Die Frage heute:



Wenn am Heiligen Abend ein Bettler aus Weihnachtssehnsucht an der Tür einer Familie,
die gerade mit der Bescherung beginnen will, klingelt ... dann ... ?


Inge
Rein rechtlich ist Betteln auf privaten Grundstücken verboten.
Rein menschlich ist Weihnachten eine besonders schwere Zeit für Bedürftige,
denn dann ist ihre Ausgegrenztheit besonders spürbar.
Rein psychologisch ist es auch keine heilsame Erfahrung, dieses Ausgegrenztsein
in einer weihnachtlichen Stube bei Lichterglanz und Glühwein vorgeführt zu bekommen.
Ich würde den Bettler nicht hungrig an der Tür abweisen, sondern ihm etwas Gutes mitgeben
und auch ein kleines Notgeld, aber einlassen würde ich ihn trotz allem Mitleid nicht.
Trotz aller gebotenen Nächstenliebe, ist mein Misstrauen viel zu groß,
es könne sich um ein Mitglied einer professionell agierenden Bande handeln,
die gerade zu Weihnachten auf Mitgefühl pocht.

Burkhard
Er würde von mir nach seinem Wunsch gefragt.
Dann käme es auf seine Antwort an.
An den gedeckten Tisch würde ich ihn allerdings nicht setzen.

Karen
... dann muss er wohl schon sehr viel Glück haben, um mitfeiern zu dürfen.
Es gibt wohl nicht sehr viele Familien, die dann so flexibel sind,
einen unerwarteten - und vielleicht auch unbekannten - Gast mit einzubinden.

Karin S.
Dann wäre es schön, wenn er dazukommen dürfte und mitfeiern.
Man hat eh immer zu viel daheim.

Annemone
... ist er der Nächste, so wie die Bibel das versteht.

Engelbert
"Wer klingelt denn jetzt ... da steht ein Mann ... den kenne ich nicht".
"Bestimmt will er betteln oder so was ... einfach ignorieren ... lass uns weiter bescheren".
Ich bezweifle sehr, dass jemand unbekanntes, der am Heiligen Abend
zu dieser Zeit klingelt, ein willkommener Gast sein wird.
Denn der Abend ist so heilig, da würde eine solche Geste der Mitmenschlichkeit nur stören.

Philomena
Das ist eine ganz schwierige Frage, denn wahrscheinlich würde ich
gar nicht öffnen, wenn ich niemand eingeladen habe.
Vielleicht würde es die Familie tun?
Ja und dann gäbe es mehrere Möglichkeiten:
1. Tür wieder zu, 2. ihm schnell etwas zu essen und Geld geben, Tür zu.
Ich würde ihm wünschen, dass ihn jemand hereinbittet, doch das ist wohl eher eine Illusion.
An dem Abend zelebrieren die meisten Menschen Familie,
da wäre ein Fremder nicht so erwünscht, noch dazu ein Bettler ...

Birgit (Hildesheimer)
... wird man erleben, in wie weit der Weihnachtsgedanke in uns ruht bzw. lebt.

dieLoewin
Ist mir noch nie passiert - bin mir unsicher, ob ich öffnen würde.
Wenn ja, bekäme er sicher zusätzlich zu Geld noch ein kleines Packerl (Kekse, Kerzerl, Engerl oder Stern) und gute Wünsche,
aber reinbitten würde ich ihn vermutlich nicht (kommt sicher auch drauf an, in welchem Zustand er ist).
Evtl. auf Notschlafstelle o.Ä. verweisen.

Katrin
Im ersten Moment würde ich mich tatsächlich gestört fühlen.
Doch ganz schnell kommt mir das Wort Nächstenliebe in den Sinn, ich bitte ihn herein
und biete ihm Speis und Trank und Wärme an !

Ingrid/Ile
Wäre er freundlich und sähe "ordentlich" aus, würde ich ihn hereinbitten.
Er würde nicht stören, zumal es bei uns schon seit langem keine Bescherung mehr gibt.
Klingelte er gerade beim Essen, würde ein weiterer Teller hingestellt werden,
ansonsten biete ich einen heißen Tee oder sonstiges an,
vielleicht ergäbe sich ja auch ein schönes und interessantes Gespräch.

Sr. Maria
... würde ich ihn wohlwollend einladen mit uns mitzufeiern und Geschenke mit ihm zu teilen.

weiter