Inge-Lore erzählt:

Wie hatten wir uns alle auf Weihnachten gefreut!
Die "Großfamilie" in einem Haus zog an einem Strang:
Nach letzten Gartenarbeiten war die Dekoration des Hauses angesagt,
entbehrliche Tannenzweige wurden abgesägt, Türen und Vasen geschmückt,
die Strohsterne heil aus der Versenkung geholt,
die Lichterketten verbreiteten an den Fenstern ihr Strahlen,
der Tannenbaum fiel zur Zufriedenheit aller aus
und wurde in diesem Jahr völlig in rot geschmückt.



 Alle hatten zu tun, ihre heimlich eingekauften oder angefertigten Geschenke
fern vom Einblick der Familie zu verstecken.

Die Gans war vom Dorf geliefert und wartete auf ihren Verzehr, der echte Dresdner Stollen
wollte angeschnitten und andere Raritäten eingekauft werden.
Gott sei Dank ging auch der Weihnachtsmarkt mit dem Töpferstand meiner Tochter erfolgreich zu Ende,
der Heilige Abend stand vor der Tür, der Weihnachtsmann bestellt, und dann das:

Von heut auf morgen war die halbe Familie krank!
Ein so hartnäckiger Virus ging um – der trotz aller Hausmittel so schnell nicht zu vertreiben war.
Doch keiner wollte dem anderen das Fest verderben und gab sich redliche Mühe, stark zu sein.
Obwohl der Kirchgang ausfallen musste, klopfte der Weihnachtsmann an die Tür,
nahm unseren Jüngsten liebevoll in den Arm ...



... und verzichtete auf das eingeübte Gedicht.
Auch das war ein unvergessener Weihnachtsabend.

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