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9. Juni 2013


Heute gibts mal wieder Sonntagskirchenauflösungen ... seit den letzten sind sage und schreibe
über 10 Wochen vergangen ... und so löse ich heute die Sonntagskirchen vom Januar 2013 auf.

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Foto 1: Dontworry - Lizenz: cc by sa 3.0
Foto 6: SehLax - Lizenz: cc by sa 3.0
Foto 7: Seinfeld - Lizenz: cc by sa 3.0

Auflösung der Sonntagskirche vom 6. Januar



Diese Kirche gefiel fast allen Lesern ... vor allem, dass sie so hell war.
Wobei ich aber sagen muss, dass hier mit dem Bildbearbeitungsprogramm ziemlich eingegriffen wurde
und man vom Bild her gar nicht sagen kann, wie dunkel oder hell die Kirche wirklich ist.

Die Kirche hat eine lange Geschichte ... hier ein paar Eckdaten.

Über 1000 Jahre ist es her, als die Kirche um das Jahr 1000 zum ersten Mal erwähnt wurde.
Erstmal war das ein turmloser Massivbau aus Kalkstein im Stil einer vorromanischen Basilika.
Nach 1100 begann man mit dem Bau zweier Türme
und an der anderen Seite der Kirche mit dem Bau einer Marienkapelle.

1175 kam ein Blitz und fort waren Kirchturm, Glocke und Dach ... verbrannt.

Gut 100 Jahre später hatte die Kirche wieder Türme.
21 Jahre danach ... kam ein Blitz und fort waren wieder Kirchturm, Glocke und Dach.
Auch die Marienkapelle war weg.



Man baute das natürlich wieder auf ... aber die Kirche hatte nun zwei unterschiedliche Türme.

1544 wurde die Kirche im Rahmen der Reformation evangelisch.
Und zwei Jahre später gabs die erste Orgel.

Auch 1876 sah die Kirche noch so aus:



... und dann kam der große Umbau und die Kirche wurde ab 1884 regelrecht auseinander genommen:



4 Jahre später waren die Arbeiten noch in vollem Gange ...



... bis sie dann 1889 wieder eingeweiht werden konnte.

Finanziert wurde der Kirchenumbau durch Spenden, Kredite und
einer eigens dafür eingerichteten, deutschlandweit agierenden Kirchenbaulotterie.

Johannes Brahms spielte 1889 in dieser Kirche
und auch Max Reger komponierte während seiner Zeit
als Hofkapellmeister regelmäßig auf der beim Umbau auch erneuerten Orgel.

Heute sieht die Kirche so aus:



Besonders bemerkenswert (und hier im Bild schlecht zu sehen) ist das bunte Dach ...



... für das der Stephansdom in Wien Vorbild war.

In der Zeit 1982 bis 1990 war die Kirche ein Treffpunkt für die Friedensgebete,
die die Wende in der DDR mit vorbereiteten.

Die Friedensgebete wurden hier anfangs jeden Monat und ab September 1989 jeden Dienstag durchgeführt
und diese Kirche entwickelte sich zu einem bedeutenden Ort der politischen Wende.

Wir sind im Süden Thüringens, dies ist die Stadtkirche von Meiningen.

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Foto 1-2: Geiserich77 - Lizenz: cc by sa 3.0

Auflösung der Sonntagskirche vom 13. Januar



Dat iss was ziemlich Kleines gewesen als Sonntagskirche
und diese Kapelle oder dieses Kirchlein war auch vielen sehr sympathisch.
Lieblich, goldig ... schnuckelig darf man ja zu einer Kirche nicht sagen ;)).

Bayern oder Österreich ?
Letzteres ... wir sind in Tirol.

In Osttirol, in Klaunz, einem kleinen Dorf, das zu Matrei gehört.

Das ist die Klaunzkapelle bzw. das Klaunzkirchel.

1700 wurde sie gebaut und 1713 geweiht.
Der Altar, den Ihr gesehen habt, ist ein Rokoko-Altar,
der 1770 von Pfarrer Endsinger gestiftet wurde.
Er (der Altar) ist aus Holz mit rosa und grauer Marmorfassung,
wobei die Ornamentteile vergoldet sind.
Das Altarbild ist eine Maria-hilf-Darstellung.

