Liane erzählt:
Ich bin Jahrgang 1952 und habe noch vier Geschwister, wovon ich die Zweitälteste
bin.
Für meinen älteren Bruder und mich hat unsere Mutter in den 1950er Jahren
für die Adventzeit solche Hemdchen ...
... aus Buntpapier, gebastelt.
Sie nannte es ein Opferhemdchen in das sie 24 Einschnitte gemacht hat.
Wir sollten jeden Tag vom 1. bis 24. Dezember eine gute Tat vollbringen.
Es waren leichte Aufgaben, z.B. im Haushalt helfen, der Oma und Nachbarn zur
Hand gehen,
mein Bruder half meinem Vater beim Holzholen aus dem Schuppen oder beim
Schneeschaufeln.
Am Abend vor dem zu Bett gehen wurde dann aufgezählt,
was jeder machte und wir durften dann ein Eckerl beim Hemdchen umbiegen.
So waren wir natürlich sehr motiviert, jeden Tag etwas Gutes zu tun,
dazu zählte auch nicht zu streiten (was ja unter Geschwistern immer mal
vorkommt).
Wir schafften es natürlich jedes Jahr 24 gute Taten zu vollbringen und waren
sehr glücklich.
Ich bin meinen Eltern sehr dankbar, dass sie uns diese Werte beigebracht haben,
für andere da zu sein und sich selbst nicht so wichtig zu nehmen.
Ich denke gerne an diese Zeit zurück, wo der Advent noch still und ruhig war
und kein Kaufrausch in den Geschäften herrschte.
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