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Es ist das Jahr 1945, der Krieg war zu Ende und in Erwartung des Nikolaustages
und Weihnachten
saßen wir in der Küche am Tisch, weil es der einzige Ort war,
den meine Eltern
mittels eines kleinen Kanonenofens heizen konnten.
Meine Mutti kochte auf einer Koch-Hexe Wasser für einen
selbst gesuchten und
getrockneten Kräutertee.
Ich war 5 Jahre und mein Bruder 8 Jahre alt.
Da Stromsperre angesagt war, hatten wir 2 Haushaltskerzen
auf Untertassen auf
dem Tisch stehen,
die den Tisch etwas erhellten.
Mein Vater holte sein Gesangsbuch und sang uns beiden die wunderschönen alten
Weihnachtslieder vor.
Er lernte uns beiden dann das Lied "Morgen Kinder wirds was geben ..."
und nach einigem üben sangen wir das Lied dann begeistert mit.
Wir hatten nichts auf dem Tisch als die Tasse heißen Tee und spürten die Liebe
unserer Eltern,
die mit uns gemeinsam diesen schrecklichen Krieg überstanden hatten.
Noch heute spüre ich die Harmonie und Freude, wenn ich an diesen
Vorweihnachtsabend zurück denke.
~**~
Das war das fünfzehnte Türchen mit dem Teller vor
der Tür, dem Bild mit der Zahl,
den Elch-Kaffeetassen, dem Kind im Schubkarren, den Serviettenkugeln,
dem bunten Weihnachtsbaum, dem individuellen Advent, dem Engel und dem
Weihnachtsgefühl.
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