Home

13. November 2019


Auflösung des Live-Rätsels von gestern.

Es ging um dieses Dingensda ...



... was mag das wohl sein ?

Die Optik sieht hölzern aus, aber auch irgendwie steinern.
Ein ziemlich rätselhaftes Dingens ... und das war auch gestern sehr spannend,
Eure Kommentare zu lesen ... also erstmal:

Das Dingens ist alt.
Das Dingens ist aus Holz.

Diese Mulden oben und unten ... das sind Griffmulden:



Sonst könnte man das Holz, weil es zu breit ist, gar nicht greifen.

Fest im Griff hat es übrigens die Gitta, die alle Bilder, die heute zu sehen sind, fotografiert hat.

Drehen wir das Holz doch mal um ...



... das Holz ist ein Model.

Für Stoff.
Für Blaudruck ursprünglich ... auf blauen Stoff weiße Muster drucken.

Gitta hat das testweise mal gemacht ... allerdings mit blauer Farbe auf weißem Stoff:



Blaudruck hat eine ganz lange Tradition ... man darf das Wort aber nur verwenden
für blaue Stoffe, die man weiß bedruckt.

Was Gitta hier gemacht hat, nennt sich Textilhanddruck.

Die Farbe ist nicht so kräftig, denn eigentlich ist das Model
für eine Art Leim oder Wachs gedacht, der auf den weißen Stoff gedrückt wird
und dann kommt dieser in ein Färbebad, wo nur die Stellen gefärbt werden,
auf denen kein Leim haftet.

So sieht ein Mustertuch aus ...



... und nun zeige ich weitere Textilhanddrucke:










Gitta nutzt für ihre Drucke kleinere Models ...



... und Katze und Maus werden wir auch gleich begegnen.

Doch zuerst sage ich Euch mal wie es geht ... bzw. ich lasse das Gitta erklären:

"Man benötigt dafür weiße oder pastellfarbige Baumwollstoffe (gewaschen und gebügelt),
spezielle Holzmodels (Stempel) für den Stoffdruck und eine blaue (indigo) Spezialfarbe.
Diese Farbe gibt es auch in rot, grün oder anderen Farben.

Dann benötigt man noch eine alte Fliesenkachel und ein Putzschwämmchen.
Auf die Kachel gibt man etwas von der Farbe, drückt mit dem Schwämmchen mehrmals auf die Farbe,
so dass genügend Farbe aufgenommen wird.

Dann tupft man das Schwämmchen auf das Holzmodel, macht einen Probedruck auf Papier,
drückt nochmal das Schwämmchen drauf und drückt den Stempel vorsichtig auf den Stoff.

Wenn die Decke, Serviette oder der Stoff bedruckt sind,
werden die fertigen Teile in einem großen Handtuch zu einem Päckchen gefaltet,
auf den Rost mittlere Stufe in den Backofen gelegt und bei 100° für eine Stunde "gebacken".

So fixiert man die Farbe und die Stoffe können bis zu 60° mit einem Color-Waschmittel gewaschen werden.

Man braucht nur etwas Zeit, Phantasie, Liebe, Konzentration und Freude an der Arbeit.

Mittlerweile besitze ich schon viele eigene Holzmodels, kann aber in dem Blaudruckkurs,
zu dem ich zweimal im Jahr fahre, aus ca. 300 Stempeln etwas aussuchen
und auch die Spezialfarbe wird dort zur Verfügung gestellt.
Diese kommt aus einer kleinen Blaudruck-Manufaktur im Münsterland, von blauweisschen.de.
"


Und nun schauen wir uns doch mal an,
was genau Gitta mit ihren Stempeln gemacht hat ...



... es ist ein ...



... kleines Kuschelkissen.
 



zurück zur Kalenderblatt-Hauptseite

Kalenderblatt-Archiv