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10. Dezember 2014

 



Etwa 10-11 Jahre alt war ich, schon damals ein Schleckermäulchen und alles Süße fand große Beachtung.
Aus der Schule heimgekehrt, roch es schon im Treppenhaus nach Plätzchen!!!!
Hach, die musste ich doch unbedingt probieren!

Und weil Mutti nicht daheim war, traute ich mich auch, danach zu suchen.
In Erinnerung, dass sie oftmals zum Auskühlen oben auf dem Küchenschrank standen,
war ich hoch beglückt, dort eine Schüssel zu entdecken.
Da mussten doch die Plätzchen drin sein!

Zu klein, um reinschauen zu können, zu faul, auf einen Küchenstuhl zu steigen (Leiter stand im Keller)
kippte ich kurz entschlossen den Rand der Schüssel nach unten und da geschah dann das Riesen-Malheur!

Keine Plätzchen, sondern ein Schwall von eingelegten Heringen ergoss sich über mich!!!!

Könnt Ihr Euch vorstellen, wie schrecklich ich (man kann es nicht anders nennen) "gestunken" habe?!
Über die Haare, den Kopf, das Gesicht, die Arme und die Kleidung bis auf den Fußboden
ergoss sich die Brühe mit Heringsbröckchen!
Haare waschen, Kleidung wechseln, Küche putzen, Mutti kam gewiss bald heim ... aber es half nix,
ich musste beichten, denn der Geruch ließ schon erahnen, was passiert war.

Ich glaube, Mutti hat nicht geschimpft, sie meinte wohl, das sei Strafe genug und half mir
beim mich gründlichen waschen, man kann schon sagen "schrubben".
Nichtsdestotrotz, der Fischgeruch war auch in den Poren und ich bettelte,
am nächsten Tag nicht in die Schule gehen zu müssen!
Nein, das wurde nicht erlaubt!

Eines hat mich dieses "Drama" gelehrt: Nicht unbekümmert irgend etwas vermuten
und spontan in die Tat umsetzen, sondern überlegen und auch mal die Leiter holen.

~**~

Das war das zehnte Türchen mit "was wäre die dunkle Zeit", den Swarovski-Baum,
den Gesang vor der Kirche, den Hei-Ho-Elchen, dem Früchte-des-Waldes-Baum,
zwei Seelenfärbler-Adventskalender und dem Schleckermäulchen.



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