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13. Oktober 2014


Dat iss ne Wand ...



... eine Wand.
Florale Dekorelemente bringen Nelkencharme ins Zimmer.
Alles wunderbar.

Doch ResiE, Besitzerin der Wand, sieht das anders.
Warum wohl ?
Ist da was ?

Mal näher rangehen ...



... hmm ... ist da was ?
Ein kleiner Schatten ?

 Noch näher bitte:



Da isser ja, der Fleck.
Ca. 4 Zentimeter lang und vielleicht anderthalb hoch.
Kann passieren.
Haben helle Tapeten so an sich, dass sie nicht hell bleiben.

Ärgerlich.
Aber was will man machen ?
Neu streichen ?
Um die Nelke drumrum ?

Und so bleibt der Fleck ein Fleck und jedes Mal,
wenn man vorbei geht, sieht man ihn.
Magisch zieht er den Blick auf sich.
Innerlich seufzend läuft man vorbei.

Mal sieht man ihn auch nicht ... wen man mal schneller läuft ;).
Aber immer wieder schreit der Fleck "Hallo, ich bin ein Fleck".

Dann kam der Tag, an dem der Engelbert diese Worte ins Tagebuch schrieb:



Und ResiE traut sich was.

Sie nimmt ein Brötchen und macht den "Brötchen-Check".
Kann ein Brötchen als Fleckradierer verwendet werden.

ResiE ist nicht nur so mutig, das zu tun, sie ist auch so mutig,
das zuzugeben und zu zeigen ... läuft sie doch Gefahr,
dass manche "mit Lebensmittel radiert man nicht" rufen.
Ist doch ein wertvolles Brötchen und in Afrika hungern sie.

Wenn man sich aber vor Augen hält, wie viele Brötchen so pro Tag
in Bäckereien und Supermärkten weggeworfen werden, dann relativiert sich das.
Wie viele Brötchen kullern zu Boden und landen dann im Abfalleimer ?
Wie viele Brötchen werden alt und dann will sie keiner mehr ?

Man muss das ja nicht anstreben, aber man darf ResiE keinen Vorwurf machen,
wenn sie von einem harten Brötchen, dass auf Hackfleisch für ne Frikadelle wartet,
ein Stück abschneidet und damit die Wand radiert.

Hätte sie neu gestrichen, wäre das ökologisch viel verwerflicher gewesen.
Außerdem ist es doch mal sehr interessiert, zu überprüfen,
ob dieser auf den ersten Blick kuriose Tipp des Buches stimmt.

Und dann nahm sie das Brötchen und begann links:



Und das sieht man sogar ... der linke Teil des Fleckens ist weg.

Darum: weitermachen ...



... und der Fleck ist tatsächlich so gut wie weg.

Okay, man muss feststellen, dass die Struktur der Tapete gelitten hat
und nun darf jeder für sich selbst überlegen, ob ihm Struktur oder Weißheit wichtiger sind.

Ich würde sagen: nachher ist besser als vorher, denn den Fleck
hat man von einem Meter Entfernung gesehen, die leidende Struktur
sieht man erst, wenn man nah rangeht.

Experiment geglückt ... ein Brötchen kann mehr als man ihm zutraut ;)).

Danke, ResiE, fürs Radieren !!



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