der graue Lappen
Teil 3
Heute mal wieder 3 nette Frauen, nette Bilder, schöne
Anekdoten rund ums Auto und den Führerschein:
mira
Wann hast Du den Führerschein gemacht, wie alt warst Du da
?
1969, Ende Februar. Damals war ich 21 Jahre alt - und habe alle Kosten
selbst bestritten. Allerdings bekam ich einen Nachlass, weil ich
Krankenschwester war. Alle Krankenschwestern und Pfleger bekamen diesen Bonus in
der Schule. Der Fahrlehrer war mal lange Patient in dem Krankenhaus. Eine
Fahrstunde kostete damals 16 oder 18 DM und wir bekamen sie evtl. für 12 oder 14
DM - sicher erinnere ich mich nicht mehr.
Wie war das so in der Fahrschule ?
Weil ich während der Schulzeit bereits Schülerlotsin war, kannte ich die
meisten Verkehrsbestimmungen und hatte "nur" noch Spezialitäten zu lernen wie
die Berechnung des Bremsweges usw. ...
Der Fahrlehrer hatte so seinen eigenen Humor - so dass der Unterricht nicht
trocken war. Ich ging auch gemeinsam mit einer Freundin hin - also interessiert
und gerne.
Das Fahren erlernte ich schnell. Das Schalten und Kuppeln klappte prima. Der
Fahrlehrer und ich glaubten in der 8. Stunde, dass ich nach der 10. Stunde die
Prüfung machen könnte.
Doch in der 9. Stunde wollte plötzlich nichts mehr klappen und es kam soweit,
dass ich zum Fahren ein Auto mit Automatik bekam und weitere 4 oder 6 Stunden
benötigte bis ich wieder in der Balance war.
Wie war die Prüfung ?
Vor der Prüfung war ich sehr aufgeregt, mehr als vorm Examen, denn ich
wusste, dass der Erfolg beim Führerschein viel mit Glück zu tun hatte.
Etwas Glück hatte ich dann auch, denn im Februar lag schön viel Schnee auf den
Straßen mit der Konsequenz, dass ich nur vorwärts und nicht auch rückwärts
einparken sollte. Letzteres erlernte ich erst, nachdem ich den Führerschein
hatte. Ohne Schnee wäre ich evtl. durchgefallen, weil ich rückwärts nicht
einparken konnte.
Bei dem ersten Fußgängerüberweg nach der Fahrschule musste ich anhalten, weil
Menschen die Straße passierten. Ich bremste so abrupt, dass der "Prüfer"
wachgerüttelt wurde und der Fahrlehrer machte seine Bemerkung, so dass ich
wusste, mehr darf ich mir nicht erlauben und schaute an der nächsten Ecke
auffällig nach rechts und immer wieder in den Rückspiegel usw.- zur Freude des
Prüfers.
Als ich vor der Fahrschule das Auto wieder verließ, war ich nass geschwitzt, gut
dass das der Prüfer nicht sah!
Weißt Du noch, welche(s) Automodell(e) Dein(e)
Fahrschulauto(s) waren ?
Das Fahrschulauto war der damals gängige Opel Kadett.
Das Auto mit Automatik war ein Opel Rekord.
Welche Autos bist Du danach gefahren ?
Im April 1969 besorgte mir mein Bruder einen Opel Kadett - doch ein altes Modell
für 2.000 DM. Das Auto war hellblau und das Dach dunkelblau - es hatte 32 oder
34 PS !!!! - Danach folgten etliche Opel: Kadett und danach Astra. Seit Mai 2016
fahre ich einen MOKKA mit 140 PS und bin von dem Auto begeistert - nicht nur
wegen der tollen Sitze, Lenkradheizung usw. - ich gönnte mir beim Kauf etlichen
Komfort, weil es mein letztes Wunsch-Auto sein wird.
Wie ist Dein Verhältnis zum Autofahren heute ?
Ich wurde bald eine sichere und umsichtige Autofahrerin und ich fuhr gerne - bis
2010.
Krankheitsbedingt setzte ich über drei Jahre fast aus, fuhr nur noch innerhalb
der Stadt. Im Frühsommer 2013 startete ich dann wieder zur Fahrt auf der
Autobahn und über viele Kilometer alleine ca. 650 Kilometer, um zur Reha zu
kommen. Das war eine tolle Erfahrung - zurück ins Leben!!!
Im Mai/Juni 2016 war ich mit einer Freundin mit dem neuen Auto im Urlaub und wir
legten gemeinsam etwas über 4.000 Kilometer zurück. Jede Strecke saß ich am
Steuer. Wieder zu Hause angekommen, bedankte sie sich mehrfach, weil ich den
MOKKA und uns so souverän über Berge und durch Täler gelenkt hatte.
Die PS der Autos zeigen auch, wie sich die Autos weiter entwickelt haben und
dass meine Ansprüche auch gewachsen sind. Kurzfristig mal flott fahren können,
mag ich. Ja, im neuen Auto mit dem höheren Sitzen genieße ich das Fahren im
Alter (68 J.) noch einmal neu und bin dankbar, dass ich mich daran erfreuen
darf.
Ingrid/ile
Wann hast Du den Führerschein gemacht, wie alt warst Du da ?
Am 12.01.1967; da war 25 Jahre alt - heute bin ich 75, hach, wie doch die
Zeit vergeht ...
Wie war das so in der Fahrschule
?
Ich denke, wie damals überall, abends Unterricht, tagsüber Fahrstunden.
Wie war die Prüfung ?
