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1. April 2018


Ein buntes Oster-Kaleidoskop

wartet heute auf Euch :)).

Ich beginne mal mit der


Nacht der Nächte

Die Osternacht, die Nacht von Karsamstag auf den Ostersonntag,
gilt im Kirchenjahr als die "Nacht der Nächte".

Eine Nacht des Wachens und Betens zum Gedenken an die Auferstehung Jesu Christi von den Toten
und damit an den Durchgang vom Tod ins Leben.

Der Karsamstag wird still begangen, endet aber im feierlichen Gottesdienst der Osternacht.



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Erinnerung an meine Kinderzeit

Als ich es später erfahren habe, wie sich das damals genau zutrug, war ich erstmal leicht verschnupft.
Weil ich mir dann doch rückwirkend leicht veräppelt vorkam ;)).

Und das war nämlich so ... als ich ein Kind war,
gingen Mama und ich immer an Ostern spazieren.
Und ... oooh ... welche Freude ... ich fand immer wieder solche ...



... kleinen, bunten Ostereier.
Das war ein Gerenne ... die Eier auflesen und zurück zur Mami bringen.
Und dann wieder nach vorne, schauen, ob noch welche da liegen.
Und es lagen immer wieder welche da.
Den ganzen Spaziergang lang.

Nur ... ich hatte, war ja noch ein Kind, nicht drüber nachgedacht,
dass die gefundenen Eier viel mehr waren als die, die wir dann nach Hause gebracht haben.

Denn Mama warf immer wieder die gleichen Eier vor mich auf den Weg,
ich dachte aber, ich hätte immer wieder neue gefunden ;)).

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natürliche Ostern
 
ein Bild von Inge-Lore ...



... es zeigt natürliche Ostern.

Der Hase ... aus Holz, das Ei ... Keramik im Rakubrand ... die Tischdecke aus Leinen
und die Stickerei ist natürlich Handarbeit.

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Eier kaputt

Ja, es gibt Bräuche, da geht es den gekochten Eiern an den Kragen.

"Eierpecken" ... das ist bei Kindern sehr beliebt ... jeder Teilnehmer erhält ein Ei
und stößt es mit jenem von einem anderen Teilnehmer zusammen.
Derjenige, dessen Ei bis zum Schluss ganz bleibt, hat gewonnen.

In England lässt man die bunten Eier an abschüssigen Straßen etc. hinunterrollen,
bis die Schale ganz kaputt ist.

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der lachende Gottesdienst

Ab ca. dem Jahr 1300 war es in einigen Regionen, vor allem in Bayern, Brauch,
in der Predigt an Ostern die Teilnehmer an einem Gottesdienst zum Lachen zu bringen.

Der Pfarrer las von der Kanzel ein "Ostermärlein",
eine erheiternde und nicht immer ganz einwandfreie Geschichte.
Oder er gab einen improvisierten Schwank zum besten.
Beides, damit die Gemeinde lacht.

Das Grundanliegen des Osterlachens war es, die Osterfreude zum Ausdruck zu bringen.
Es sollte die Überlegenheit und der Sieg über den Tod symbolisiert werden,
der sich an Christus "verschluckt" hat und der Lächerlichkeit preisgegeben ist.

Das Osterlachen war auch eine Art, in lustiger Form Kritik an der weltlichen oder kirchlichen Obrigkeit zu üben.

Nun war es aber auch so, dass man im späten Mittelalter versucht hat, die Leute
mit obszönen Handlungen und Worten zum Lachen zu bringen,
und so stieß das Osterlachen bei den Protestanten auf scharfe Kritik.

Ab 1700 wurde das Osterlachen immer seltener
und die Regensburger Diözesankonstitutionen von 1835 verbannten
"Fabeln, gereimte Dichtungen und Obskures" aus den Predigten.

Ab diesem Zeitpunkt hatte man beim Gottesdienst dann nix mehr zu lachen.

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Osterbaum

Das ...



... ist der Oster- und Frühlingsbaum von der Regenbogenfrau.

Ein Baum, der immer wieder anders jahreszeitlich passend geschmückt werden kann.

