neue Pfeife erinnern, doch ausgepackt haben wir alle.

Friedvoll ging der Heilige Abend dahin und zur Mahlzeit gab es Brathering mit Bratkartoffeln.

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Viele Jahre später erst wurde mir klar, dass das Häuschen
gute Sicht auf nächtliches Aufblinken von Flugzeugen bot ;)).

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