Männerweihnacht
Eine Geschichte von Seelenfärblerin Birgit L.
Die Geschichte ist in der ich-Form einer jungen Frau geschrieben,
Die von dieser Frau gesprochenen Sätze haben
diese Farbe, die vom Nachbar
diese.
[ was bisher geschah: ]
Eine junge Frau hat gerade ihrer Mutter am Telefon erklärt,
dass sie zum Weihnachtsfest nicht nach Hause kommen wird.
Da klingelt der neue Nachbar bei ihr und fragt nach einem Büchsenöffner.
Als die Frau diesen endlich gefunden hat, will sie ihn dem Nachbarn
vorbeibringen ...
Hm, noch kein neues Namensschild an der Klingel. Klingelt das überhaupt?
Wahrscheinlich hat der Vermieter die Klingel abgestellt,
so lange die Wohnung leer stand, so wie bei mir damals.
Und wahrscheinlich hat ihm auch keiner was davon gesagt.
Dann klopfen wir halt ... - Die Tür ist offen? Komisch ...
„Hallo? Jemand da?“
Oh Mist! Ganz schlechtes Timing!
„Oh, Sie sind‘s ... komm- ... kommen Sie doch rein.“
„Ich ... ich hab den Büchsenöffner gefunden ... --- Soll ich vielleicht später
...?“
„Nein, kein Problem. Mein Fehler.
Ich war auf der Suche nach meinem eigenen
Öffner und ... falscher Karton ...“
„Ist ... alles in Ordnung?“
„Ja. Ja, mir geht‘s gut!“
„Wenn Sie schon beschließen zu lügen, könnten Sie sich wenigstens mehr Mühe
geben!“
Oh Gott, das hab ich jetzt nicht wirklich gesagt, oder?
---- Wird das
womöglich mal ein Grinsen auf seinem Gesicht?
„Und warum fragen Sie, wenn Sie es doch schon besser wissen?“
„ --- Tut mir leid! --- “
Wie peinlich.
Ich und meine große Klappe!
Siehst du,
Mama, genau das ist der Grund, warum ich keinen Freund hab!
„ ---- Mein Vater konnte Konservendosen mit so ziemlich allem aufmachen ...“
„Ist er das? Da auf dem Foto...?“
„Ja, das war er. Das war letztes Jahr an Weihnachten.“
„Darf ich?“
„Gern, setzen Sie sich doch.“
„Was tut er da?“
„Er singt. --- Sang. Ziemlich falsch, um ehrlich zu sein.
Mein Vater war absolut
unmusikalisch.
Aber er war der Meinung, singen gehöre zu Weihnachten, also sang
er.
Und wenn er mal wieder den Text nicht mehr richtig wusste, füllte er die
Lücken mit eigenen Versen.
Manchmal ziemlich unanständigen.“
„Und was ist das da?“
„Unser Weihnachtsbaum.“
„Ein ... --- Im Ernst? Da hängen ja Kronkorken dran!“
[ wird fortgesetzt ]
weiter