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Musik und Tanz

Gleich zwei Wochen lang feiert man in Mexiko über Ostern
eine Art Volksfest mit Musik und Tanz.
Die Straßen sind dazu mit Girlanden geschmückt.


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Magiritsa

In Griechenland ist das Osterlamm das erste Fleischgericht nach der Fastenzeit.

Und damit auch die leicht verderblichen Innerein
von den frisch geschlachteten Lämmern verwendet werden können,
gibt es am frühen Ostersonntagmorgen nach dem Gottesdienst die Magiritsa:



Lammleber, Reis, Frühlingszwiebel und Dill sind die Hauptbestandteile.
Gewürzt wird meist nur mit Lorbeerblättern, Salz und Pfeffer.
Die säuerliche Geschmacksnote entsteht durch das Hinzufügen einer Zitronensoße.
Häufig werden auch andere Innereien des Schafes verwendet.
Dazu gibt es frisch gebackenes Brot.
Später am Sonntag gibt es das am Spieß gegrillte Lamm.


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geheimes Wasser

In Schweden gehen Frauen nachts heimlich und schweigend an eine Quelle, um das Osterwasser zu holen.
Schaffen sie es, dabei nicht gesehen zu werden und mit dem Wasser
ihren Liebsten zu benetzen, dann erobern sie damit seine Liebe.
Ostern wird mit Feuerwerk und Lärm gefeiert.
Die "Osterhexen" werden symbolisch am Osterfeuer verjagt.


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ein reich geschmückter Haselstrauch




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hebt die Kinder hoch ...

... und zwar an den Haaren.

Man fasst die Kinder am Schopf und hebt sie hoch.
Man glaubt, das so die Kinder größer werden.
Dieser Osterbrauch findet auf den Philippinen statt.


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die Rute und das Wasser

In Tschechien, der Slowakei, Ungarn und Rumänien besprengen am Ostermontag
die Männer die Frauen mit Wasser und schlagen sie symbolisch ohne weh zu tun,
mit einer Art handgemachten Rute, die mit bunten Bändern geschmückt ist.
Der Überlieferung nach soll dies die Gesundheit und Schönheit
der betroffenen Frauen im kommenden Jahr erhalten.
Frauen, die dabei übersehen werden, können sich unter Umständen beleidigt fühlen.
Im Gegenzug schenkt die Frau dem Mann ein bunt bemaltes Ei oder auch einen geringen Geldbetrag.

Leider nur in manchen Gegenden kann sich die Frau dann am Nachmittag
oder am darauf folgenden Tag revanchieren, indem sie Männer
mit einem Eimer kalten Wassers übergießt.

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das Osterrad



Heute rollen diese Räder nur noch selten ... es handelt sich meist
um mit Stroh oder Reisig ausgestopfte Eichenräder.
Diese Räder können bis zu 300 kg wiegen und zusätzlich 120 kg Stroh aufnehmen.
Je nach Steile und Länge des Abhangs erreichen diese Räder hohe Geschwindigkeiten.
Wenn sie nicht unterwegs liegenbleiben, sondern am Fuße des Hanges ankommen,
deutet das dem Volksglauben nach auf eine gute Ernte hin.

Die lippische Stadt Lügde im Weserbergland bezeichnet sich selbst als die Osterräderstadt.
Aber auch in Günsterode, Ahlen-Dolberg und in Weyhe wird der Osterräderbrauch praktiziert.

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Zwänzgerle

Zu guter Letzt noch das Zwänzgerle, ein Osterbrauch aus Zürich.



Und das geht so:
Ein Kind hält einem Erwachsenen ein hart gekochtes Ei hin.
Der Erwachsene versucht, ein Zwanzigrappenstück (zürichdeutsch Zwänzgerli) so zu werfen,
dass es im hart gekochten Ei stecken bleibt.
Gelingt das nicht und prallt die Münze ab, erhält das Kind die Münze,
ansonsten darf der Werfer das Ei haben.

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frohe Ostern

Zum Abschluss des Kaleidoskops
möchte ich Euch natürlich ...



... wünschen :)).



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