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14. Oktober 2015


Welche kreative Tätigkeit mag ich hier in der Reha wohl schon verrichtet haben ?

Töpfern, Filzen, Papierschöpfen, Seidenmalerei, Laubsägearbeit, Speckstein, Stofftaschen ?

Nun ... "werken" war schon in der Schule nie mein Ding ... wenn ich da an die gerissenen (*zeng*)
Laubsägeblätter denke, dann muss ich das nicht wiederholen.
Auch Speckstein zog mich nicht magisch an ... herumfeilen mag ich nicht gerne
und ich wüsste auch nicht, was ich aus Speckstein machen sollte.
Ich hab auch nicht das dreidimensionale Auge, so dass mir Figuren gelingen würden.
Filzen, da mag ich das Material nicht so sehr, Papierschöpfen ... da wüsste ich nicht wozu
und Töpfern ist ja auch dreidimensional und es gab keine Töpferscheibe,
so dass ich mich vom gewünschten "gleichmäßig" verabschieden musste.
Malen kann ich nicht ... auch da fehlt mir das dreidimensionale Auge.

Aber was denn nun ... ich hab ja gerade alles ausgeschlossen ... ??

Nun ... das war so ... ich kam mit einer älteren Frau ins Gespräch
und die sagte, dass die andere Frau an diesem Nachmittag ein so schönes Seidentuch gemacht hätte.
Nun gut ... aber sie hat auch noch etwas von Wickeltechnik gesprochen.

Das hat dann meine Neugier gelockt ... nicht malen, sondern wickeln
und dann die Farbe drauftupfen ... und sich dann überraschen lassen,
wie es nachher aussieht ... ich mag gerne tupfen und ich mag ganz besonders Überraschungen.

Also ... gewickelt ... das bedeutet, dass zwei Menschen das Tuch
jeweils in eine andere Richtung drehen ... dann wirds hingelegt und getupft.

Nach dem Trocknen sah das Seidentuch so aus:



Ich habs leider vorher nicht fotografiert ... auf jeden Fall
ändern sich durch das Trocknen die Farben etwas.
Man kann sehen, das Tuch ist einfach nur eingedreht und in den Bogen gelegt worden.

Nach dem Auspacken war ich zuerst enttäuscht ...



... weil das so blaß war ... nur die Außenseite des zusammengelegten Tuches war farbig,
alles andere sehr pastellig ... das hatte ich mir anders vorgestellt.

Aber als Beate das Tuch trug ...



... sah das dennoch sehr gut aus.

Der Grund für die dezenten Farben war, dass die von mir aufgetragenen Farben verdünnt waren.

Zweiter Versuch ...



... diesmal in einer von mir ausgedachten Knotentechnik (einfach wie Schnürsenkel immer wieder geflochten).

Dann hatte man mir am Frühstückstisch gesagt, ich solle Salz darauf machen ...



... und es war sogar Salz da ...bereits farbig von früheren Anwendungen.

Nach dem Trocknen und Auspacken war ich dann abermals überrascht ...



... wie toll und kräftig die Farben waren.
Das Tuch wurde dann ziemlich heiß gebügelt, um die Farben zu fixieren
(trockene Seidentücher vertragen diese Hitze) und danach ein paar Minuten in Essigwasser gelegt.

Nach dem abermaligen Trocknen konnte ich dann Beate ein Seidentuch ...



.... das wie ein impressionistisches Gemälde aussieht, schenken.



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