Die Kapelle hat eine Lage mit toller Aussicht und sieht von außen so aus:
 




Warum die Kapelle errichtet wurde ... da gibt es verschiedene Sagen.

Eine davon geht so ... es war einmal eine kinderlos gebliebene Bäuerin,
die eines Tages eine Frau mit einem neugeborenen Kind traf.
Am nächsten Tag war die Mutter verschwunden ... die Bäuerin und ihr Mann
glaubten daraufhin an ein Wunder und beschlossen, dieses Kind wie ihr eigenes aufzuziehen.
In der Folgezeit bekamen die beiden weitere zahlreiche eigene Kinder
und errichteten aus Dankbarkeit diese Klaunzkapelle.

Bis heute gibt es eine Verbindung zwischen der Kapelle und dem Kindersegen.
Einem alten Brauch zufolge soll man durch eine Wallfahrt von der Bachkapelle zur Klaunzkapelle
mit einem Buben beschenkt werden ... und wenn man in umgekehrter Richtung geht, mit einem Mädchen.

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Foto 1-5: Ulkl - Lizenz: cc by sa 3.0

Auflösung der Sonntagskirche vom 20. Januar



Die Kirche mit dem komischen Dingsda an der Wand.

Ein paar Eurer Kommentare:

kühl, interessant
Notbehelf, bunkerartig
durchgehende Bank an der Wand erinnert an eine Turnhalle
modern, kalt, unheimlich
Betriebsversammlung in einer Maschinenhallenecke

Einige Kommentare waren auch milder,
aber insgesamt ist das nicht wirklich eine Wohlfühlkirche für Euch.

Die Frage zwischendrin: soll man sich in einer Kirche denn überhaupt wohlfühlen,
oder sollte man einfach nur beten und fertig.

Schauen wir uns doch mal die Kirche von außen an:



Auch nicht gerade gemütlich.

Eine der neuesten, wenn nicht die neueste Kirche überhaupt, die Sonntagskirche geworden ist.
Erst im Dezember 2010 wurde sie geweiht.

Die Kirche hat für internationale Aufmerksamkeit gesorgt,
vor allem wegen des ungewöhnlichen Innenraums.

Aber jetzt kommts ... das Design-Thema war Nachhaltigkeit.

Altar, Orgel und Kanzel wurden aus Holzabfällen,
das Altarkreuz und der Kelch sind aus recyceltem Glas.
Das Dach ist ein Grasdach, die Stühle entstanden aus PET-Flaschen.
Alles, um "Gud kan använda det förkastade" zu symbolisieren.
Ich kann diesen Text leider nicht übersetzen und Google auch nicht.

Noch mal zurück zum Innenraum ...



... da hatte ich die Schrift an der Wand unschärfer gemacht ...



... um zu verhindern, dass die jemand vergrößert ...



... und dann "ich weiß aber wo die Kirche steht" kommentiert.

Denn das ist ja einwandfrei schwedisch ... und die Kirche steht in
Tureberg, was zur Gemeinde Sollentuna gehört ... die zur Provinz Stockholm gehört.
Die Hauptstadt Stockholm ist auch ganz in der Nähe.

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Foto 1-4: Rama - Lizenz: cc by sa 3.0

Auflösung der Sonntagskirche vom 27. Januar



Gemütlich, alt, romanisch ... vielen, aber nicht allen, gefiel dieser Kirchenraum.

Die Kirche ist wirklich alt ... aus dem 13. Jahrhundert.

Eine Kirche, deren äußeres Erscheinungsbild immer anders ist,
je nachdem, von welcher Seite aus man sie betrachtet:







Wir sind im Süden Frankreichs, in Pechbonnieu, 10 Kilometer nördlich der Stadt Toulouse entfernt.

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Das war die Kirchenreise zu den Sonntagskirchen vom Januar
und es ist immer wieder auch für mich sehr spannend, den einzelnen Kirchen näher zu begegnen.



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