Ulrike erzählt:
Ich bin Jahrgang 1956 und bin in einem kleinen
Ortsteil aufgewachsen,
3 Bauernhöfe und ein paar Häuser.
Ich habe 2 Geschwister.
Weihnachten war bei uns immer sehr spannend, wir mussten immer
warten,
bis die Eltern die Tiere versorgt hatten.
Dafür durften wir am Nachmittag "Wir warten aufs Christkind"
schauen,
es gab ja nur 3 Programme.
Meine Mutter hatte im Laufe des Tages belegte Brote gemacht - mit
Bäckerbrot,
das war was ganz besonderes, weil sonst gab es immer
selbstgebackenes.
Den Baum schmückte sie immer alleine als Überraschung für uns.
Am schlimmsten war, das unsere Puppen vor Weihnachten verschwunden
waren.
Umso größer die Freude, wenn sie Weihnachten
frisch eingekleidet - Oma hat genäht - unterm Baum saßen.
Wir haben viel Musik gemacht, mein Vater spielte Akkordeon und an
Weihnachten
spielte er alle Weihnachtslieder - er kann keine Noten, spielt nach
Gehör - später durften
meine Schwester und ich Flötenlieder vorspielen.
Wir haben solange gesungen, bis wir Kinder
nicht mehr still sitzen konnten, dann wurden die Geschenke verteilt.
Nach dem Aufpacken gab es die heißersehnten Brote.
Wir waren eine große Familie und meist war noch eine Tante mit
Tochter dabei.
Es war immer sehr laut und lustig.
In die Kirche sind wir nicht, weil das hätte 3 km Fahrt bedeutet
und oft hatten wir viel Schnee an Weihnachten.
An eines erinnere ich mich noch, es gab 6 wunderschöne rote
Weihnachtskugeln,
die jedes Jahr an den Baum kamen und in einem Jahr bekam die Tante
einen Hula-Hoop-Reifen,
den sie natürlich sofort in der Stube ausprobieren musste, dabei ging
die erste Kugel zu Bruch.
Das war ein echtes Drama.
Und ein absolutes Muss war "Sissi", alle 3 Teile, die wir alle
gemeinsam anschauten.
Ach war es schön, sich an diese Zeiten zu erinnern.
Ich hab noch zwei Bilder aus dieser Zeit ... hier ...

... bin ich die Kleine mit dem hellen Pullover und hier ...

... das Mädel im karierten Kleid.
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