Entsetzlich! Die schriftliche Prüfung, das waren damals noch Fragebögen +
mündliche Befragung, hatte ich bestens bestanden, also eigentlich gute
Voraussetzungen, aber ich hatte schon immer Angst vor Prüfungen, war bereits bei
der Kaufmannsgehilfenprüfung so.
Eine der Prüflinge hatte im damals noch so neuen Kreisverkehr einen Unfall,
unverschuldet (!), entsprechend war dann die Stimmung des Prüfers und ich war
die Übernächste. War so aufgeregt und ängstlich, dass ich kaum die Kupplung
halten konnte, so sehr zitterte ich. Hat er natürlich bemerkt und lautstark
verkündet. Parklücke ging so .....
Ich denke, letztendlich hat ein Autofahrer, der verkehrt in "meine"
Einbahnstraße fuhr, mir wohl den Führerschein gerettet; meinte später auch der
Prüfer, denn ohne überhaupt nachzudenken stand ich mit einem Satz auf der
Bremse. Seine Empfehlung bei der Aushändigung des Führerscheines, anfangs solle
ich wohl am besten mit einer Begleitperson fahren, ich sei viel zu nervös und
verkrampft.
Weißt Du noch, welche(s) Automodell(e) Dein(e)
Fahrschulauto(s) waren ?
Ja, ein Käfer.
Welche Autos bist Du danach
gefahren ?
Ebenfalls einen Käfer.
Wie ist Dein Verhältnis zum Autofahren heute ?
Nach zwei Beinahe-Unfällen (nicht von mir verursacht) habe ich allerdings einige
Zeit später das Fahren aufgegeben. Selbst die "Auffrischung" = 10 (!) Stunden
bei einer Fahrschule konnten mir die Angst nicht nehmen. Somit fahre ich schon
lange nicht mehr!
und es bestand dann auch nicht mehr die Notwendigkeit ihn in einen kleinen neuen
umzutauschen.
Karen
Wann hast Du den Führerschein gemacht, wie alt warst Du da
?
Mein alter Lappen ist vom 14. Juni 1979, damals war ich 21 Jahre alt -
und somit habe ich für damalige Verhältnisse recht spät erst den Führerschein
gemacht; alle meine Freunde hatten ihren Führerschein mit 18 Jahren in der
Tasche.
Als ich den Führerschein bekam war mein ältester Sohn gerade 9 Monate alt, und
Kinderarztbesuche und Einkaufen (besonders die großen Windelpakete) ging ohne
Unterstützung vom Papa bei uns im ländlichen Raum gar nicht; ÖPNV war hier ein
Fremdwort, ohne eigenes Auto und Führerschein war man aufgeschmissen - und der
Papa hatte ja auch mal was anderes zu tun als Taxi für Sohn und Frau zu spielen.
Ich kam ja aus der Stadt und kannte sowas gar nicht, war immer mit Bus und Bahn
unterwegs gewesen, und nun mußte also der Lappen endlich her.
Wie war das so in der Fahrschule ?
Die Theorie war dröge - aber mußte halt sein. Die Praxis war echt prima -
vor allem, wenn nicht der Besitzer der Fahrschule mit mir fuhr sondern einer
seiner beiden Angestellten. Die hatten beide ihr Ausbildung bei der Bundeswehr
gemacht und dort auch lange unterrichtet, und die Beiden hatten immer wieder
tolle praktische Tipps, die vom Besitzer nie kamen.
Wie war die Prüfung ?
Theorie war kein Problem - man hatte ja gut gelernt!
Bei der Praxis gab es ein winziges Problemchen, als der Prüfer meinte, mein
Verhalten vor einer Fußgängerampel kritisieren zu müssen - nach der absolvierten
Prüfung, nicht bei der Fahrt! Impulsiv wie ich damals war, wollte ich noch mit
ihm diskutieren, aber mein Fahrlehrer bedeutete mir "Ganz ruhig bleiben!". Ich
nickte also "zerknirscht" und bekam meinen Lappen.
Später meinte mein Fahrlehrer zu mir, ich hätte an der Ampel alles richtig
gemacht, aber gerade DIESER Prüfer suche immer irgendein Haar in der Suppe, und
am Besten käme man dann ohne argumentieren weiter.
Weißt Du noch, welche(s) Automodell(e) Dein(e)
Fahrschulauto(s) waren ?
Ich bin in der Fahrschule VW Golf gefahren - aber nun frag nicht, welcher das
war!
Welche Autos bist Du danach gefahren ?
Als erstes bin ich einen Ford Fiesta gefahren, später Ford Escort, Ford Econovan
(ein Kleinbus), Ford Focus, Ford Mondeo, Ford Fusion, Peugeot 807 und bei Bedarf
(z.B. Aus- und Umzüge meiner Jungs) Sprinter und andere - auch größere -
LKW-Transporter.
Wie ist Dein Verhältnis zum Autofahren heute ?
Ich bin immer sehr gern Auto gefahren, mit dem großen Mondeo, den wir von
Schwiegermutter übernommen haben, als sie nicht mehr fahren konnte, und der viel
mehr Pferdestärken hatte als unsere anderen Autos, war ich auch gerne schnell
unterwegs.
Leider fahre ich nun schon seit einigen Jahren nicht mehr selbst, weil ich durch
Gefühlsstörungen in den Beinen nicht mehr zuverlässig erspüren kann, welche
Pedale ich trete und ob ich auch gut "draufstehe" oder sie nur am Rand erwische
- das ist einfach zu gefährlich, und so musste ich mich schweren Herzens von
einem großen Teil Selbständigkeit trennen.
Unser jetziges Auto, einen VW Caddy, der meinen Rolli gut transportieren kann,
bin ich nie gefahren.
Diese Serie wird fortgesetzt ...
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